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Böker, Doris [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0264

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Spieka, Kir





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Spieka, Kirche St. Georg, Altar, 1678, F. Eggers

che erhebt. Dem ursprünglich chorlosen Bau des
14.Jh. wurde zu Beginn des 16.Jh. ein gleichbrei-
ter Rechteckchor angefügt, dessen Giebeldrei-
eck Spitzbogenblenden zeigt. Sie wurden bei der
Abflachung des Dachs 1702 teilweise ange-
schnitten bzw. abgerundet. In romanisierenden
Formen führte man von 1819-22 nach Plänen
des Architekten Adolf Fischer aus Lehe den heu-
tigen Westturm unter hohem Walmdach auf, der
ein hölzernes Glockenhaus ersetzte.

Das seit der Mitte des 19.Jh. von einer Segment-
bogentonne anstelle einer Balkendecke ge-
schlossene Schiff, belichtet von je drei Rundbo-
genfenstern, besitzt eine Westempore vom An-
fang des 17.Jh., deren Bemalung wie diejenige
der Ostempore (dat. 1731) aus dem 18. Jh.
stammt. In der Nachfolge Heidtmanns schuf
Friedrich Eggers 1678 das zweigeschossige
Altarretabel mit einem Kreuzigungsrelief als
Hauptstück. Hervorzuheben ist der um 1750/60
entstandene pokalförmige Taufstein mit zu-
gehörigem, reich geschnitztem Deckel, der dem
aus Schlesien kommenden David Benjamin
Opitz zugeschrieben wird. Vervollständigt wird
die Ausstattung, zu der u.a. die schlichte Kanzel
(dat. 1663) und ein Kruzifix des späten 15. Jh.
gehören, durch den sog. grünen Stuhl, eine wohl
um 1700 gearbeitete, freitagende Prieche an
der Nordwand des Schiffs. Von den an der südli-
chen Außenwand aufgestellten Grabsteinen des
16.-18. Jh. ist eine Grabplatte mit kniender Stif-
terin und Tochter aus der 2. Hälfte des 16. Jh.
hervorzuheben.

NORDHOLZ - SPIEKAER SÜDERMARREN,
SPIEKAER ALTENDEICH, ALTER DEICH

Nur wenige Hofanlagen, wie sie für die Wurster
Marsch charakteristisch sind, haben sich so gut
erhalten, daß sie beispielhaft die bäuerliche Kul-
tur des 19. Jh. unter wirtschafts-, sozial- und ar-
Cchitekturgeschichtlichem Aspekt widerspiegeln,
so z. B. der Hof Südermarren 30, der außer dem
1862 in der Art eines Vierständerhallenhauses er-
richteten Wohnwirtschaftsgebäudes eine große
Scheune, einen Schweinestall und ein Back-
haus umfaßt. Das Haupthaus des Hofes Alter
Deich 110 besitzt einen Wirtschaftsteil in Zwei-
ständerbauweise von 1840 mit entsprechend
schlichtem Giebel, von dem sich derjenige des
um 1900 erbauten Wohnteils durch eine differen-
zierte Gliederung mit Ziersetzungen des Ziegel-
mauerwerks unterscheidet. Vermutlich in den
achtziger Jahren des 19. Jh. wurde am Spiekaer
Altendeich eine Gaststätte erbaut, der eine
Schmiede angeschlossen war und zu der ur-
sprünglich auch eine Querdurchfahrtscheune
gehörte (Alter Deich 60).

NORDLEDA

Im Hochland der Hadelner Marsch bildet die
Marschhufensiedlung Nordieda, bestehend aus
einem Wester-, Mittel-, und Osterteil, zusammen
mit der im südlichen Moorbereich liegenden
Strichsiedilung Heringskoop und einigen Streu-
siedlungen eine relativ kleine Gemarkung zwi-
schen Lüdingworth im Westen und Neuenkirchen
im Osten. Der die gesamte Feldmark ursprüng-
lich umgebende Innendeich, der noch um 1950
in großen Teilen erhalten war, deutet darauf hin,



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