den, Cappel-Neufeld, Spieka und Spieka-Neu-
feld. Im Westen wird das Landschaftsbild von der
Wurster Marsch, im Osten um Wanhöden von
Moorflächen bestimmt. Dazwischen erhebt sich
der Geestrücken der Hohen Lieth mit Höhen bis
zu 30 Metern über NN.
Im 14.Jh. erstmals urkundlich erwähnt, entwickel-
te sich der Ort Nordholz am Übergang des See-
deichs in den Geestrücken als nördliche Fortset-
zung von Deichsende. Wie die Preußische Lan-
desaufnahme von 1891 zeigt, zog sich die
Bebauung zu beiden Seiten der Mühlenstraße im
Verlauf der heutigen Kreisstraße 7 entlang. Mit
der Eröffnung des Bahnhofs 1912 etwa zwei Kilo-
meter östlich des Ortes und der östlich davon be-
nachbarten Anlage des „Marine-Luftschiffplat-
zes-Nordholz“ ab 1913 in der Wurster Heide jen-
seits der Landstraße Cuxhaven-Lehe verlagerte
sich die weitere Wohnbebauung allmählich nach
Osten. Vorausgegangen waren kurz nach der
Jahrhundertwende bereits einige Industriebetrie-
be in Nähe der Bahnlinie (Dampfziegelei, Ze-
mentfliesenwerk, Kalksandsteinwerk).
Einziges Baudenkmal im alten Ort ist die an der
südlichen Mühlenstraße stehende Galeriehollän-
dermühle mit vier Mahlgängen, die infolge eines
Brandes 1875 nach den Neubauplänen von
1863 wieder aufgebaut werden mußte (Mühlen-
str. 8).
An dem vom Bahnhof Nordholz nach Scharn-
stedt führenden Weg wurde 1944 ein Friedhof
angelegt, auf dem russische und polnische
Kriegsgefangene bzw. Zwangsarbeiter eines
Krankensammellagers in Spieka-Knill bestattet
wurden (Scharnstedter Weg). Für die 178 in Rei-
hen angeordneten Gräber wurden 1948/49 Holz-
kreuze aufgestellt, die man 1958 durch Grabstei-
ne ersetzte.
NORDHOLZ — SPIEKA
Spieka ist Kirchort des 1319 unter Abtrennung
der Mutterkirche in Midium gegründeten Kirch-
spiels, das durch die Siedlungen an der Marren,
Both, am Alten Deich und im Neufeld sowohl An-
teil an der Wurster Marsch als auch an der Geest-
landschaft der Hohen Lieth hat (Knill, Deichs-
ende, Nordholz). Das Marschland des Kirch-
spiels wurde durch das 1619 eingedeichte
Neufeld vergrößert. Im Verlauf des 17. Jh. wurde
dieses Gebiet trotz Protestes der Landesacht
vom Land Wursten abgetrennt und mit Nordholz
und Deichsende 1655 zu dem adligen Gericht
Schönort, später Nordholz zusammengefaßt.
Die Bebauung des Kirchdorfs Spieka, aus weni-
gen Hofanlagen und im übrigen aus z. T. ins
19. Jh. zurückreichenden Wohnhäusern beste-
hend, folgt der nordöstlich orientierten Wurster
Straße als Teil der Kreisstraße 14. Westlich paral-
lel dazu verläuft der schon auf der Kurhannover-
schen Landesaufnahme von 1768 eingezeichne-
te Spiekaer Kirchweg.
Ev. Kirche St. Georg
Eingespannt zwischen beiden Straßen liegt die
erhöhte Parzelle des Friedhofs, auf der sich über
einem Feldsteinsockel der Backsteinsaal der Kir-
a
Nordholz, Scharnstedter Weg, Friedhof, 1944
Nordholz, Mühlenstr. 8, Mühle, 1875
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feld. Im Westen wird das Landschaftsbild von der
Wurster Marsch, im Osten um Wanhöden von
Moorflächen bestimmt. Dazwischen erhebt sich
der Geestrücken der Hohen Lieth mit Höhen bis
zu 30 Metern über NN.
Im 14.Jh. erstmals urkundlich erwähnt, entwickel-
te sich der Ort Nordholz am Übergang des See-
deichs in den Geestrücken als nördliche Fortset-
zung von Deichsende. Wie die Preußische Lan-
desaufnahme von 1891 zeigt, zog sich die
Bebauung zu beiden Seiten der Mühlenstraße im
Verlauf der heutigen Kreisstraße 7 entlang. Mit
der Eröffnung des Bahnhofs 1912 etwa zwei Kilo-
meter östlich des Ortes und der östlich davon be-
nachbarten Anlage des „Marine-Luftschiffplat-
zes-Nordholz“ ab 1913 in der Wurster Heide jen-
seits der Landstraße Cuxhaven-Lehe verlagerte
sich die weitere Wohnbebauung allmählich nach
Osten. Vorausgegangen waren kurz nach der
Jahrhundertwende bereits einige Industriebetrie-
be in Nähe der Bahnlinie (Dampfziegelei, Ze-
mentfliesenwerk, Kalksandsteinwerk).
Einziges Baudenkmal im alten Ort ist die an der
südlichen Mühlenstraße stehende Galeriehollän-
dermühle mit vier Mahlgängen, die infolge eines
Brandes 1875 nach den Neubauplänen von
1863 wieder aufgebaut werden mußte (Mühlen-
str. 8).
An dem vom Bahnhof Nordholz nach Scharn-
stedt führenden Weg wurde 1944 ein Friedhof
angelegt, auf dem russische und polnische
Kriegsgefangene bzw. Zwangsarbeiter eines
Krankensammellagers in Spieka-Knill bestattet
wurden (Scharnstedter Weg). Für die 178 in Rei-
hen angeordneten Gräber wurden 1948/49 Holz-
kreuze aufgestellt, die man 1958 durch Grabstei-
ne ersetzte.
NORDHOLZ — SPIEKA
Spieka ist Kirchort des 1319 unter Abtrennung
der Mutterkirche in Midium gegründeten Kirch-
spiels, das durch die Siedlungen an der Marren,
Both, am Alten Deich und im Neufeld sowohl An-
teil an der Wurster Marsch als auch an der Geest-
landschaft der Hohen Lieth hat (Knill, Deichs-
ende, Nordholz). Das Marschland des Kirch-
spiels wurde durch das 1619 eingedeichte
Neufeld vergrößert. Im Verlauf des 17. Jh. wurde
dieses Gebiet trotz Protestes der Landesacht
vom Land Wursten abgetrennt und mit Nordholz
und Deichsende 1655 zu dem adligen Gericht
Schönort, später Nordholz zusammengefaßt.
Die Bebauung des Kirchdorfs Spieka, aus weni-
gen Hofanlagen und im übrigen aus z. T. ins
19. Jh. zurückreichenden Wohnhäusern beste-
hend, folgt der nordöstlich orientierten Wurster
Straße als Teil der Kreisstraße 14. Westlich paral-
lel dazu verläuft der schon auf der Kurhannover-
schen Landesaufnahme von 1768 eingezeichne-
te Spiekaer Kirchweg.
Ev. Kirche St. Georg
Eingespannt zwischen beiden Straßen liegt die
erhöhte Parzelle des Friedhofs, auf der sich über
einem Feldsteinsockel der Backsteinsaal der Kir-
a
Nordholz, Scharnstedter Weg, Friedhof, 1944
Nordholz, Mühlenstr. 8, Mühle, 1875
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