1825) ist ein Zweiständerbau, dessen Östliche,
dem Deich zugewandte Traufwand höher aufge-
führt wurde als die westliche (Fährstr. 11).
Eine Verbesserung der Anbindung Kleinwördens
an Hechthausen trat erst mit dem Ausbau der al-
ten Fährstraße (K 30) 1899 ein, die von der Müh-
le zunächst in westliche Richtung führt, dann
nach Süden abknickt und in Wisch auf den Kaje-
deich stößt. Auf Kleinwördener Gebiet trifft von
Westen die Wriethstraße auf sie. Über diese die
Feldmark in ost-westlicher Richtung durchzie-
hende Hauptverkehrsader werden die langen Zu-
fahrten zu den einzelnen Hofanlagen erschlos-
sen. Ihre Architektur zeigt noch relativ viel Fach-
werksubstanz, die in Resten bis ins 18.Jh.
zurückreicht, zum überwiegenden Teil dem 2.
Drittel des 19.Jh. angehört und vielfach seit dem
späten 19.Jh. sowie in einer zweiten Modernisie-
rungswelle seit den sechziger Jahren unseres
Jahrhunderts überformt bzw. ersetzt wurde. Auf
einer Reihe von Höfen spiegeln vor allem die
stattlichen Wohnwirtschaftsgebäude, oft beglei-
tet von einer parallel stehenden Scheune in Zwei-
ständerbauweise, den im 19.Jh. erlangten wirt-
schaftlichen Wohlstand wider. Denkmalwerte An-
lagen dieser das Landschaftsbild prägenden
Ensembles stellen z.B. die Höfe Wriethstr. 25 mit
dem um 1800 erbauten Hallenhaus, Wriethstr. 8
mit den beiden Zweiständerbauten von Wohn-
wirtschaftsgebäude (erb. 1838) und Scheune
(erb. 1849) sowie Alte Fährstr. 2 mit Haupthaus
und Scheune (beide erb. 1859) dar. Bei dem
Wohnwirtschaftsgebäude Wfriethstr. 38 wurde
der Wohnteil um 1900 in Fachwerk neu aufge-
führt, während der ursprüngliche Wirtschaftsteil
von 1810 erhalten blieb. Obwohl bei einigen die-
ser Gebäude die Außenwände partiell massiv er-
setzt wurden, zeigen sie alle, insbesondere am
Dielentorgiebel, das für die Region der Oste-
marsch zeittypische engmaschige Fachwerk, so
Hechthausen, Ovelgönner Str. 14, Gutsscheune
auch die teilweise zu Wohnzwecken umgenutzte
Scheune Wfriethstr. 30 (erb. 1850) und das
Haupthaus des Hofes Kajedeich 9 (erb. um
1860). Auch bei dem wohl in den sechziger Jah-
ren des 19.Jh. in Ziegel erbauten Wohnwirt-
schaftsgebäude des Hofes Alte Fährstr. 9 wurde
nicht auf einen repräsentativen Wirtschaftsgiebel
in Fachwerk verzichtet. Von diesen Beispielen
hebt sich das unmittelbar am Ostedeich gelege-
ne Wohnwirtschaftsgebäude Alte Fährstr. 8
durch die architektonische Gestaltung seines
1861 in Ziegel aufgeführten Wohnteils mit Beto-
nung des Eingangs durch eine auf Holzsäulen ru-
hende Dreierarkatur und ein großes Fachwerk-
zwerchhaus darüber ab. Die Hofseite dominieren
die beiden Fachwerkgiebel von Wohnwirtschafts-
gebäude (dat. 1867) und parallel dazu angeord-
neter Scheune in Zweiständerbauweise, die im
Zuge ihrer Umnutzung zu Wohnzwecken laut In-
schrift 1967 in ihrer Substanz stark erneuert wur-
de.
An der Wriethstr. 12 wurde, nachdem das alte
Schulhaus Ende Dezember 1906 abgebrannt
war, durch die Firma J. D. Hahn (Koppel) im fol-
genden Jahr eine neue Schule errichtet, und zwar
als Fachwerkbau mit Drempelgeschoß und nörd-
lichem Stallteil, dessen Giebel die traditionelle
Einteilung durch Dielentor und zwei Mistgang-
türen zeigt.
HECHTHAUSEN — KLINT
Südwestlich von Hechthausen liegt an der 1880
ausgebauten, über Laumühlen nach Lamstedt
führenden Straße (L 116) das kleine Haufendorf
Klint am Rande der Geest, das 1533 aus vier hal-
ben Höfen und zwei Katen bestand. Die Kurhan-
noversche Landesaufnahme von 1768 verzeich-
net eine Bebauung nur auf der Südseite der
heutigen Landstraße, vor allem entlang dem heu-
tigen Geesthofer Weg. Er führte in die Marsch zu
dem Marschalck’schen Gut Geesthof, dessen
Parzelle heute ein Campingplatz einnimmt. Mit
dem nördlich der Landstraße am Dorfrand 1785
errichteten Kleinbauernhaus Bornberger Str. 7
hat sich wohl eines der ältesten auf dieser Seite
des Ortes angesiedelten Gebäude erhalten, wo-
bei die Fachwerkaußenwand des Zweiständer-
baus unter reetgedecktem Vollwalm nur am Wirt-
schaftsgiebel und teilweise an der südlichen
Traufseite erhalten ist.
In nordöstliche Richtung leitet die L 116 zu der
schon im 18.Jh. bestehenden, zu Klint gehören-
den Siedlung Koppel über. Einziges Baudenkmal
stellt das Wohnwirtschaftsgebäude Landstr. 23
(erb. um 1880) dar, ein Ziegelbau, dessen aus-
schließlich horizontal gegliederter Wirtschaftsgie-
bel von kleinen Rundbogenfenstern belichtet
wird. Koppel ist Sitz der Firma J. D. Hahn,
eines im 18. Jh. gegründeten Unternehmens für
Schleusen-, Brücken- und Schöpfwerksbauten.
Von ihr stammt auch das an der Mündung des
Klinter Schöpfwerksfleths in die Oste 1934 er-
baute Schöpfwerk, ein schlichter Ziegelbau unter
Walmdach.
HECHTHAUSEN - LAUMÜHLEN
Laumühlen, die westliche Spitze der Hechthau-
sener Geestinsel einnehmend, geht auf die Anla-
ge eines 1585 erstmals erwähnten Rittergutes
der Familie von Marschalck zurück, die hier fünf
Kötner ansiedelte. Der dörflichen Siedlung liegt
südlich der Lamstedter Straße die Parzelle des
Rittergutes mit dem 1861 errichteten Herrenhaus
gegenüber (Lamstedter Str. 17). Den einge-
schossigen, Formen des Rundbogenstils auf-
greifenden Ziegelbau, an den sich westlich ein
Kleinwörden, Alte Fährstr. 8, Wohnteil 1861
204
dem Deich zugewandte Traufwand höher aufge-
führt wurde als die westliche (Fährstr. 11).
Eine Verbesserung der Anbindung Kleinwördens
an Hechthausen trat erst mit dem Ausbau der al-
ten Fährstraße (K 30) 1899 ein, die von der Müh-
le zunächst in westliche Richtung führt, dann
nach Süden abknickt und in Wisch auf den Kaje-
deich stößt. Auf Kleinwördener Gebiet trifft von
Westen die Wriethstraße auf sie. Über diese die
Feldmark in ost-westlicher Richtung durchzie-
hende Hauptverkehrsader werden die langen Zu-
fahrten zu den einzelnen Hofanlagen erschlos-
sen. Ihre Architektur zeigt noch relativ viel Fach-
werksubstanz, die in Resten bis ins 18.Jh.
zurückreicht, zum überwiegenden Teil dem 2.
Drittel des 19.Jh. angehört und vielfach seit dem
späten 19.Jh. sowie in einer zweiten Modernisie-
rungswelle seit den sechziger Jahren unseres
Jahrhunderts überformt bzw. ersetzt wurde. Auf
einer Reihe von Höfen spiegeln vor allem die
stattlichen Wohnwirtschaftsgebäude, oft beglei-
tet von einer parallel stehenden Scheune in Zwei-
ständerbauweise, den im 19.Jh. erlangten wirt-
schaftlichen Wohlstand wider. Denkmalwerte An-
lagen dieser das Landschaftsbild prägenden
Ensembles stellen z.B. die Höfe Wriethstr. 25 mit
dem um 1800 erbauten Hallenhaus, Wriethstr. 8
mit den beiden Zweiständerbauten von Wohn-
wirtschaftsgebäude (erb. 1838) und Scheune
(erb. 1849) sowie Alte Fährstr. 2 mit Haupthaus
und Scheune (beide erb. 1859) dar. Bei dem
Wohnwirtschaftsgebäude Wfriethstr. 38 wurde
der Wohnteil um 1900 in Fachwerk neu aufge-
führt, während der ursprüngliche Wirtschaftsteil
von 1810 erhalten blieb. Obwohl bei einigen die-
ser Gebäude die Außenwände partiell massiv er-
setzt wurden, zeigen sie alle, insbesondere am
Dielentorgiebel, das für die Region der Oste-
marsch zeittypische engmaschige Fachwerk, so
Hechthausen, Ovelgönner Str. 14, Gutsscheune
auch die teilweise zu Wohnzwecken umgenutzte
Scheune Wfriethstr. 30 (erb. 1850) und das
Haupthaus des Hofes Kajedeich 9 (erb. um
1860). Auch bei dem wohl in den sechziger Jah-
ren des 19.Jh. in Ziegel erbauten Wohnwirt-
schaftsgebäude des Hofes Alte Fährstr. 9 wurde
nicht auf einen repräsentativen Wirtschaftsgiebel
in Fachwerk verzichtet. Von diesen Beispielen
hebt sich das unmittelbar am Ostedeich gelege-
ne Wohnwirtschaftsgebäude Alte Fährstr. 8
durch die architektonische Gestaltung seines
1861 in Ziegel aufgeführten Wohnteils mit Beto-
nung des Eingangs durch eine auf Holzsäulen ru-
hende Dreierarkatur und ein großes Fachwerk-
zwerchhaus darüber ab. Die Hofseite dominieren
die beiden Fachwerkgiebel von Wohnwirtschafts-
gebäude (dat. 1867) und parallel dazu angeord-
neter Scheune in Zweiständerbauweise, die im
Zuge ihrer Umnutzung zu Wohnzwecken laut In-
schrift 1967 in ihrer Substanz stark erneuert wur-
de.
An der Wriethstr. 12 wurde, nachdem das alte
Schulhaus Ende Dezember 1906 abgebrannt
war, durch die Firma J. D. Hahn (Koppel) im fol-
genden Jahr eine neue Schule errichtet, und zwar
als Fachwerkbau mit Drempelgeschoß und nörd-
lichem Stallteil, dessen Giebel die traditionelle
Einteilung durch Dielentor und zwei Mistgang-
türen zeigt.
HECHTHAUSEN — KLINT
Südwestlich von Hechthausen liegt an der 1880
ausgebauten, über Laumühlen nach Lamstedt
führenden Straße (L 116) das kleine Haufendorf
Klint am Rande der Geest, das 1533 aus vier hal-
ben Höfen und zwei Katen bestand. Die Kurhan-
noversche Landesaufnahme von 1768 verzeich-
net eine Bebauung nur auf der Südseite der
heutigen Landstraße, vor allem entlang dem heu-
tigen Geesthofer Weg. Er führte in die Marsch zu
dem Marschalck’schen Gut Geesthof, dessen
Parzelle heute ein Campingplatz einnimmt. Mit
dem nördlich der Landstraße am Dorfrand 1785
errichteten Kleinbauernhaus Bornberger Str. 7
hat sich wohl eines der ältesten auf dieser Seite
des Ortes angesiedelten Gebäude erhalten, wo-
bei die Fachwerkaußenwand des Zweiständer-
baus unter reetgedecktem Vollwalm nur am Wirt-
schaftsgiebel und teilweise an der südlichen
Traufseite erhalten ist.
In nordöstliche Richtung leitet die L 116 zu der
schon im 18.Jh. bestehenden, zu Klint gehören-
den Siedlung Koppel über. Einziges Baudenkmal
stellt das Wohnwirtschaftsgebäude Landstr. 23
(erb. um 1880) dar, ein Ziegelbau, dessen aus-
schließlich horizontal gegliederter Wirtschaftsgie-
bel von kleinen Rundbogenfenstern belichtet
wird. Koppel ist Sitz der Firma J. D. Hahn,
eines im 18. Jh. gegründeten Unternehmens für
Schleusen-, Brücken- und Schöpfwerksbauten.
Von ihr stammt auch das an der Mündung des
Klinter Schöpfwerksfleths in die Oste 1934 er-
baute Schöpfwerk, ein schlichter Ziegelbau unter
Walmdach.
HECHTHAUSEN - LAUMÜHLEN
Laumühlen, die westliche Spitze der Hechthau-
sener Geestinsel einnehmend, geht auf die Anla-
ge eines 1585 erstmals erwähnten Rittergutes
der Familie von Marschalck zurück, die hier fünf
Kötner ansiedelte. Der dörflichen Siedlung liegt
südlich der Lamstedter Straße die Parzelle des
Rittergutes mit dem 1861 errichteten Herrenhaus
gegenüber (Lamstedter Str. 17). Den einge-
schossigen, Formen des Rundbogenstils auf-
greifenden Ziegelbau, an den sich westlich ein
Kleinwörden, Alte Fährstr. 8, Wohnteil 1861
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