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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0194

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sich die zumeist giebelständig angeordneten Ge-
bäude der Hofanlagen des bis heute landwirt-
schaftlich strukturierten Dorfes aufreihen. Gegen
Ende des 17.Jh., als Elmlohe meierrechtlich voll-
ständig zur Grundherrschaft der Familie von der
Lieth gehörte, waren hier sieben Vollhöfe, ein
Halbhof, fünf Handkaten und fünf Brinksitzer an-
sässig. Die Zahl der Wohngebäude stieg von 47
im Jahre 1821 auf 60 im Jahre 1895 nur langsam
an. Dabei wurde im Verlauf des 19.Jh. bis zum
Ersten Weltkrieg die Fachwerkarchitektur allmäh-
lich durch Ziegelbauten abgelöst. Insgesamt wird
das Bild der Wohnwirtschaftsgebäude und
Scheunen auf den Hofanlagen jedoch von neue-
ren Veränderungen geprägt, die auch die verblie-
bene, z.T. ins 18.Jh. zurückreichende Fachwerk-
architektur betreffen.

Zwei noch ihrem originalen Erscheinungsbild
weitgehend entsprechende Wohnwirtschaftsge-
bäude in Zweiständerbauweise haben sich auf
der Nordseite der Gallbergstraße erhalten: die
A! S 2 £ Gebäude (Nr. 10, erb. 1839; Nr. 18, erb. 1817)
2 11 NAD NN Vom nn =“ besitzen beide einen Vollwalm, der jedoch nur bei
A NSNAN =. / ; Nr. 18 in Reet eingedeckt ist. Auffallend bei dem
älteren Haus sind die holländischen Dreiecke am
Ortgang beider Giebel.

Karte von der Feldmark und Gemeinheit der Dorfschaft Elmlohe, 1851 (

Ev. Liebfrauenkirche

Nördlich der alten Burgstelle am Quabbenbeek
steht abseits der Straße Am Wiebusch, nahe ihrer
Einmündung in die Dorfstraße, inmitten des alten
Friedhofs die ursprünglich der Hl. Maria geweihte
Kirche. Ihre Gründung geht auf das Jahr 1346
zurück, als Mitglieder der Familien von Bederke-
sa und von Elme sowie Lüder und Johann von
der Lieth Elmlohe von der auf feindlichem Wur-
ster Gebiet liegenden Mutterkirche in Debstedt
trennten und ein eigenes Kirchspiel bildeten.

Die einschiffige Backsteinkirche mit freistehen-
dem, hölzernem Glockenstuhl (1. Hälfte 18.Jh.)
vor dem Westgiebel enthält vermutlich noch
Mauerwerk des 14.Jh., ist jedoch nachhaltig
durch Veränderungen des 17. und 18.Jh. ge-
prägt. Zu der beinahe profanen Wirkung des
ungegliederten Außenbaus tragen die zwei-
geschossig in unregelmäßiger Verteilung ange-
ordneten Fenster bei. Während der jüngsten Re-
staurierung 1988 mußte nach Abnahme eines
Zementputzes eine Mauerschale vorgeblendet
werden. Der von einer Balkendecke geschlosse-
ne Rechtecksaal besitzt eine dreiseitig umlaufen-
de Empore, deren Ostteile 1643 und 1672 datiert
sind. Die Wandflächen unterhalb der Empore
nehmen Flachbogennischen ein. Die gemalten
Fensterrahmungen mit gedrehten Säulen und
Putti an der Südwand stammen aus dem Ende
des 17.Jh. An Ausstattungsstücken sind die po-
Iygonale Kanzel mit gewundenen Säulchen und
Evangelistenstatuetten (17.Jh.) sowie der 1645
datierte Altaraufsatz hervorzuheben, dessen
Ausführung in den ornamentalen Teilen mit rei-
chem Knorpelwerk auf eine Provenienz aus der
Werkstatt Jürgen Heidtmanns deutet.



Bes +

Elmlohe, Im Wiebusch, Liebfrauenkirche, 17./18.Jh.

FLÖGELN

Flögeln liegt vier Kilometer nordwestlich von Be-
derkesa am Nordostrand einer zum Flögelner

Elmlohe, Gallbergstr. 18, Wohnwirtschaftsgebäude, 1817 See hin abfallenden, etwa 23 Quadratkilometer



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