Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0281

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
weise von zehn Fach Länge, demgegenüber der
Wohnteil mit hochgezogenen Seitenwänden ein-
springt. Auf dem Hof Altendorf 25 wurde beim
Neubau 1911 die Einheit von Wohnen und Wirt-
schaften aufgelöst, indem man ein separates
Wohnhaus, einen im Landhausstil entworfenen
Putzbau mit Zierfachwerk im Giebel des vorsprin-
genden Seitentrakts, und seitlich dazu versetzt
eine von Segmentbogenfenstern belichtete Gulf-
scheune errichtete. Offenbar bevorzugte der aus
Ostfriesland stammende Bauherr den Bautyp
seiner heimischen Hauslandschaft gegenüber
anderen Scheunenformen. Die im Land Kehdin-
gen übliche Paralleistellung von Wohnwirt-
schaftsgebäude und Scheune dokumentieren
die beiden Zweiständerbauten auf dem ehemali-
gen Hof Schüttdamm 36. Sowohl Scheune wie
Hallenhaus, dessen Innengerüst vermutlich älter
als das äußere, wohl in der ersten Hälfte des
19.Jh. erneuerte Fachwerk ist, werden im Er-
scheinungsbild von einer neuen Ziegelausfa-
chung geprägt. Gegen Ende des 19.Jh. war die
Tradition des niederdeutschen Hallenhauses
noch ungebrochen, so daß auch ein Gasthaus in
der Form eines Wohnwirtschaftsgebäudes er-
richtet werden konnte, wie das Beispiel des ehe-
maligen Gasthauses Oberkögt 3 von 1890 zeigt.
Der entsprechend durchfensterte Dielenbereich
wurde dabei als Saal genutzt. Während Stall und
die sogenannte Hochzeitsküche vollständig in
Fachwerk aufgeführt sind, wurde an dem massi-
ven Ziegelbau des Haupthauses Fachwerk nur
an dem leicht vorkragenden „Wirtschaftsgiebel“
eingesetzt. Das auf Stützen vortretende Zwerch-
haus über dem traufseitigen Eingang ist eine Zu-
tat aus jüngerer Zeit (verm. vierziger Jahre).











D A 1 U — i
| <a
X (ni































































OSTERBRUCH





Im Hochland der Hadelner Bucht erstreckt sich
auf einer Länge von fünf Kilometern entlang _Osterbruch, Kirche St. Peter, Grundriß (Kiecker, 1956, S. 259)
einer in Südwest-Nordost-Richtung verlaufenden
Straße die Marschhufensiedlung Osterbruch, de-
ren westliche Grenze der Neuhaus-Bülkauer-Ka-
nal bildet. Einschließlich der südöstlich gelege-
nen, unregelmäßigen Reihensiedlung Nubhusen
zählte das Dorf 1858 123 Wohngebäude mit 738
Einwohnern. In dem durch die Kirche markierten
Ortsmittelpunkt, der, wie schon auf der Preußi-
schen Landesaufnahme von 1897 verzeichnet,
eine verdichtete Bebauung aufweist, mündet die
aus Südwesten von Bülkau/Sprenge kommende
Kreisstraße 16 in die Dorfstraße ein.



Ev. Kirche St. Peter

Eine Kirche in „Osterbrok“ wurde 1207 vom Bre-
mer Erzbischof Hartwig Il. dem Bremischen
Domkapitel geschenkt. Der an der Ostseite der
Dorfstraße inmitten des ehemaligen Friedhofs
stehende Backsteinsaal über rechteckigem
Grundriß besitzt vor allem in der Nordwand Reste
des romanischen Feldsteinbaus, den ursprüng-
lich im Osten eine Apsis schloß. Sein heutiges Er-
scheinungsbild wird durch Erneuerungen ver-
schiedener Jahrhunderte geprägt. Beispielswei-
se geht die Form des leicht eingezogenen,
polygonalen Chors auf eine Umgestaltung des
14.Jh. zurück, und die Fenster wurden Mitte des
19.Jh. vergrößert. Die Strebepfeiler an der Süd-
seite sind eine Zutat des 18. und 19.Jh. Ende des
19.Jh. wurde der Bau teilweise mit Backsteinen _Osterbruch, Kirche St. Peter, nördliche Traufseite





20
 
Annotationen