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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0184

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Duhnen, Rugenbargsweg 7, Schule, 1914/15

das Wegenetz allmählich erweitert, und das noch
um die Jahrhundertwende von kleinen Stroh-
dachhäusern geprägte Ortsbild wandelte sich
rasch. Durch den Bau der Batterie Thomsen
(1906) im Süden des Ortes und die Erweiterung
der Rayongrenzen (1905) verschob sich die
Siedlungsentwicklung zunächst nach Westen
und konnte erst mit der Aufgabe des Forts Kugel-
bake nach dem Zweiten Weltkrieg den östlichen
Anschluß in Richtung Döse finden. Mit dem Wie-
deraufleben des Badebetriebs in der Nachkriegs-
zeit wurde Duhnen in zunehmendem Maße zum
Kurort ausgebaut. In den siebziger Jahren ent-
standen im Kurgebiet mehrere acht- bis elfstöcki-
ge Hotels und Appartementhäuser, die heute die
Silhouette des Stadtteils prägen.

Mit den zahlreichen Neubauten und überformten
Gebäuden bietet die gegenwärtige architektoni-
sche Struktur ein sehr heterogenes Bild, in dem
wenig historisch originale Bausubstanz zu finden
ist. Ein relativ intaktes Beispiel für die zu Beginn
des Jahrhunderts errichteten Hotelbauten stellt
der dreigeschossige Putzbau Cuxhavener
Str. 103 dar (erb. 1907, Arch. R. Glocke). Die Ge-
staltung der Fassade, die von zwei unterschied-
lich weit vorgezogenen Risaliten gerahmt und
durch mehrere Balkone bereichert wird, zielt auf
eine betont dekorative Wirkung, wobei sowohl
barockisierende Elemente, wie die geschweiften
Risalitgiebel, als auch florale Jugendstilelemente
Anwendung fanden. An dem 1913 angelegten
Rugenbargsweg, der nach Süden vom Wehr-
bergsweg abzweigt, wurde am 13.04.1915 die
Duhner Schule eingeweiht. Der zweigeschossi-
ge, äußerst schlicht gehaltene Ziegelbau, den le-
diglich straßenseitig ein unter Satteldach vorge-
zogener Mitteltrakt hervorhebt, gehört mit seiner
durch das hohe Walmdach geprägten Kubatur
einer betont traditionalistischen Architekturrich-
tung an.

CUXHAVEN - FRANZENBURG

Der Ort Franzenburg, etwa 1,5 Kilometer in
südöstliche Richtung von Altenwalde entfernt am
Geestrand gelegen, findet erstmals Erwähnung
in einer 1591 von Herzog Franz Il. von Lauenburg



Duhnen, Cuxhavener Str. 103, 1907



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