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Böker, Doris [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0199

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auch die im letzten Drittel des 19.Jh. und den bei-
den ersten Jahrzehnten des 20.Jh. entstandenen
Häuser durch Modernisierungsmaßnahmen ver-
ändert sind. Bisweilen findet man vor allem im
Giebelbereich noch ältere Fachwerkreste. Bei
dem vielleicht als Fischerhaus errichteten Gebäu-
de Am Deich 23 (erb. wohl 1. Hälfte 19.Jh.), das
den Endpunkt der Deichrandbebauung im Nor-
den bildet, ist der nordöstliche Giebel vollständig
in Fachwerk konstruiert. Östlich der Einmündung
der Dorfstraße in die Hauptstraße nimmt die aus
Wohnhaus und Remise bestehende Gruppe bau-
licher Anlagen Hauptstr. 10 im Ortszentrum eine
wichtige Stellung im Straßenraum ein. Als Alten-
teilersitz des Rittergutes Geversdorf, dessen Par-
zelle am südwestlichen Dorfrand am Cadenber-
ger Weg liegt, durch den Bauherrn Krönke in den
neunziger Jahren des 19.Jh. errichtet, trägt der
eingeschossige Ziegelbau mit verputztem Drem-
pel durch den Mittelrisalit und die mit neugoti-
schen Formen geschmückte Holzveranda der
fünfachsigen Nordfassade einen gehobenen An-
spruch vor.

DIE NÖRDLICHE GEMARKUNG:
GEVERSDORF - ITZWÖRDEN, PORTSHEMM



Nördlich von Itzwörden, der kleinen 1233 ge-
nannten Ansiedlung am rechten Osteufer, steht
auf der Westseite der nach Freiburg führenden
Landstraße (heute L 111) der Einzelhof Itzwör-
den 3, bestehend aus einem Wohnwirtschaftsge-
bäude und einer mit dessen Nordgiebel fluchten-
den Scheune. Gegen Ende des 19.Jh. durch die
Adelsfamilie von Plate errichtet, der das weiter
westlich unmittelbar an der Oste gelegene Gut
Altenwisch bereits im 18.Jh. gehörte, zeigen die
beiden Ziegelgebäude eine für die Bauzeit typi-
sche Gestaltung mit Trauf- und Ortganggesims
in reicher Ziersetzung. Das nur mit einem kleinen
Stallteil ausgestattete traufständige Haupthaus in
der Art eines Vierständerbaus besitzt eine im
Wohnteil achtachsig ausgebildete Straßenfassa-
de mit Betonung des Eingangsbereichs durch
ein Zwerchhaus.

Aufgereiht am Ostedeich bilden nördlich der
Oberndorfer Gemarkung drei Höfe den Ortsteil
Portshemm. Mit dem wohl aus dem späten
19.Jh. stammenden Taubenhaus des Hofes
Portshemm 1, einem polygonalen Ziegelbau mit
Fachwerkzwerchhaus über dem Eingang, hat
sich eines der wenigen Exemplare dieser
Baugattung im Landkreis erhalten.

DIE GEMARKUNG

SÜDLICH BZW. WESTLICH DER OSTE:
SCHNOOK, NEUENSEEBOGEN, MARNE,
NEUENDEICH, LAAK, MANNHAUSEN



Östlich von Geversdorf verläßt der Deich das
Ufer der Oste, die hier in einer nach Norden aus-
buchtenden Windung verläuft, und begrenzt süd-
lich, weitgehend begleitet von der nach Obern-
dorf führenden Kreisstraße 25, das Außendeichs-
gelände des sog. Schnook. Diese am Ende des
17.Jh. noch am rechten Osteufer situierte Land-
zunge, die aufgrund der Verlagerung des Fluß-
betts im 1. Drittel des 18.Jh. zeitweilig Inselcha-
rakter besaß, war bereits nach der Kurhannover-
schen Landesaufnahme von 1767 mit einer
Feuerstelle bebaut. Nordwestlich von diesem

Geversdorf, Am Deich 23

Geversdorf, Itzwörden 3, Hofanlage, 19.Jh.







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