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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0241

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pfänden, erhielten das Land aber nach Kündi-
gung des Pfandvertrags 1505 sechs Jahre spä-
ter zurück. Der Hauptort Dedesdorf wurde 1571
Sitz eines oldenburgischen Landvogts bzw. des
nachfolgenden Amtmanns. 1814 wurde Land-
würden dem Kreis Ovelgönne und dem dortigen
Landgericht zugeteilt, behielt aber bis 1879, d.h.
bis zur Eingliederung in das Amt Brake, ein eige-
nes Amt. Die Dörfer Landwürdens liegen auf dem
Hochland des Uferwalls der Weser bzw. der Alten
Weser, eines rechten Nebenarms der Weser, in
den die Lune mündete. Innerhalb eines Projekts
zur Erweiterung des Fischereihafens in Geeste-
münde wurde die Luneplate, eine ab der 2. Hälfte
des 18.Jh. angewachsene Weserinsel, in den
Jahren 1921-25 einschließlich der Alten Weser
eingedeicht. Als Ersatz für diesen toten Neben-
arm, in den die Lune ursprünglich mündete, ent-
stand in Fortsetzung der Außenlune ein neues
Tief mit einem 1926 in Betrieb genommenen Siel
(Neues Lunesiel). Da jedoch weiterhin insbeson-
dere das Gebiet des Lune-Mittellaufs bis in die
Gegenwart häufig von Überschwemmungen be-
troffen war, wurde von 1985-87 in Zusammen-
hang mit einer neun Kilometer langen Verlegung

%

Büttel, Kirchhof, Stele, spätes 18.Jh.



des Luneunterlaufs von Nesse nach Büttel (Neue
Lune) ein neues Mündungsbauwerk zwischen
Bütteler- und Neuenlander Siel geschaffen, be-
stehend aus zwei Sielläufen und einem Schöpf-
werk.

Das gegenüber dem hohen Flußufer um NN lie-
gende Hinterland Landwürdens mit dem schwe-
ren, tonigen Marschboden, durchzogen von
zahlreichen natürlichen und künstlichen Wasser-
gräben, hat bis heute sein Gepräge als siedlungs-
leerer und verkehrsfeindlicher Raum bewahrt.

LOXSTEDT - BÜTTEL



Das Marschendorf Büttel, von Loxstedt etwa
neun Kilometer entfernt in südwestlicher Rich-
tung gelegen und mit dem südlichen Neuenlande
durch die 1873 gebaute Landstraße verbunden,
stellt erst seit der Gebietsreform 1974 auf politi-
scher Ebene eine Einheit dar. Jahrhundertelang
war das in Ost-West-Richtung ausgedehnte
Straßendorf zweigeteilt: Der oldenburgische Teil
Buttel gehörte zu Landwürden. Er war um 1791

mit 25 Häusern nach Dedesdorf eingepfarrt. Der
zum Erzbistum Bremen und im 19.Jh. schließlich
zu Preußen gehörende Teil besaß um 1791 17
Häuser. Die preußische Feldmark, so ist es der
Preußischen Landesaufnahme von 1898 zu ent-
nehmen, erstreckte sich als Enklave auf olden-
burgischem Gebiet nördlich des Dorfs an-
nähernd in der Form eines Parallelogramms.
Dessen Südseite bildet die heutige Weserstraße
mit ihrem gewundenen Verlauf. Ihre mit nur weni-
gen Häusern besetzte Südseite gehörte zum
Landwürdener Gebiet. Die alte Ortsstruktur Büt-
tels hat sich bis in die Gegenwart erhalten. Auch
die Einrichtung einer Bahnstation im Zuge der
1911 eröffneten Kleinbahnstrecke Geeste-
münde-Farge brachte keine entscheidenden Ver-
änderungen (1964 stellte die Niederweserbahn
den Personenverkehr ein).

Ev. Kirche St. Marien
Die ev. Kirche, im östlichen Bereich des Dorfes

an der nach Norden von der Weserstraße ab-
zweigenden Hake-Betcken-Str. gelegen, erhebt





































































D





























Büttel, Kirche St. Marien, Grundriß (Kiecker, Il, 1939, S. 53)



RR GC Hi

Büttel, Kirche St. Marien,

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vor 1506, Südansicht





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