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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0128

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al

Bokel, Auf dem Brink 7, Wohnwirtschaftsgebäude, 1817

zeigen hier dieselbe Form wie diejenigen am
Luchtbalken und lassen an eine Entstehungszeit
in der 2. Hälfte des 17.Jh. denken. Am westlichen
Dorfrand erhebt sich auf einem großzügigen, von
Wirtschaftsgebäuden gerahmten Grundstück
das von der Straße zurückgesetzte Herrenhaus
des Gutes Wellen (Nasse Str. 14). Die Geschich-
te des Gutes Wellen ist weitestgehend unbe-
kannt. Im 16.Jh. befand es sich im Besitz der
Clüver und gelangte 1787 durch Kauf an die Fa-
mMilie von der Hellen. Den über sehr hohem Sou-
terraingeschoß errichteten Rohziegelbau mit
Drempel, erbaut 1866 nach den Plänen des Die-
terich Nicolaus C. von der Hellen, dominiert ein
zweigeschossiger, vierachsiger Mittelrisalit.

GOKEL

Das Gebiet der Gemeinde Bokel an der südwest-
lichen Kreisgrenze wird im Westen durch die
Gackau, im Norden die Lune und im Osten die
Billerbeck umfaßt. Das Dorf, 1105 in einer Urkun-
de des Erzbischofs Friedrich I. von Bremen
„Bochla“ genannt, erstreckt sich am Verlauf der
von Südwesten nach Nordosten führenden Lan-
desstraße 134 und war bereits Ende der dreißiger
Jahre unseres Jahrhunderts durch Neusiedlung
mit der nördlichen Nachbargemeinde Stubben
zusammengewachsen. Auf der Kurhannover-
schen Landesaufnahme von 1768 ist der Ort als
geschlossenes Straßendorf entlang dem alten
Verbindungsweg zwischen Elbe und Weser wie-
dergegeben. Dagegen dehnt sich die Bebauung
heute auch vor allem an den drei nach Westen
von der Hauptstraße abzweigenden Straßen aus.
Die Ortsentwicklung veranschaulichen außerdem
die steigenden Einwohnerzahlen. Die Anzahl der
Feuerstellen wuchs von 38 im Jahre 1718 auf 50
im Jahre 1791 an. 1895 wurden 195 Haushalte
mit 986 Einwohnern gezählt, heute sind es rund
2.300 Einwohner.

Im Zuge dieses Wachstums hat das Ortsbild sei-
ne landwirtschaftliche Prägung zusehends einge-
Düßt. Um so bedeutender ist der Stellenwert, der
den verbliebenen denkmalwerten Zeugnissen
der bäuerlichen Kultur zukommt, z.B. dem stattli-
chen Fachwerkgebäude Hauptstr. 74, dessen
nach Osten orientierter Wirtschaftsteil am Dielen-
tor 1769 datiert ist. Gegenüber dem Wohnteil be-
sitzt er eine geringere Firsthöhe. Bei dem Wohn-
wirtschaftsgebäude des Hofes Auf dem Brink 7
wurden Südgiebel und westliche Traufseite mas-
siv erneuert, doch zeigt ‚der Wirtschaftsgiebel
noch das ursprüngliche regelmäßige Fachwerk-
gefüge von 1817. Völlig ungestört hat sich dage-
gen die von einem Walmdach abgeschlossene
Querdurchfahrtscheune Bockstr. 11 (erb. um
1820) erhalten, ein Wandständerbau auf Feld-
steinsockel.

BRAMSTEDT

Bramstedt entwickelte sich auf einem Geestkern
westlich der Gackauniederung am Verbindungs-
weg zwischen Sandstedt und Stubben. An der
Stelle, an der dieser innerhalb der Ortschaft Dorf-
straße genannte Straßenzug nach Norden ab-
knickt, zweigt in Östliche Richtung die Eiland-
straße ab, um in einem Bogen unter Überwin-
dung eines deutlichen Gefälles auf die Dorfstraße
zurückzuführen. Dieser Bereich bildet zusammen



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