flachgedeckte, schlichte Innenraum besitzt eine
umlaufende Empore aus der Erbauungszeit und
eine Altaawand vom Anfang des 19.Jh., in die
eine 1693 datierte Kanzel integriert wurde.
Den in dieser Region nur selten anzutreffenden
Typ eines Wohnwirtschaftsgebäudes mit einseiti-
ger Kübbung vertritt der offenbar nur für landwirt-
schaftlichen Nebenerwerb genutzte Ziegelbau
Stader Str. 44 (erb. um 1850/60), ergänzt durch
einen Stall. Die Sethlerhemmer Straße führt zu
den in der Ostemarsch gelegenen Höfen, deren
Bausubstanz teilweise noch Rudimente des
18.Jh. aufweist, zum überwiegenden Teil jedoch
aus dem 19.Jh. stammt. Der 2. Hälfte des 18.Jh.
dürfte die fast vollständig verbretterte Scheune
auf dem Hof Sethlerhemmer Str. 67 angehören,
die ursprünglich zum Hof Marschenweg 8 gehör-
te. Eine zweite Scheune, ein Zweiständerbau mit
massiv erneuertem Südgiebel, stammt laut In-
schrift von 1899. Nördlich dieser Hofanlage wur-
de 1927 an der Oste eine Sielanlage mit zu-
gehörigem Schöpfwerk in Betrieb genommen,
das ein lisenengegliederter Ziegelbau beher-
bergt. Durch den ungestörten Überlieferungswert
zeichnet sich das in der Art eines Vierständerhal-
lenhauses in den neunziger Jahren des 19.Jh. er-
baute Wohnwirtschaftsgebäude Sethlerhemmer
Str. 74 mit repräsentativ gestaltetem Eingang in
Form einer Dreierarkatur aus. Das Zweiständer-
hallenhaus Sethlerhemmer Str. 75 zeigt im
Außenbau nur noch am Wirtschaftsgiebel die ori-
ginale Fachwerkkonstruktion von 1810, besitzt
aber noch vollständig sein Innengerüst. Zu dem
Hof Marschenweg 8 gehörte im 19.Jh. eine Zie-
gelei, die infolge des Hamburger Brandes soviel
Gewinn erzielte, daß wohl bereits in den fünfziger
Jahren des 19.Jh. ein neues Wohnwirtschaftsge-
bäude und eine große Scheune errichtet werden
konnten. Das Haupthaus besteht aus einem Wirt-
schaftsteil in Zweiständerbauweise und einem
stattlichen Wohnteil, dessen Eingang ein Zwerch-
haus in Fachwerk hervorhebt. Um eine für die Re-
gion charakteristische Fachwerkkonstruktion mit
quadratischer Gefachausbildung an den Giebeln
handelt es sich bei dem am Ihlbecker Kanal
südöstlich von Basbeck gelegenen Zweiständer-
hallenhaus Kanalstr. 15 (dat. 1823), das jedoch
durch eine ausladende Dachgaube sowie eine
weitgehende Erneuerung der Bausubstanz viel
ER
Basbeck, Sethlerhemmer Str. 67, Hofanlage
von seinem ursprünglichen Erscheinungsbild
verloren hat. Von dem laut Inschrift 1769 errichte-
ten Fachwerkgebäude Mühlenreiherweg 24 hat
sich mit Ausnahme der östlichen Ständerreihe
nur der Wirtschaftsgiebel erhalten, der durch die
ungewöhnlich reiche Ausschmückung des Tra-
pezfeldes auffällt.
HEMMOOR - HEESSEL
HeeBel, ein kleines Haufendorf auf der Geest drei
Kilometer westlich von Basbeck, das um 1500
zur Grundherrschaft des Klosters Himmelpforten
gehörte, hat im wesentlichen den Grundriß des
ausgehenden 19.Jh. bewahrt, doch ist die zum
großen Teil aus dem 19.Jh. stammende Architek-
tur der Hofanlagen durch jüngere bauliche Ein-
griffe geprägt. Am südlichen Dorfrand wurde
1831 ein Friedhof eröffnet, auf dem noch einige
Grabmale vom Ende des 19.Jh. erhalten sind
(Heeßeler Trift). Südöstlich des Ortes, jenseits
der B 495, liegt die Parzelle einer vormaligen Pul-
vermühle, die sich bis ins 17.Jh. zurückverfolgen
läßt und bereits um die Mitte des 18.Jh. als Korn-
mühle diente (Pulvermühle 6). Die bestehende
Wassermühle, gespeist durch den westlich
anschließenden Quellwasserteich, wurde 1853
als ein- bis zweigeschossiger Ziegelbau unter
Halbwalmdach aufgeführt.
HEMMOOR - WARSTADE
Seit Mitte des 13.Jh. urkundlich belegt, zählte
Warstade, das sich auf einer Länge von drei Kilo-
metern zwischen Althnemmoor und Basbeck er-
streckt, um das Jahr 1500 elf Höfe und vier Köt-
nerstellen. Mit dem Aufblühen der Ziegelindustrie
im 19.Jh. - 1846 existierten hier sechs Ziegeleien
— wurde der zugehörige Ostehafen Schwarzen-
hütten wichtigster Handelsplatz der Umgebung.
Die bereits in der ersten Jahrhunderthälfte deut-
lich gestiegene Einwohnerzahl wuchs nach der
Gründung der Portland-Zementfabrik stark an. Im
Zuge dieser Entwicklung wurde der Bau einer ei-
genen Kirche geplant.
Die mit finanzieller Unterstützung der Zementfa-
brik nach Entwürfen des hannoverschen Archi-
208
umlaufende Empore aus der Erbauungszeit und
eine Altaawand vom Anfang des 19.Jh., in die
eine 1693 datierte Kanzel integriert wurde.
Den in dieser Region nur selten anzutreffenden
Typ eines Wohnwirtschaftsgebäudes mit einseiti-
ger Kübbung vertritt der offenbar nur für landwirt-
schaftlichen Nebenerwerb genutzte Ziegelbau
Stader Str. 44 (erb. um 1850/60), ergänzt durch
einen Stall. Die Sethlerhemmer Straße führt zu
den in der Ostemarsch gelegenen Höfen, deren
Bausubstanz teilweise noch Rudimente des
18.Jh. aufweist, zum überwiegenden Teil jedoch
aus dem 19.Jh. stammt. Der 2. Hälfte des 18.Jh.
dürfte die fast vollständig verbretterte Scheune
auf dem Hof Sethlerhemmer Str. 67 angehören,
die ursprünglich zum Hof Marschenweg 8 gehör-
te. Eine zweite Scheune, ein Zweiständerbau mit
massiv erneuertem Südgiebel, stammt laut In-
schrift von 1899. Nördlich dieser Hofanlage wur-
de 1927 an der Oste eine Sielanlage mit zu-
gehörigem Schöpfwerk in Betrieb genommen,
das ein lisenengegliederter Ziegelbau beher-
bergt. Durch den ungestörten Überlieferungswert
zeichnet sich das in der Art eines Vierständerhal-
lenhauses in den neunziger Jahren des 19.Jh. er-
baute Wohnwirtschaftsgebäude Sethlerhemmer
Str. 74 mit repräsentativ gestaltetem Eingang in
Form einer Dreierarkatur aus. Das Zweiständer-
hallenhaus Sethlerhemmer Str. 75 zeigt im
Außenbau nur noch am Wirtschaftsgiebel die ori-
ginale Fachwerkkonstruktion von 1810, besitzt
aber noch vollständig sein Innengerüst. Zu dem
Hof Marschenweg 8 gehörte im 19.Jh. eine Zie-
gelei, die infolge des Hamburger Brandes soviel
Gewinn erzielte, daß wohl bereits in den fünfziger
Jahren des 19.Jh. ein neues Wohnwirtschaftsge-
bäude und eine große Scheune errichtet werden
konnten. Das Haupthaus besteht aus einem Wirt-
schaftsteil in Zweiständerbauweise und einem
stattlichen Wohnteil, dessen Eingang ein Zwerch-
haus in Fachwerk hervorhebt. Um eine für die Re-
gion charakteristische Fachwerkkonstruktion mit
quadratischer Gefachausbildung an den Giebeln
handelt es sich bei dem am Ihlbecker Kanal
südöstlich von Basbeck gelegenen Zweiständer-
hallenhaus Kanalstr. 15 (dat. 1823), das jedoch
durch eine ausladende Dachgaube sowie eine
weitgehende Erneuerung der Bausubstanz viel
ER
Basbeck, Sethlerhemmer Str. 67, Hofanlage
von seinem ursprünglichen Erscheinungsbild
verloren hat. Von dem laut Inschrift 1769 errichte-
ten Fachwerkgebäude Mühlenreiherweg 24 hat
sich mit Ausnahme der östlichen Ständerreihe
nur der Wirtschaftsgiebel erhalten, der durch die
ungewöhnlich reiche Ausschmückung des Tra-
pezfeldes auffällt.
HEMMOOR - HEESSEL
HeeBel, ein kleines Haufendorf auf der Geest drei
Kilometer westlich von Basbeck, das um 1500
zur Grundherrschaft des Klosters Himmelpforten
gehörte, hat im wesentlichen den Grundriß des
ausgehenden 19.Jh. bewahrt, doch ist die zum
großen Teil aus dem 19.Jh. stammende Architek-
tur der Hofanlagen durch jüngere bauliche Ein-
griffe geprägt. Am südlichen Dorfrand wurde
1831 ein Friedhof eröffnet, auf dem noch einige
Grabmale vom Ende des 19.Jh. erhalten sind
(Heeßeler Trift). Südöstlich des Ortes, jenseits
der B 495, liegt die Parzelle einer vormaligen Pul-
vermühle, die sich bis ins 17.Jh. zurückverfolgen
läßt und bereits um die Mitte des 18.Jh. als Korn-
mühle diente (Pulvermühle 6). Die bestehende
Wassermühle, gespeist durch den westlich
anschließenden Quellwasserteich, wurde 1853
als ein- bis zweigeschossiger Ziegelbau unter
Halbwalmdach aufgeführt.
HEMMOOR - WARSTADE
Seit Mitte des 13.Jh. urkundlich belegt, zählte
Warstade, das sich auf einer Länge von drei Kilo-
metern zwischen Althnemmoor und Basbeck er-
streckt, um das Jahr 1500 elf Höfe und vier Köt-
nerstellen. Mit dem Aufblühen der Ziegelindustrie
im 19.Jh. - 1846 existierten hier sechs Ziegeleien
— wurde der zugehörige Ostehafen Schwarzen-
hütten wichtigster Handelsplatz der Umgebung.
Die bereits in der ersten Jahrhunderthälfte deut-
lich gestiegene Einwohnerzahl wuchs nach der
Gründung der Portland-Zementfabrik stark an. Im
Zuge dieser Entwicklung wurde der Bau einer ei-
genen Kirche geplant.
Die mit finanzieller Unterstützung der Zementfa-
brik nach Entwürfen des hannoverschen Archi-
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