Hausplatz steht auf einer Wurt eine wohl in der 1.
Hälfte des 19.Jh. errichtete Kate (Schnook 2).
Lediglich der östliche Wirtschaftsgiebel des klei-
nen Stallteils, der zwar Mistgangtüren, jedoch
kein Dielentor aufweist, ist in Fachwerk konstru-
iert.
Für die der Kreisstraße in lockerer Reihung nach
Osten folgenden Hofanlagen läßt sich als ge-
meinsames Merkmal der Wohnwirtschaftsgebäu-
de die überwiegend firstparallele Ausrichtung
zum Deich feststellen, wobei die Höfe bisweilen
über lange Zufahrten verfügen, so auch Neuen-
seebogen 2. Hier verdient das Haupthaus von
1860 wegen seiner Wohn- und Wirtschaftsteil un-
terscheidenden Konstruktion Aufmerksamkeit.
Gegenüber dem Zweiständer-Fachwerkbau des
Stallteils mußte der eingezogene Ziegelbau des
Wohnbereichs Veränderungen an den Fenstern
hinnehmen. Unmittelbar westlich des Neuen
Deichs hat sich die große baumbestandene Par-
zelle eines ehemaligen Gutes mit zwei Scheunen
und einem Schweinestall des 19.Jh. erhalten
(Marne 1). Herausragend ist der herrschaftlich
dimensionierte Fachwerkbau des Wohnwiirt-
Geversdorf, Laak 38, Vieh- und Kornscheune
Geversdorf, Marne 1, Wohnwirtschaftsgebäude
schaftsgebäudes mit einer Diele von acht Fach
Länge (erb. Anf. 19.Jh.). Ein engmaschiges Fach-
werkgerüst mit quadratischen Gefachen, die
zweifache Giebelvorkragung über profilierten
Knaggen des Wohngiebels und das ebenfalls
vorkragende, dreiachsige Zwerchhaus über dem
Eingang tragen zur repräsentativen Wirkung des
Hauses bel.
Entlang dem Neuen Deich, einem zwischen Oste
und Ostercadewischer Entwässerungsgraben
angelegten Seitendeich, verzeichnet 1767 die
Kurhannoversche Landesaufnahme im n6Ördli-
chen Areal einige kleine Landstellen. Vom Ende
des 18.Jh. dürfte das Zweiständerhallenhaus
Neuendeich 9 unter reetgedecktem Satteldach
datieren. Bis auf den Wirtschaftsgiebel, dessen
Dreieck auf kräftigen Knaggen vorkragt, wurde
das Außenfachwerk fast vollständig erneuert.
Das Nachbargebäude Neuendeich 11 weist mit
den vortretenden Rähmköpfen am Wirtschafts-
giebel und den hier sichtbaren inneren Kopfbän-
dern der Hauptständer auf einen älteren Ur-
sprung hin (Datierung am Torbalken 1746). An
dem dreifachigen Wirtschaftsteil ist im Gegensatz
zu dem mit neuen Hölzern renovierten Wohnteil
die alte Fachwerkkonstruktion erhalten.
Östlich des Neuen Deichs bei der Siedlung Laak,
als „dorp to der lake“ zwar erst 1399 urkundlich
erwähnt, jedoch durch Urnenfunde als frühge-
schichtlicher Siedlungsplatz belegt, treten Kreis-
straße und Deich zusammen wieder an das
Osteufer heran. Einem nördlichen Bereich mit
verdichteter Bebauung, die zumeist aus dem
letzten Jahrzehnt des 19. und den beiden ersten
Jahrzehnten des 20.Jh. stammt, folgen nach Sü-
den einzelne Höfe, zu denen Laak 38 zählt. Mit
Wohnwirtschaftsgebäude, einer dazu parallel
stehenden Vieh- und einer davon nordöstlich po-
sitionierten Kornscheune stellt sie in Anordnung
und Art der Gebäude eine für die Marsch typi-
sche Anlage auf einer von einem Entwässe-
rungsgraben umzogenen Parzelle mit Baumein-
fassung dar. Das wohl zu Beginn des 19.Jh. ent-
standene Haupthaus mit einer sechs Fach
langen Diele besitzt am Wirtschaftsteil einen
Fachwerkgiebel, während die übrige Außenhaut
aus Ziegelmauerwerk besteht. An der in Zwei-
ständerbauweise aufgeführten Viehscheune (erb.
1859) wurde der untere Bereich des Westgiebels
in Ziegel erneuert. Bei der vermutlich gleichzeitig
erbauten, verbretterten Kornscheune handelt es
sich um einen Wandständerbau mit westlicher
Giebelkübbung. Südlich benachbart schließt sich
nahe der Gemeindegrenze das Gut Mannhausen
an, das sich um 1600 im Besitz der Familie Bre-
mer befand. Die das Grundstück vom Deich aus
nach Osten erschließende Allee führt auf ein Ron-
dell, dessen westliche Begrenzung das Ende des
18.Jh. über rechteckigem Grundriß errichtete
Herrenhaus bildet (Mannhausen 21). Die drei
Mittelachsen des eingeschossigen Backstein-
baus unter aogewalmtem Mansarddach sind auf
beiden Längsseiten als zweigeschossiger über-
giebelter Risalit ausgebildet. Zu der lagernden
Geversdorf, Marne 1, Wohnteil
196
Hälfte des 19.Jh. errichtete Kate (Schnook 2).
Lediglich der östliche Wirtschaftsgiebel des klei-
nen Stallteils, der zwar Mistgangtüren, jedoch
kein Dielentor aufweist, ist in Fachwerk konstru-
iert.
Für die der Kreisstraße in lockerer Reihung nach
Osten folgenden Hofanlagen läßt sich als ge-
meinsames Merkmal der Wohnwirtschaftsgebäu-
de die überwiegend firstparallele Ausrichtung
zum Deich feststellen, wobei die Höfe bisweilen
über lange Zufahrten verfügen, so auch Neuen-
seebogen 2. Hier verdient das Haupthaus von
1860 wegen seiner Wohn- und Wirtschaftsteil un-
terscheidenden Konstruktion Aufmerksamkeit.
Gegenüber dem Zweiständer-Fachwerkbau des
Stallteils mußte der eingezogene Ziegelbau des
Wohnbereichs Veränderungen an den Fenstern
hinnehmen. Unmittelbar westlich des Neuen
Deichs hat sich die große baumbestandene Par-
zelle eines ehemaligen Gutes mit zwei Scheunen
und einem Schweinestall des 19.Jh. erhalten
(Marne 1). Herausragend ist der herrschaftlich
dimensionierte Fachwerkbau des Wohnwiirt-
Geversdorf, Laak 38, Vieh- und Kornscheune
Geversdorf, Marne 1, Wohnwirtschaftsgebäude
schaftsgebäudes mit einer Diele von acht Fach
Länge (erb. Anf. 19.Jh.). Ein engmaschiges Fach-
werkgerüst mit quadratischen Gefachen, die
zweifache Giebelvorkragung über profilierten
Knaggen des Wohngiebels und das ebenfalls
vorkragende, dreiachsige Zwerchhaus über dem
Eingang tragen zur repräsentativen Wirkung des
Hauses bel.
Entlang dem Neuen Deich, einem zwischen Oste
und Ostercadewischer Entwässerungsgraben
angelegten Seitendeich, verzeichnet 1767 die
Kurhannoversche Landesaufnahme im n6Ördli-
chen Areal einige kleine Landstellen. Vom Ende
des 18.Jh. dürfte das Zweiständerhallenhaus
Neuendeich 9 unter reetgedecktem Satteldach
datieren. Bis auf den Wirtschaftsgiebel, dessen
Dreieck auf kräftigen Knaggen vorkragt, wurde
das Außenfachwerk fast vollständig erneuert.
Das Nachbargebäude Neuendeich 11 weist mit
den vortretenden Rähmköpfen am Wirtschafts-
giebel und den hier sichtbaren inneren Kopfbän-
dern der Hauptständer auf einen älteren Ur-
sprung hin (Datierung am Torbalken 1746). An
dem dreifachigen Wirtschaftsteil ist im Gegensatz
zu dem mit neuen Hölzern renovierten Wohnteil
die alte Fachwerkkonstruktion erhalten.
Östlich des Neuen Deichs bei der Siedlung Laak,
als „dorp to der lake“ zwar erst 1399 urkundlich
erwähnt, jedoch durch Urnenfunde als frühge-
schichtlicher Siedlungsplatz belegt, treten Kreis-
straße und Deich zusammen wieder an das
Osteufer heran. Einem nördlichen Bereich mit
verdichteter Bebauung, die zumeist aus dem
letzten Jahrzehnt des 19. und den beiden ersten
Jahrzehnten des 20.Jh. stammt, folgen nach Sü-
den einzelne Höfe, zu denen Laak 38 zählt. Mit
Wohnwirtschaftsgebäude, einer dazu parallel
stehenden Vieh- und einer davon nordöstlich po-
sitionierten Kornscheune stellt sie in Anordnung
und Art der Gebäude eine für die Marsch typi-
sche Anlage auf einer von einem Entwässe-
rungsgraben umzogenen Parzelle mit Baumein-
fassung dar. Das wohl zu Beginn des 19.Jh. ent-
standene Haupthaus mit einer sechs Fach
langen Diele besitzt am Wirtschaftsteil einen
Fachwerkgiebel, während die übrige Außenhaut
aus Ziegelmauerwerk besteht. An der in Zwei-
ständerbauweise aufgeführten Viehscheune (erb.
1859) wurde der untere Bereich des Westgiebels
in Ziegel erneuert. Bei der vermutlich gleichzeitig
erbauten, verbretterten Kornscheune handelt es
sich um einen Wandständerbau mit westlicher
Giebelkübbung. Südlich benachbart schließt sich
nahe der Gemeindegrenze das Gut Mannhausen
an, das sich um 1600 im Besitz der Familie Bre-
mer befand. Die das Grundstück vom Deich aus
nach Osten erschließende Allee führt auf ein Ron-
dell, dessen westliche Begrenzung das Ende des
18.Jh. über rechteckigem Grundriß errichtete
Herrenhaus bildet (Mannhausen 21). Die drei
Mittelachsen des eingeschossigen Backstein-
baus unter aogewalmtem Mansarddach sind auf
beiden Längsseiten als zweigeschossiger über-
giebelter Risalit ausgebildet. Zu der lagernden
Geversdorf, Marne 1, Wohnteil
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