Oppeln, Kirche St. Nikolaus, 1734, Ansicht von Nordwesten
Entwurf von 1927 im Wald östlich Altkehdingens
ein Wohnhaus errichtet, das im Sinne einer dem
Heimatschutzgedanken verpflichteten Architek-
tur ortsübliche Materialien (Ziegel, Zierfachwerk,
Verbretterung der Giebelspitze) mit einer schlich-
ten Kubatur unter Satteldach verbindet (Altkeh-
dingen 29). Der einige hundert Meter westlich
davon im Wald gelegene, von einem Erdwall um-
gebene Judenfriedhof, in der Kurhannoverschen
Landesaufnahme 1767 inmitten einer Heide-
fläche verzeichnet, umfaßt zwei Bereiche: im älte-
ren Teil, auf dem sich ein prähistorisches Hügel-
grab befindet, stehen nur noch fünf Grabsteine,
der älteste 1802 datiert; die 1850 geschaffene
nördliche Erweiterung mit noch 19 zum Teil be-
schädigten Steinen, zumeist aus Kalksandstein,
wird durch ein Eisengitter abgeschlossen. Die
letzte Beisetzung fand 1926 statt.
WINGST - OPPELN
In der anmoorigen Marsch westlich der Wingst
liegt zwischen der Aue im Westen und dem Neu-
haus-Bülkauer Kanal im Osten.die 1301 urkund-
lich erwähnte Reihensiediung Oppeln, in der
1753 105 Feuerstellen gezählt wurden. Vor allem
im Norderende trifft man auf etliche Wohnbauten
der vergangenen Jahrzehnte. Die der bäuerli-
chen Kultur angehörenden Fachwerkbauten,
überwiegend aus dem 19.Jh. stammend, sind
fast alle durch Erneuerungen in Ziegel geprägt.
Bauhistorisches Interesse beansprucht ebenso
wie die benachbarte, quererschlossene Scheune
mit westlicher Kübbung das unter Verwendung
neuer Hölzer sanierte Wohnwirtschaftsgebäude
Oppeln 74 aufgrund seiner 1759 lautenden Da-
tierung. Zeittypische Kennzeichen stellen am
Wirtschaftsgiebel der Vollwalm und die Kopfbän-
der an den Hauptständern dar.
Weitaus spärlicher besiedelt ist der westlich par-
allel von Oppeln in Nord-Süd-Richtung orientierte
Westerweg, an dessen nördlichem Abschnitt die
ev. Kirche liegt. Von deren Position aus stellt ein
Querweg die Verbindung zur östlichen Reihen-
siedlung her. Die Lage der Kirche verdeutlicht bis
heute, daß es sich bei dem Westerweg um den
älteren Siedlungsstrich handelt und eine spätere
Verlagerung des Besiedlungsschwerpunkts nach
Osten stattgefunden hat.
Ev. Kirche St. Nikolaus
Die heutige Kirche - ein Kirchenbau in Oppeln ist
bereits 1384 urkundlich belegt - wurde nach der
Brandzerstörung eines Vorgängerbaus 1734
über rechteckigem Grundriß als Backsteinsaal
unter Halbwalmdach inmitten des Friedhofs er-
richtet. Vor der Westwand steht ein hölzerner
Glockenturm (vielleicht 1721 erbaut, nach Brand
1916 erst nach dem Ersten Weltkrieg erneuert).
Ein korbbogiger Eingang mit darüberliegendem
Kreisfenster auf der Südseite erschließt das von
Rundbogenfenstern gegliederte Schiff. Die bei-
den zweigeschossig angeordneten Fensterach-
sen der Ostseite sind vermauert. Dem schlichten
Äußeren entspricht der von einer hölzernen Seg-
mentbogentonne gedeckte Innenraum. Als einzi-
ges bemerkenswertes Ausstattungsstück fällt
der aus der Erbauungszeit der Kirche stammen-
de Kanzelaltar mit zweigeschossiger Pilasterglie-
derung und einer von Figuren der Evangelisten
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