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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0246

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an, ursprünglich durch die Alte Weser von der Lu-
neplate getrennt. 1681 wurden hier 156 Einwoh-
ner gezählt. Sein Rückgrat im Zuge der L 121 bil-
det die Oldenburger Straße, die von zum größten
Teil veränderten Wohnwirtschaftsgebäuden des
19.Jh. gesäumt wird. Aus südwestlicher Richtung
in das Dorf führend, knickt sie an seinem nördli-
chen Ausgang in westliche Richtung ab, um in
bogenförmigem Verlauf bei dem Wohnplatz Auf
der Jührde auf die Linie des alten Weserdeichs
zu stoßen, von dem an dieser Stelle noch ein
Rest erhalten geblieben ist.

Kurz vor dem nördlichen Ortseingang liegt auf ei-
ner ausgedehnten, baumbestandenen Parzelle
die stattliche Anlage eines Marschenhofs des
frühen 19.Jh. (Oldenburger Str. 2). Das 1825 er-
richtete Wohnwirtschaftsgebäude mit profiliertem
Traufgesims aus Formsteinen ist traufständig zur
Straße ausgerichtet. Eng schließen sich nördlich
im rechten Winkel dazu eine Stallscheune mit
rückwärtigem Speicherteil (erb. um 1870) sowie
ein weiteres Stallgebäude an, das aufgrund sei-
ner Detailausbildung gleichzeitig mit dem Haupt-
haus bzw. wenig später entstanden sein dürfte.

Wiemsdorf, Wiemsdorfer Dorfstr. 5

Ueterlande, Oldenburger Str. 2, Hofanlage, 19.Jh.

Alle Gebäude sind in Ziegel in der Art eines Vier-
ständerhallenhauses erbaut.

LOXSTEDT — WIEMSDORF

Wiemsdorf, durch die Nennung in der Urkunde
Erzbischofs Friedrich I. von 1105 als eine der Ääl-
testen Wurtensiedlungen in Landwürden ausge-
wiesen, liegt etwa einen Kilometer westlich von
Dedesdorf. Mit diesem ist es durch die im Süden
des Ortes vorbeiführende L 143 verbunden. Die
ältere Verbindung stellt allerdings die in Nord-
Süd-Richtung als Hauptachse das Dorf durchzie-
hende Wiemsdorfer Dorfstraße dar, die im Nor-
den der Siedlung nach Westen in Richtung De-
desdorf abknickt. Sie wurde 1871 mit den
Steinen des abgebrochenen Dedesdorfer Kirch-
turms gepflastert und später als Klinkerstraße
ausgebaut. An ihr reihen sich in zumeist giebel-
ständiger Stellung die Hofanlagen mit der größ-
tenteils aus dem 19.Jh. stammenden Bausub-
stanz auf. 1808 waren bei einem Brand 22 Wohn-
wirtschaftsgebäude, fast ebenso viele Scheunen
sowie weitere Nebengebäude zerstört worden.



Indes ist auch noch, z.B. mit dem Haus Wiems-
dorfer Dorfstr. 4, ältere Bausubstanz überkom-
men. Es wurde nach dem Feuer wieder aufge-
baut und bis heute mehrfach erneuert. Von dem
1638 errichteten Zweiständerbau haben sich die
westliche Reihe der Dielenständer und die
Großtürgiebelwand erhalten. Das über profilierten
Knaggen vorkragende Giebeldreieck fällt durch
das in dieser Region seltene Motiv der Fächerro-
setten auf. Ein älteres Innengerüst als es die Jah-
reszahl 1792 am später erneuerten Wirtschafts-
giebel bezeichnet, birgt das Hallenhaus Wiems-
dorfer Dorfstr. 5. Die Hofanlage Minneorterstr. 5
am östlichen Ortsausgang besitzt mit den beiden
1898 errichteten Gebäuden des Haupthauses
und des im rechten Winkel dazu traufständig pla-
zierten Wirtschaftsgebäudes, beide in der Art ei-
nes Vierständerhallenhauses, einen relativ unge-
störten Überlieferungswert.

LUNESTEDT

Seit ihrem freiwilligen Zusammenschluß im Juli
1968 bilden die Ortschaften Freschluneberg und

= A ; DD
C VA

CZ







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