Osten die Kleine Straße, im Westen die jüngere
Parallele Hinter den Höfen. Die Preußische Lan-
desaufnahme von 1897 zeigt bereits eine sich an
den Ausfallstraßen nach Norden und Süden aus-
dehnende Bebauung, die in den vergangenen
Jahrzehnten durch Neubaugebiete im Westen
und Osten ergänzt wurde. Seine historische
Fachwerksubstanz hat Lamstedt durch Brände in
den Jahren 1812, 1824 und 1847 eingebüßt. Die
aus dem 19.Jh. überkommenen, eingeschossi-
gen Ziegelbauten, wie sie das Ortsbild vor allem
an der Großen und der Hemsother Straße cha-
rakterisieren, haben überwiegend verändernde
Eingriffe erfahren.
Ev. Kirche St. Bartholomäus
Das Ortszentrum beherrscht die auf dem ehema-
ligen Friedhof leicht erhöht liegende Kirche, ein
wohl aus dem Anfang des 14.Jh. stammender
Saal aus Feldsteinen, der ohne Absatz in den
dreiseitig geschlossenen Chor übergeht (Große
Str.). 1768 wurde nach Plänen des Oberland-
baumeisters Georg Christian Wundram ein Back-
steinturm aufgeführt, der 1820 seinen kuppelför-
migen, über den flachen Dreiecksgiebeln des
Unterbaus sitzenden Abschluß erhielt. Die 1768
vorgenommenen Veränderungen, u.a. die Ver-
größerung der Fenster, prägen auch heute noch
den Innenraum, in den damals eine hölzerne
Segmentbogentonne eingezogen wurde. Des
weiteren geht der Einbau der Nordempore auf
das Jahr 1768 zurück, deren Westteil jedoch
ebenso wie die Westempore mit gemalten bibli-
schen Szenen und Heiligen aus der Zeit um 1700
stammt. Außer der schlichten Kanzel (2. Hälfte
17.Jh.) ist von den Ausstattungsstücken das
1747 gearbeitete Altarretabel erwähnenswert,
dessen zentrales Kreuzigungsgemälde von je
zwei freistehenden Säulen gerahmt wird.
Unmittelbar nach dem Brand von 1847 wurde
das Organistenhaus nördlich der Kirche neu als
Ziegelbau mit zweifachigem Stallteil errichtet
(Kleine Str. 4). Der fünfachsige Wohngiebel mit
mittiger Erschließung ist zur Straße hin ausgerich-
tet. Ebenfalls in der Art eines Vierständerhallen-
hauses unter Krüppelwalmdach und mit dem
identischen Detail des zu den Giebeln hin um-
knickenden Traufgesimses wurde ein Jahr später
das Pfarrhaus fertiggestellt (Alte Schulstr. 5).
Wichtigen Einfluß auf das Ortsbild nimmt das
1848 ursprünglich an der Hemsother Straße er-
baute ehemalige Wohnwirtschaftsgebäude Hin-
ter den Höfen 11, das seinen Standort an der
Mittelstenaher Straße jedoch erst 1964 im Rah-
men seiner Umnutzung zum Bördemuseum er-
hielt, wobei der Wirtschaftsteil um ein Fach
gekürzt und das Fachwerk der Außenhaut erneu-
ert wurde.
LAMSTEDT - HACKEMÜHLEN
Hackemühlen, nordöstlich von Lamstedt gele-
gen, ist eine durch die Adelsfamilie von Brober-
gen gegründete Geestrandsiedlung, in der zum
Zeitpunkt ihrer ersten Erwähnung 1594 unter
dem Namen „Basbrock“ fünf Kötner ansässig
waren, deren Zahl sich bis 1647 auf 15 erhöhte.
Haupterschließungsweg des locker besiedelten
Gebiets ist die nach Osten von der Bundes-
ehem. Pfarrhaus, 1848
—
Lamstedt, Alte Schulstr. 5,
SAKRISTEI
Lamstedt, Kirche St. Bartholomäus, Grundriß (Kiecker, 1956, S. 165)
|
Di
Bartholomäus, im Kern 14.Jh., Turm 1768
A
Lamstedt, Kirche St.
219
Parallele Hinter den Höfen. Die Preußische Lan-
desaufnahme von 1897 zeigt bereits eine sich an
den Ausfallstraßen nach Norden und Süden aus-
dehnende Bebauung, die in den vergangenen
Jahrzehnten durch Neubaugebiete im Westen
und Osten ergänzt wurde. Seine historische
Fachwerksubstanz hat Lamstedt durch Brände in
den Jahren 1812, 1824 und 1847 eingebüßt. Die
aus dem 19.Jh. überkommenen, eingeschossi-
gen Ziegelbauten, wie sie das Ortsbild vor allem
an der Großen und der Hemsother Straße cha-
rakterisieren, haben überwiegend verändernde
Eingriffe erfahren.
Ev. Kirche St. Bartholomäus
Das Ortszentrum beherrscht die auf dem ehema-
ligen Friedhof leicht erhöht liegende Kirche, ein
wohl aus dem Anfang des 14.Jh. stammender
Saal aus Feldsteinen, der ohne Absatz in den
dreiseitig geschlossenen Chor übergeht (Große
Str.). 1768 wurde nach Plänen des Oberland-
baumeisters Georg Christian Wundram ein Back-
steinturm aufgeführt, der 1820 seinen kuppelför-
migen, über den flachen Dreiecksgiebeln des
Unterbaus sitzenden Abschluß erhielt. Die 1768
vorgenommenen Veränderungen, u.a. die Ver-
größerung der Fenster, prägen auch heute noch
den Innenraum, in den damals eine hölzerne
Segmentbogentonne eingezogen wurde. Des
weiteren geht der Einbau der Nordempore auf
das Jahr 1768 zurück, deren Westteil jedoch
ebenso wie die Westempore mit gemalten bibli-
schen Szenen und Heiligen aus der Zeit um 1700
stammt. Außer der schlichten Kanzel (2. Hälfte
17.Jh.) ist von den Ausstattungsstücken das
1747 gearbeitete Altarretabel erwähnenswert,
dessen zentrales Kreuzigungsgemälde von je
zwei freistehenden Säulen gerahmt wird.
Unmittelbar nach dem Brand von 1847 wurde
das Organistenhaus nördlich der Kirche neu als
Ziegelbau mit zweifachigem Stallteil errichtet
(Kleine Str. 4). Der fünfachsige Wohngiebel mit
mittiger Erschließung ist zur Straße hin ausgerich-
tet. Ebenfalls in der Art eines Vierständerhallen-
hauses unter Krüppelwalmdach und mit dem
identischen Detail des zu den Giebeln hin um-
knickenden Traufgesimses wurde ein Jahr später
das Pfarrhaus fertiggestellt (Alte Schulstr. 5).
Wichtigen Einfluß auf das Ortsbild nimmt das
1848 ursprünglich an der Hemsother Straße er-
baute ehemalige Wohnwirtschaftsgebäude Hin-
ter den Höfen 11, das seinen Standort an der
Mittelstenaher Straße jedoch erst 1964 im Rah-
men seiner Umnutzung zum Bördemuseum er-
hielt, wobei der Wirtschaftsteil um ein Fach
gekürzt und das Fachwerk der Außenhaut erneu-
ert wurde.
LAMSTEDT - HACKEMÜHLEN
Hackemühlen, nordöstlich von Lamstedt gele-
gen, ist eine durch die Adelsfamilie von Brober-
gen gegründete Geestrandsiedlung, in der zum
Zeitpunkt ihrer ersten Erwähnung 1594 unter
dem Namen „Basbrock“ fünf Kötner ansässig
waren, deren Zahl sich bis 1647 auf 15 erhöhte.
Haupterschließungsweg des locker besiedelten
Gebiets ist die nach Osten von der Bundes-
ehem. Pfarrhaus, 1848
—
Lamstedt, Alte Schulstr. 5,
SAKRISTEI
Lamstedt, Kirche St. Bartholomäus, Grundriß (Kiecker, 1956, S. 165)
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Di
Bartholomäus, im Kern 14.Jh., Turm 1768
A
Lamstedt, Kirche St.
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