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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0216

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Ihlienworth, Kgl. Preuß. Landesaufnahme, 1897 (Landesvermessung und Geobasisinformation Nds.)



Ihlienworth, Kirche St. Willehad, Altar, um 1470

IHLIENWORTH

Inmitten der Hadelner Bucht liegt zwischen der
Gemeinde Wanna im Westen und dem Hadelner
Kanal im Osten das Gebiet der Gemeinde Ihlien-
worth. Aus den beiden im Mittelalter bestehen-
den Gerichtsbezirken, in Süd-Nord-Richtung ge-
teilt durch den stark gewundenen Lauf der Aue,
entwickelten sich im 16.Jh. die Kirchspiele We-
ster- und Oster-Ihlienworth, ersteres 1791 184,
letzteres zum selben Zeitpunkt 91 Feuerstellen
zählend. Erst 1937 wurden sie zur Gemeinde Ihli-
enworth vereinigt.

Der gleichnamige, auf einer Dorfwurt wohl schon
vor der Eindeichung des 12.Jh. am Zusammen-
fluß von Emmelke und Aue zur Medem entstan-
dene Hauptort, quellenkundlich sicher durch eine
bremisch-erzbischöfliche Urkunde von 1185 faß-
bar, fungierte als Gerichtsplatz der fünf sietländi-
schen Kirchspiele (belegt für das frühe 16.Jh.).
Den Dorfgrundriß prägt die nach Norden fließen-
de Medem, die aufgrund der abseitigen geogra-
phischen Lage Ihlienworths und der problemati-
schen Entwässerungsverhältnisse des Sietlan-
des bis weit ins 19.Jh. den wichtigsten Transport-
weg mit mehreren Entladestellen innerhalb des
Ortes darstellte. Erst durch den 1880 begonne-
nen Bau der Chaussee Bederkesa-lhlienworth-
Neuenkirchen (1885 zwischen Neuenkirchen und
Ihlienworth fertiggestellt, 1891 bis zur Grenze
Bederkesas) gewann das Dorf Anschluß nach
Otterndorf bzw. in Richtung Bremerhaven. Diese
verbesserte Verkehrsanbindung trug wesentlich
zur Förderung des bereits durch den Bau des
Hadelner Kanals (1853/54) eingeleiteten wirt-
schaftlichen Aufschwungs bei (z.B. 1887 Grün-
dung einer Molkerei, 1983 geschlossen). Haupt-
verkehrsader bildet seit dieser Zeit die links der
Medem verlaufende Hauptstraße (heute Teilstück
der L 117), 1928 durch eine Betonbrücke mit
dem rechtsseitigen, parallel zur Medem geführ-
ten Straßenzug von Rosenstraße im nördlichen
und Osterstraße im südlichen Ortsabschnitt ver-
bunden. Der Ausbau der Landstraße nach Odis-
heim über Mislag erfolgte erst 1911-16. Be-
schränkte sich die Dorferweiterung der Zeit nach
dem Zweiten Weltkrieg auf einen relativ kleinen
Bereich nordwestlich der Kirche, so wurden in



Ihlienworth, Kirche St. Willehad, Westempore



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