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Steinau, Norderende 46, um 1850
Neubachenbruch, Bachenbrucher Str. 16, Wohnwirtschaftsgebäude, 1813
sten Weltkrieg in Wehden zahlreiche bäuerliche
Betriebe in Backstein neu aufgeführt. Den geho-
benen Wohnansprüchen wurde Rechnung getra-
gen, indem nun Wohnhaus, Stall und Scheune
separat errichtet wurden wie auf der Hofanlage
Zum Kartoffelmoor 3 (erb. 1914). Ähnliche Ge-
staltungsmerkmale in späthistoristischer For-
mengebung zeigt auch das etwa zeitgleiche
Wohnwirtschaftsgebäude Zum Hasenwinkel 4
mit Freigespärre am Satteldach über dem ab-
schließsenden Drempel.
STEINAU
Als südlichste Siedlung des Hadelner Sietlandes
grenzt die Gemeinde Steinau im Süden bereits
an die Moore der Bederkesaer Moorgeest und
wird von der Mühe und der Gösche durchzogen.
Sie umfaßt die beiden in Nord-Süd-Richtung par-
allel orientierten Strichsiediungen Lauenteil mit
Norder- und Süderende und Westerseite, das
westlich der Mühe die zu Ihlienworth gehörende
Siedlung Medemstade fortsetzt. Südöstlich von
Lauenteil schließt sich die am Hadelner Kanal
liegende Siedlung Altobachenbruch an. Erst mit
der Anlage dieses Kanals (1852/54) wurde eine
entscheidende Verbesserung der Entwässe-
rungsverhältnisse des Sietlandes erreicht, doch
gab es bereits in früheren Jahrhunderten Versu-
che, den verheerenden Folgen zahlreicher Über-
schwemmungen in dieser unter N.N. gelegenen
Region entgegenzuwirken. So wurde z.B. die
westlich die Westerseite begleitende große Wet-
tern 1532 durch Steinau und Ihlienworth gegra-
ben und bereits 1570 vertieft und verbreitert.
Die vielfach ins 1.Viertel des 19.Jh. datierenden
Hofanlagen Steinaus liegen z.T. weit von der
Straße entfernt inmitten der Weideflächen, meist
durch dichten Baumbestand abgeschirmt und
nur über lange Zufahrten erreichbar. Dabei kon-
zentriert sich die Bebauung der Westerseite auf
das Areal westlich der Straße, diejenige des Nor-
der- und Süderendes der östlichen Siedlung auf
die Ostseite des Strichwegs. Eine Querverbin-
dung im Verlauf der L 144 zwischen beiden
Strichsiedlungen, der Glind, mündet südlich der
das Zentrum Lauenteils markierenden Kirche.
Nur in diesem Bereich findet sich eine mit Wohn-
häusern der Zeit um 1900 verdichtete Bebauung,
am Ortsrand im Westen und Norden durch be-
scheidene Wohnhäuser der Nachkriegszeit er-
weitert.
Ev. Kirche St. Johannes d. T.
Die Steinauer Kirche —- ein Pfarrer wird urkundlich
1245 erwähnt —- gehörte als Sendkirche dem seit
1230 belegten Archidiakonat Hadeln-Wursten
an. 1835 wurde der heutige Kirchenbau, ein
Rechtecksaal in Fachwerk unter Walmdach, auf
dem westlich der Hauptstraße liegenden Friedhof
erbaut. Lediglich der Sockel an den Traufseiten
und der Westseite, wo der hölzerne Glockenturm
mit Pyramide steht (wohl 17.Jh., mehrfach erneu-
ert), ist völlig massiv in Backstein aufgeführt. Das
auf beiden Langseiten von je fünf holzversproß-
ten Rundbogenfenstern belichtete Schiff, im Mit-
telraum von einer Halbkreistonne überspannt,
seitlich flachgedeckt, gliedert im Inneren eine auf
Vierkantstützen umlaufende Empore. Die schlich-
te Ausstattung stammt aus der Erbauungszeit.
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