APPELN - ABELHORST
Auf halbem Weg zwischen Appeln und Frelsdorf
liegt nahe der südöstlichen Kreisgrenze der Orts-
teil Abelhorst am Rande des gleichnamigen
Moores. Von dem heute aus einigen Höfen ent-
lang der Straße bestehenden Ort ist auf der
Preußischen Landesaufnahme von 1897 ledig-
lich ein einziger Hof auf dem Grundstück Abel-
horster Str. 19 verzeichnet. Der hier erhaltene
Kübbungsschafstall mit Feldsteinsockel und ver-
bretterten Steilgiebeln (erb. um 1860) weist auf
die früher in diesem Gebiet weit verbreitete
Schafhaltung hin.
ARMSTORF - DORNSODE
Dreieinhalb Kilometer südwestlich von Armstorf
entfernt, liegt unweit der östlichen Kreisgrenze
das urkundlich zuerst um 1250 bezeugte Dorf
Dornsode auf einer ins Moor vorspringenden
Geesthalbinsel. Der einzige Weg, die Dorfstraße,
zweigt von der Kreisstraße 31 in südwestliche
Richtung ab und folgt damit dem Verlauf des
Geestrandes am Übergang zur Meheniederung.
Von den unregelmäßig auf den Parzellen ange-
ordneten, durchgehend erneuerten Gebäuden
der wenigen Hofanlagen - 1897 wurden zehn
Wohngebäude gezählt - kommt dem 1983 reno-
vierten, ehemaligen Wohnwirtschaftsgebäude
Dorfstr. 17 (erb. um 1830) mit seiner intakten
Fachwerkkonstruktion ortsbildorägende Bedeu-
tung ZU.
BAD BEDERKESA
Im Zentrum der Bederkesaer Moorgeest ent-
wickelte sich im Schutz einer Burganlage der
Flecken Bederkesa auf dem etwa 500 Meter brei-
ten Geländestreifen zwischen einer 30 Meter ho-
hen Geestkuppe im Westen und dem Bederke-
saer See im Osten, der die Südspitze der Hadel-
ner Bucht bildet. Der Name Bederkesa wird
zuerst 1159 im Zusammenhang mit den Erbau-
ern der Burg genannt, den Herren von Bederke-
sa, die als Ministerialen der Bremer Erzbischöfe
insbesondere im 12. und 13.Jh. eine herausra-
gende Stellung einnahmen, bevor sie um 1500
ausstarben.
Der Ort Bederkesa hingegen ist urkundlich erst
1287 belegt, doch deuten jüngste Ergebnisse ei-
ner Grabung am Westrand des Ortes auf Spuren
einer Besiedlung vor dem Jahr 1000 hin. Schon
im Mittelalter erlangte Bederkesa aufgrund seiner
verkehrsgünstigen Lage am Weg von Bremervör-
de zu den Marschen Hadelns und Wurstens als
Markt- und Handwerkersiedlung mit stadtähnli-
cher Funktion für das Umland eine Bedeutung,
die durch Verlegung des Landgerichts der Börde
Ringstedt (wohl vor dem 16.Jh.) nach Bederkesa
gesteigert wurde. Als besonders wichtige Gewer-
bezweige galten jahrhundertelang die Töpferei
und das Brauwesen, das durch ein Brauprivileg
des Bremer Rats und den Schutz der Brauge-
rechtsame in den Börden Ringstedt und Deb-
stedt zur Blüte gelangte. Die auch noch in hanno-
verscher Zeit ausgebaute Position als Verwal-
tungsmittelpunkt verlor Bederkesa 1859 durch
Verlegung des Amtssitzes nach Lehe, erhielt je-
doch neue Impulse durch die Einrichtung eines
Lehrerseminars 1876, die Inbetrieonahme des
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203 NR
897
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(Landesvermessung u. Geobasisinformation Nds.)
SL NN EMS
Landesaufnahme, 1891, 1
Bad Bederkesa, Amtsstr. 15, Burg, Roland-Statue
1S
Auf halbem Weg zwischen Appeln und Frelsdorf
liegt nahe der südöstlichen Kreisgrenze der Orts-
teil Abelhorst am Rande des gleichnamigen
Moores. Von dem heute aus einigen Höfen ent-
lang der Straße bestehenden Ort ist auf der
Preußischen Landesaufnahme von 1897 ledig-
lich ein einziger Hof auf dem Grundstück Abel-
horster Str. 19 verzeichnet. Der hier erhaltene
Kübbungsschafstall mit Feldsteinsockel und ver-
bretterten Steilgiebeln (erb. um 1860) weist auf
die früher in diesem Gebiet weit verbreitete
Schafhaltung hin.
ARMSTORF - DORNSODE
Dreieinhalb Kilometer südwestlich von Armstorf
entfernt, liegt unweit der östlichen Kreisgrenze
das urkundlich zuerst um 1250 bezeugte Dorf
Dornsode auf einer ins Moor vorspringenden
Geesthalbinsel. Der einzige Weg, die Dorfstraße,
zweigt von der Kreisstraße 31 in südwestliche
Richtung ab und folgt damit dem Verlauf des
Geestrandes am Übergang zur Meheniederung.
Von den unregelmäßig auf den Parzellen ange-
ordneten, durchgehend erneuerten Gebäuden
der wenigen Hofanlagen - 1897 wurden zehn
Wohngebäude gezählt - kommt dem 1983 reno-
vierten, ehemaligen Wohnwirtschaftsgebäude
Dorfstr. 17 (erb. um 1830) mit seiner intakten
Fachwerkkonstruktion ortsbildorägende Bedeu-
tung ZU.
BAD BEDERKESA
Im Zentrum der Bederkesaer Moorgeest ent-
wickelte sich im Schutz einer Burganlage der
Flecken Bederkesa auf dem etwa 500 Meter brei-
ten Geländestreifen zwischen einer 30 Meter ho-
hen Geestkuppe im Westen und dem Bederke-
saer See im Osten, der die Südspitze der Hadel-
ner Bucht bildet. Der Name Bederkesa wird
zuerst 1159 im Zusammenhang mit den Erbau-
ern der Burg genannt, den Herren von Bederke-
sa, die als Ministerialen der Bremer Erzbischöfe
insbesondere im 12. und 13.Jh. eine herausra-
gende Stellung einnahmen, bevor sie um 1500
ausstarben.
Der Ort Bederkesa hingegen ist urkundlich erst
1287 belegt, doch deuten jüngste Ergebnisse ei-
ner Grabung am Westrand des Ortes auf Spuren
einer Besiedlung vor dem Jahr 1000 hin. Schon
im Mittelalter erlangte Bederkesa aufgrund seiner
verkehrsgünstigen Lage am Weg von Bremervör-
de zu den Marschen Hadelns und Wurstens als
Markt- und Handwerkersiedlung mit stadtähnli-
cher Funktion für das Umland eine Bedeutung,
die durch Verlegung des Landgerichts der Börde
Ringstedt (wohl vor dem 16.Jh.) nach Bederkesa
gesteigert wurde. Als besonders wichtige Gewer-
bezweige galten jahrhundertelang die Töpferei
und das Brauwesen, das durch ein Brauprivileg
des Bremer Rats und den Schutz der Brauge-
rechtsame in den Börden Ringstedt und Deb-
stedt zur Blüte gelangte. Die auch noch in hanno-
verscher Zeit ausgebaute Position als Verwal-
tungsmittelpunkt verlor Bederkesa 1859 durch
Verlegung des Amtssitzes nach Lehe, erhielt je-
doch neue Impulse durch die Einrichtung eines
Lehrerseminars 1876, die Inbetrieonahme des
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203 NR
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(Landesvermessung u. Geobasisinformation Nds.)
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Landesaufnahme, 1891, 1
Bad Bederkesa, Amtsstr. 15, Burg, Roland-Statue
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