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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0316

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Altluneberg, ev. Kirche





Altluneberg, Altluneberger Str. 134, Pfarrhaus, 1905

pen erhielten einen grauen, die Fenster einen
weißen Anstrich. Komplettiert wurde das Ensem-
ble zwischen 1785 und 1787 durch den Bau von
Pferde- und Schweinestall, Back- und Brauhaus,
Knechtkammern sowie die Anlage eines Land-
schaftsparks mit Teich und einem Baumbestand
aus Eichen, Bergahorn, Blutbuchen, Kastanien
und Winterlinden. Seine Wegeführung und Ge-
staltungselemente, wie der über einen schnecken-
förmig gewundenen Pfad zu erreichende Hügel,
sind noch gut erkennbar. Innerhalb einer Grotte
ließ der Neffe des Bauherrn, Carl von Scheither,
für seinen Onkel einen Gedenkstein aufstellen.

Nachdem das Gut 1897 in das Eigentum der Fa-
milie Schierenbeck gelangt war, wurden die zum
Teil um einen eigenen, gepflasterten Hof grup-
pierten Wirtschaftsgebäude nach und nach
durch Ziegelbauten ersetzt (1900/01 Kuhstall
mit anschließendem Wagenschuppen; 1901/02
Schweinestall, später erweitert; 1907/08 Scheu-
ne; 1928 Kornscheune). Aus dem späten 18.Jh.
blieben die beiden, den Hof im Westen flankie-
renden Fachwerkgebäude erhalten.

Die südliche Begrenzung des Kirchplatzes bilden
ein 1827 erbautes, heute ausschließlich Wohn-
zwecken dienendes Zweiständerhallenhaus (Alt-
luneberger Str. 132), dessen Fachwerk z.T. er-
neuert ist, und das Pfarrhaus, ein giebelseitig
erschlossener Rohziegelbau von 1905 (Altlune-
berger Str. 134). Westlich davon steht auf dem
leicht erhöhten alten Friedhof die 1581 erstmals
bezeugte Kirche, die als Filiale Beverstedts von
den Herren von Luneberg gegründet wurde
(Altluneberger Str.). Der rechteckige Fachwerk-
bau auf Feldsteinfundament (Hölzer zum großen
Teil ersetzt), dessen Längsachse in Nord-Süd-
Richtung orientiert ist, dürfte um die Mitte des
16.Jh. entstanden sein und wurde bereits 1751
einer umfassenden Erneuerung unterzogen. Er
besitzt einen dreiseitigen Chorschluß im Süden.
Der Dachreiter über dem Nordgiebel wurde
1637 hinzugefügt. Zur Aufnahme einer Prieche
erhielt die Ostseite in den achtziger Jahren des
19.Jh. einen Anbau. Anläßlich der Erweiterung
des Schiffs nach Westen 1923 durch den Archi-
tekten A. Sasse (Hannover) wurde die Balken-
decke mit Ranken bemalt (Kirchenmaler Bücker,
Hannover). Von den Ausstattungsstücken sind
das 1635 von dem damaligen Verwalter des
Gutes, Bartholdt Garmers, gestiftete Altarbild mit
der Abendmahldarstellung, das hölzerne Tauf-
becken von 1640 sowie die wappengeschmück-
ten Gestühlsblöcke von 1636 und 1637 hervor-
hebenswert.

Westlich des Dorfkerns, dessen übrige Bausub-
stanz hauptsächlich aus veränderten Ziegelge-
bäuden des späten 19.Jh. besteht, wurde 1916
ein Zweiständerhallenhaus errichtet (Habichthor-
ster Str. 2). Die Hölzer (1991 außen z.T. ersetzt)
des ausschließlich Wohnzwecken dienenden
Hauses stammen von einem 1769 datierten Ge-
bäude, für dessen Zeitstellung der leichte Gie-
belüberstand sowie die sichtbaren Rähmköpfe
charakteristisch sind.

SCHIFFDORF - APELER

An der von Schiffdorf in östliche Richtung nach
Sellstedt führenden Straße (K 58), die in den
achtziger Jahren des 19.Jh. zur Landstraße aus-



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