Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven
— Braunschweig, 1997
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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0263
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- Einband
- Schmutztitel
- Titelblatt
- Impressum
- 5-9 Inhaltsverzeichnis
- 11 Vorwort
- 13 Einführung
- 14-16 Quellen- und Literaturhinweise
- 17-111 Der Landkreis Cuxhaven
-
113-331
[Gemeinden des Landkreises Cuxhaven in alphabetischer Reihenfolge]
- 113 Appeln-Abelhorst
- 113 Armstorf-Dornsode
- 113-118 Bad Bederska
- 118-119 Belum
- 119-124 Beverstedt
- 124 Bokel
- 124-127 Bramstedt
- 127-128 Bülkau
- 128-131 Cadenberge
- 131-132 Cappel
- 133-186 Cuxhaven
- 186-189 Dorum
- 189 Drangstedt
- 189 Driftsethe
- 189-190 Elmlohe
- 190-192 Flögeln
- 192-193 Frelsdorf
- 193-198 Geversdorf
- 198-201 Hagen
- 201-205 Hechthausen
- 206 Heerstedt
- 206-210 Hemmoor
- 210-211 Hollen
- 212-215 Ihlienworth
- 215-217 Kirchwistedt
- 218 Köhlen
- 218 Kührstedt
- 218-222 Lamstedt
- 222-227 Langen
- 228 Lintig
- 228-242 Loxstedt
- 242-244 Lunestedt
- 244-246 Midlum
- 246-248 Misselwarden
- 248-249 Mittelstenahe
- 249-250 Mulsum
- 250-252 Neuenkirchen
- 252-258 Neuhaus
- 258-260 Nordholz
- 260-264 Nordleda
- 264-271 Oberndorf
- 271 Odisheim
- 271-277 Osten
- 277-278 Osterbruch
- 278-299 Otterndorf
- 299-301 Padingbüttel
- 301-303 Ringstedt
- 303-308 Sandstedt
- 308-316 Schiffdorf
- 316 Steinau
- 317 Stinstedt
- 318 Stubben
- 318 Uthlede
- 319-320 Wanna
- 320-326 Wingst
- 326-328 Wremen
- 328-331 Wulsbüttel
- ⟦Hagen im Bremischen⟧
- ⟦Stemmermühlen⟧
- ⟦Uthlede⟧
- 333-345 Straßen- und Objektregister
- 346-347 Register der Künstler und Handwerker
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
den, Cappel-Neufeld, Spieka und Spieka-Neu-
feld. Im Westen wird das Landschaftsbild von der
Wurster Marsch, im Osten um Wanhöden von
Moorflächen bestimmt. Dazwischen erhebt sich
der Geestrücken der Hohen Lieth mit Höhen bis
zu 30 Metern über NN.
Im 14.Jh. erstmals urkundlich erwähnt, entwickel-
te sich der Ort Nordholz am Übergang des See-
deichs in den Geestrücken als nördliche Fortset-
zung von Deichsende. Wie die Preußische Lan-
desaufnahme von 1891 zeigt, zog sich die
Bebauung zu beiden Seiten der Mühlenstraße im
Verlauf der heutigen Kreisstraße 7 entlang. Mit
der Eröffnung des Bahnhofs 1912 etwa zwei Kilo-
meter östlich des Ortes und der östlich davon be-
nachbarten Anlage des „Marine-Luftschiffplat-
zes-Nordholz“ ab 1913 in der Wurster Heide jen-
seits der Landstraße Cuxhaven-Lehe verlagerte
sich die weitere Wohnbebauung allmählich nach
Osten. Vorausgegangen waren kurz nach der
Jahrhundertwende bereits einige Industriebetrie-
be in Nähe der Bahnlinie (Dampfziegelei, Ze-
mentfliesenwerk, Kalksandsteinwerk).
Einziges Baudenkmal im alten Ort ist die an der
südlichen Mühlenstraße stehende Galeriehollän-
dermühle mit vier Mahlgängen, die infolge eines
Brandes 1875 nach den Neubauplänen von
1863 wieder aufgebaut werden mußte (Mühlen-
str. 8).
An dem vom Bahnhof Nordholz nach Scharn-
stedt führenden Weg wurde 1944 ein Friedhof
angelegt, auf dem russische und polnische
Kriegsgefangene bzw. Zwangsarbeiter eines
Krankensammellagers in Spieka-Knill bestattet
wurden (Scharnstedter Weg). Für die 178 in Rei-
hen angeordneten Gräber wurden 1948/49 Holz-
kreuze aufgestellt, die man 1958 durch Grabstei-
ne ersetzte.
NORDHOLZ — SPIEKA
Spieka ist Kirchort des 1319 unter Abtrennung
der Mutterkirche in Midium gegründeten Kirch-
spiels, das durch die Siedlungen an der Marren,
Both, am Alten Deich und im Neufeld sowohl An-
teil an der Wurster Marsch als auch an der Geest-
landschaft der Hohen Lieth hat (Knill, Deichs-
ende, Nordholz). Das Marschland des Kirch-
spiels wurde durch das 1619 eingedeichte
Neufeld vergrößert. Im Verlauf des 17. Jh. wurde
dieses Gebiet trotz Protestes der Landesacht
vom Land Wursten abgetrennt und mit Nordholz
und Deichsende 1655 zu dem adligen Gericht
Schönort, später Nordholz zusammengefaßt.
Die Bebauung des Kirchdorfs Spieka, aus weni-
gen Hofanlagen und im übrigen aus z. T. ins
19. Jh. zurückreichenden Wohnhäusern beste-
hend, folgt der nordöstlich orientierten Wurster
Straße als Teil der Kreisstraße 14. Westlich paral-
lel dazu verläuft der schon auf der Kurhannover-
schen Landesaufnahme von 1768 eingezeichne-
te Spiekaer Kirchweg.
Ev. Kirche St. Georg
Eingespannt zwischen beiden Straßen liegt die
erhöhte Parzelle des Friedhofs, auf der sich über
einem Feldsteinsockel der Backsteinsaal der Kir-
a
Nordholz, Scharnstedter Weg, Friedhof, 1944
Nordholz, Mühlenstr. 8, Mühle, 1875
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feld. Im Westen wird das Landschaftsbild von der
Wurster Marsch, im Osten um Wanhöden von
Moorflächen bestimmt. Dazwischen erhebt sich
der Geestrücken der Hohen Lieth mit Höhen bis
zu 30 Metern über NN.
Im 14.Jh. erstmals urkundlich erwähnt, entwickel-
te sich der Ort Nordholz am Übergang des See-
deichs in den Geestrücken als nördliche Fortset-
zung von Deichsende. Wie die Preußische Lan-
desaufnahme von 1891 zeigt, zog sich die
Bebauung zu beiden Seiten der Mühlenstraße im
Verlauf der heutigen Kreisstraße 7 entlang. Mit
der Eröffnung des Bahnhofs 1912 etwa zwei Kilo-
meter östlich des Ortes und der östlich davon be-
nachbarten Anlage des „Marine-Luftschiffplat-
zes-Nordholz“ ab 1913 in der Wurster Heide jen-
seits der Landstraße Cuxhaven-Lehe verlagerte
sich die weitere Wohnbebauung allmählich nach
Osten. Vorausgegangen waren kurz nach der
Jahrhundertwende bereits einige Industriebetrie-
be in Nähe der Bahnlinie (Dampfziegelei, Ze-
mentfliesenwerk, Kalksandsteinwerk).
Einziges Baudenkmal im alten Ort ist die an der
südlichen Mühlenstraße stehende Galeriehollän-
dermühle mit vier Mahlgängen, die infolge eines
Brandes 1875 nach den Neubauplänen von
1863 wieder aufgebaut werden mußte (Mühlen-
str. 8).
An dem vom Bahnhof Nordholz nach Scharn-
stedt führenden Weg wurde 1944 ein Friedhof
angelegt, auf dem russische und polnische
Kriegsgefangene bzw. Zwangsarbeiter eines
Krankensammellagers in Spieka-Knill bestattet
wurden (Scharnstedter Weg). Für die 178 in Rei-
hen angeordneten Gräber wurden 1948/49 Holz-
kreuze aufgestellt, die man 1958 durch Grabstei-
ne ersetzte.
NORDHOLZ — SPIEKA
Spieka ist Kirchort des 1319 unter Abtrennung
der Mutterkirche in Midium gegründeten Kirch-
spiels, das durch die Siedlungen an der Marren,
Both, am Alten Deich und im Neufeld sowohl An-
teil an der Wurster Marsch als auch an der Geest-
landschaft der Hohen Lieth hat (Knill, Deichs-
ende, Nordholz). Das Marschland des Kirch-
spiels wurde durch das 1619 eingedeichte
Neufeld vergrößert. Im Verlauf des 17. Jh. wurde
dieses Gebiet trotz Protestes der Landesacht
vom Land Wursten abgetrennt und mit Nordholz
und Deichsende 1655 zu dem adligen Gericht
Schönort, später Nordholz zusammengefaßt.
Die Bebauung des Kirchdorfs Spieka, aus weni-
gen Hofanlagen und im übrigen aus z. T. ins
19. Jh. zurückreichenden Wohnhäusern beste-
hend, folgt der nordöstlich orientierten Wurster
Straße als Teil der Kreisstraße 14. Westlich paral-
lel dazu verläuft der schon auf der Kurhannover-
schen Landesaufnahme von 1768 eingezeichne-
te Spiekaer Kirchweg.
Ev. Kirche St. Georg
Eingespannt zwischen beiden Straßen liegt die
erhöhte Parzelle des Friedhofs, auf der sich über
einem Feldsteinsockel der Backsteinsaal der Kir-
a
Nordholz, Scharnstedter Weg, Friedhof, 1944
Nordholz, Mühlenstr. 8, Mühle, 1875
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