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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0185

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ausgestellten Urkunde, in der er sich bei den Ein-
wohnern der damals im Entstehen begriffenen
kleinen Meiersiedlung für die von ihnen beim Bau
der Festung geleisteten Dienste bedankt. Diese
1590 errichtete Schanze sollte die umstrittene
Westgrenze Hadelns gegen das Erzstift Bremen
schützen, spielte jedoch in der Verteidigung des
Landes tatsächlich keine Rolle, so daß sie bereits
1644 geschleift wurde. Von der Anlage, die ne-
ben einem Haupthaus mit den herzoglichen Räu-
men mehrere Nebengebäude (Ställe, Schmiede,
Backhaus) umfaßte, sind lediglich das in der
Marsch nördlich des Ortes gelegene Wallviereck

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von 70 Meter mal 80 Meter Seitenlänge und ein AT A DC
vorgelagerter, heute verfüllter Graben erhalten } N da Da

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(Wohlsenstraße).
Zur Versorgung der Festung wurde östlich davon
auf dem durch Kauf bzw. Tausch erworbenen
Land von zunächst drei (1591), dann vier (1593)
Höfen ein Vorwerk, die spätere Domäne Franzen-
burg, eingerichtet. Das älteste überkommene
Gebäude ist das Torhaus von 1786, ein 20 Meter
langer Backsteinbau unter Halbwalmdach, den
ein oktogonaler hölzerner Dachreiter überragt
(Lüdingworther Str. 135). Über den mittig an
den Traufseiten angeordneten runden Torbögen
erhebt sich jeweils ein Zwerchhaus mit Steilgie-
bel. Alle Giebelschrägen sind in einer keilförmig
einbindenden Dreiecksmauerung ausgeführt.

Das Dorf Franzenburg, 1656 17 Feuerstellen um-
fassend, wuchs nach dem Abriß der Festung nur
langsam. 1858 lebten hier in 44 Wohngebäuden
248 Einwohner. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg
ist ein erheblicher Bevölkerungsanstieg des heu-
te Vorortcharakter besitzenden Dorfes zu ver-
zeichnen gewesen.

CUXHAVEN - GRODEN



Groden, das auf der Kurhannoverschen Landes-
aufnahme von 1767 als Strichsiedlung in der Elb-
marsch etwa auf halber Strecke zwischen Ritze-
büttel und Altenbruch verzeichnet ist, tritt urkund-
lich zuerst 1342 anläßlich der Schaffung einer
zweiten Pfarrstelle in Erscheinung. Mit der ra-
schen Entwicklung des nahegelegenen Cuxha-
ven um die Jahrhundertwende stieg auch die Ein- Groden, Kirche St. Abundi, Innenraum nach Osten
wohnerzahl Grodens von 690 im Jahre 1895 auf

1.300 Einwohner 1920 schnell an. Dabei dehnte

sich die Bebauung nach Westen bzw. Nordwe-

sten in Richtung Cuxhaven aus, so daß die ehe- 2
mals den Mittelpunkt der Siedlung darstellende ; ER
Pfarrkirche heute am südöstlichen Ortsrand liegt z
(Bei der Grodener Kirche).





Ev. Kirche St. Abundi

Der langgestreckte Feldsteinbau aus dem An-
fang des 13.Jh. erhielt 1785 einen neuen wuchti-
gen Westturm in Backstein, über dessen ge-
schweifter Haube eine Laterne mit abschließen-
der Pyramide aufsteigt. Der die Schiffbreite
übertreffende alte Chor wurde 1868 durch einen
eingezogenen, polygonalen Neubau einschließ-
lich einer Sakristei ersetzt. Zu diesem Zeitpunkt
erhöhte man außerdem die Saalmauern und
setzte eisenversproßte Spitzbogenfenster ein. Im
Innern, das mit Westempore und dem teilweise
sichtbaren Dachstuhl in Hängewerkkonstruktion DD nn ‘
ebenfalls von der damaligen Instandsetzung ge- _ Groden, Papenstr. 4, Schule, 1912, Arch. A. Steinmetz





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