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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0224

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straße 495 abzweigende Hauptstraße, an der
das stattliche, traufständige Wohnwirtschaftsge-
bäude der Hofanlage Nr. 21 (bez. 1784) mit sei-
nem auf profilierten Knaggen vorkragenden Gie-
bel des Wirtschaftsteils einen Blickfang bildet. Die
Wände des Wohnteils, der mit den barocken
Türen des Eingangs und des Inneren wichtige
originale Details besitzt, sind bis auf das Giebel-
trapez massiv erneuert.

Auch wenn in Resten noch Fachwerksubstanz
vorhanden ist, kann den zum großen Teil aus
dem 19.Jh. stammenden Gebäuden auf den
übrigen Hofanlagen aufgrund durchgreifender
Veränderungen kein Denkmalwert zugesprochen
werden. Gleiches gilt für die Architektur der heute
zu Hackemühlen gehörenden Siedlung Rahden
westlich der B 495. Lediglich die Im Iserbrock
stehende, zum Hof Nr. 3 gehörende Scheune,
ein 1804 datierter Wandständerbau, konnte ihre
originale Konstruktion weitgehend bewahren.

LAMSTEDT —- IHLBECK



Von Hackemühlen führt eine Straße weiter nach
Osten in den Bereich des Ehlandmoors zu der
etwa acht Kilometer entfernten kleinen Siedlung
Ihlbeck, die ab 1846 entstand. Innerhalb der
Ortslage nimmt die zuerst 1928-30 befestigte
Peter-Springer-Straße in Parallele zu dem südlich
vorbeiführenden Entwässerungskanal einen
nordöstlichen Verlauf. Von der ursprünglichen
Dominanz des Fachwerks im Dorfbild zeugen
außer einigen Nebengebäuden noch mehrere
Giebel an Wohnwirtschaftsgebäuden, die im
übrigen nachträgliche, in Ziegel ausgeführte Ver-
änderungen aufweisen. Ausnahmen bilden die
beiden Zweiständerhallenhäuser Peter-Springer-
Str. 15 (ero. um 1880) und Nr. 23 (erb. 1854),
wobei letztgenanntes durch den altertümlich wir-
kenden Vollwalm auffällt, sowie das kleine, als
Wandständerbau konstruierte Wohnhaus Peter-
Springer-Str. 13 (erb. um 1880).





Hackemühlen, Im Iserbrock, Scheune, 1804

LAMSTEDT - NINDORF

Etwas mehr als einen Kilometer südlich von Lam-
stedt entfernt, entstand das im Vörder Register
um 1500 erstmals genannte Geestdorf Nindorf,
das zu dieser Zeit sieben Höfe und vier Katen
umfaßte. Zwar stimmt die Parzellenstruktur, wie
sie die Verkoppelungskarte von 1881 wiedergibt,
nahezu mit der heutigen Grundstücksaufteilung
überein, doch ist die zumeist vom Ende des
19.Jh. stammende Bausubstanz der Höfe mit
wenigen Resten aus der 1. Jahrhunderthälfte
durchgehend überformt.

Denkmalwerte Bausubstanz findet sich nur in
den vormaligen Ortsteilen Nindorfs, z.B. am östli-
Chen Geestrand in der nach der urkundlich seit
dem 17.Jh. bezeugten Wassermühle benannten
Siedlung Kleinmühlen mit dem Wohnwirtschafts-
gebäude Kleinmühlen 11 (erb. um 1820), des-
sen Wohnteil später in Ziegel erneuert wurde.

Von Kleinmühlen führt eine Straße in Östliche
Richtung nach Seth, einer kleinen Siedlung auf ei-
nem Geestkern am Rand der Osteniederung, die
schon 1004 in einer Urkunde des Klosters Cor-
vey Erwähnung findet. Auf der Hofanlage Zum
Seth 2, die sich nach Schriftquellen bis ins 15.Jh.



Ihlbeck, Peter-Springer-Str. 23, 1854



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