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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0307

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scheune des 19.Jh. unter Vollwalmdach ein
straßenbildprägendes Element dar.

Insgesamt bieten die Gebäude der Hofanlagen,
die sich mit neuen Wohnhäusern abwechseln, ein
durchgängig von Veränderungen dominiertes
Bild, auch wenn, wie an der nach Osten führen-
den Kreuzstraße, zum Teil Fachwerkreste des
19.Jh. übernommen wurden.

RINGSTEDT - HAINMÜHLEN

Etwa zwei Kilometer nordöstlich von Ringsteat
steht an der heutigen Landesstraße 128 eine
Wassermühle, deren Existenz sich urkundlich bis
ins Jahr 1419 zurückverfolgen läßt, als sie vom
Rat der Stadt Bremen erworben wurde. 1678 wa-
ren hier drei Vollbauern, fünf Brinksitzer und drei
Häuslinge ansässig. Die Mühle wurde von der
Wittgeeste gespeist, die Östlich des Straßen-
damms zu einem Mühlenteich aufgestaut wurde.
Der heutige Fachwerkbau wurde unter Leitung
des Conducteurs E. H. Blohm 1828/29 auf den
alten Grundmauern aus großen Feldsteinen und















HEN DD

Kgl. Preuß. Landesaufnahme, 1898



Granitquadern wohl unter Wiederverwendung Äl-
terer Hölzer errichtet. Den mit Schwelle-Rähm-
Streben konstruierten Bau, der giebelständig zur
Straße ausgerichtet ist, schließt ein Krüppelwalm-
dach ab. Seit der Instandsetzung 1983/84 befin-
det sich an der vollständig in Backstein aufge-
mauerten Nordwand wieder ein Wasserrad, das
bereits um die Jahrhundertwende entfernt wor-
den war, als ein Turbinenantrieb die Wasserkraft
ersetzte. Da die Instandsetzung der achtziger
Jahre die Rekonstruktion des ursprünglichen Zu-
standes zum Ziel hatte, wurden das Radhaus an
der Nordseite und ein Schuppen an der Südseite
aus dem letzten Viertel des 19.Jh. abgebrochen.
In einem zweiten Bauabschnitt lie8 die Samtge-
meinde Bederkesa 1988 die mahltechnischen
Einrichtungen wieder herstellen.

RINGSTEDT -— WÜSTEWOHLDE



Die nordöstlich von Hainmühlen am Nordrand ei-
nes zur Niederung der Wittgeeste abfallenden
Geestgebiets gelegene kleine Siedlung ist ur-
kundlich 1435 belegt. Die Kurhannoversche Lan-



nn .
Sandstedt, Kirche St. Johannes, Innenraum nach Osten

Sandstedt, Kirche St. Johannes, Ansicht von Südosten

desaufnahme von 1768, die für Wüstewohlde
zwei Feuerstellen angibt, zeigt südlich davon
ein ausgedehntes Heidegebiet. 1863 wurde hier
ein stattliches Zweiständerhallenhaus erbaut
(Nr. 10a), dessen Kübbungswände fast die
Höhe der Innenständer erreichen.

SANDSTEDT



Das Gebiet der Gemeinde Sandstedt mit den
Ortschaften Rechtenfleth, Offenwarden, Wersa-
be, Rechtebe und Wurthfleth samt ihren jeweili-
gen Moorsiedlungen erstreckt sich über die etwa
vier Kilometer breite Osterstader Marsch an der
Unterweser. Die genannten Dörfer wurden auf
dem schmalen Dünenstreifen des Weserufers
angelegt, der das Binnenland etwa um einen
Meter überragt. Vor der Unterweserkorrektion
(1887-1895), in deren Zuge der an Osterstade
vorbeiführende Weserarm zur Verlandung ge-
bracht wurde, lagen sie unmittelbar in Flußnähe.
Die Marsch, seit Mitte des 16.Jh. intensiv als Wei-
deland genutzt, wird durch Gräben und Fleete
in ein engmaschiges Netz aus. Rechtecken, die





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