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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0132

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desvermessung u. Geobasisinformation Nds.)





Bülkau, Sprenge 20, Wohngiebel



Form der Rundbogenfenster gehen auf Verände-
rungen aus der Mitte des 19.Jh. zurück, in deren
Zuge auch die ursprüngliche Flachdecke des In-
nenraums einer hölzernen Segmentbogentonne
weichen mußte. Bei einer um 1960 erfolgten Re-
novierung wurde die aus der Erbauungszeit
stammende, schlichte Ausstattung verändert
(Wegnahme des Kanzelaltars, fast völlige
Zurücknahme der Emporenlängsseiten). Von der
stark erneuerten Orgel (ursprünglich: Hauptwerk
1679 von Arp Schnitger, Pedaltürme und Brust-
werk 1758/59 von D. Gloger) ist lediglich der mit
Knorpelwerk verzierte Prospekt in einer Farbfas-
sung von 1994 bemerkenswert. Für den auf vier
Trägerfiguren ruhenden Bronzetaufkessel ist in-
zwischen entgegen der älteren Forschungsmei-
nung ein etwas jüngeres Entstehungsdatum im
1. Viertel des 14.Jh. anzusetzen. Die im Chor auf-
gestellte Triumphkreuzgruppe aus der Zeit um
1515 (nach Restaurierung etwa ab 1998 wieder
vor Ort) soll aus der vor 1541 abgebrochenen
Kapelle St. Joost bei Stinstedt stammen.

Die Besiedlung an der Aue östlich des Norder-
endes setzt sich aus kleinen Landstellen in un-
regelmäßiger Reihung entlang dem hier stark
gewundenen, schmalen Flußlauf zusammen.
Ziegelarchitektur der letzten Jahrhundertwende,
bisweilen mit älteren Fachwerkresten, bestimmt
das Bild. Eine Ausnahme stellt das am Dielentor
1861 datierte Wohnwirtschaftsgebäude Aue 21
dar. Das aufgrund seiner Umnutzung zum reinen
Wohnhaus teilweise veränderte und auch in der
Fachwerkkonstruktion erneuerte Gebäude zeich-
net sich durch einen eingezogenen Wohnteil über
Ziegelsockel sowie hohe Seitenwände des Die-
lentrakts aus, so daß fast der Eindruck eines Vier-
ständergerüsts entsteht. Demgegenüber zeigt
das kleinere, vollständig in Ziegel ausgeführte
Wohnwirtschaftsgebäude Sprenge 20 im Nor-
derende an seinem vierfachigen Wirtschaftsteil
deutlich den Querschnitt einer zweiständrigen
Konstruktion. An dem zur Straße nach Osten ori-
entierten Wohnteil wird das hier durch Maueran-
ker 1851 datierte Gebäude durch eine mittige Tür
erschlossen.

CADENBERGE

Die Nordspitze des Geestzuges der Wingst ein-
nehmend, entwickelte sich Cadenberge als typi-
sche Geestrandsiedlung, deren Gemarkung sich
in die Marsch ausdehnt und im Westen die an ei-
nem Entwässerungsgraben entstandene Reihen-
siedlung Westercadewisch umfaßt. Die Lage zwi-
schen der Auemarsch im Westen und der Oste-
marsch im Osten an dem die Eingangsstraße zur
Wingst beherrschenden Punkt lie8 das Haufen-
dorf, das 1146 erstmals urkundlich Erwähnung
fand, bereits im Mittelalter zu einem Marktort und
Zentrum des Kirchspiels werden, zu dem Voigt-
ding und Wingst gehören. In dem Kirchort, der
1848 54 Wohngebäude mit 342 Einwohnern
zählte, ließen sich zahlreiche Handwerker nieder.
Als die 1881 eröffnete Bahnstrecke Harburg-
Cuxhaven hier entlang geführt wurde, konnte die
ohnehin günstige Verkehrslage des Ortes weiter
verbessert werden.

Den alten Ortsmittelpunkt bei der Kirche markiert
der Kreuzungsbereich der Straßenzüge Berg-
straße/Finkenhörne in Ost-West-Richtung sowie
Cuxhavener Straße/Bahnhofstraße in Nord-Süd-



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