SCHIFFDORF - SELLSTEDT
Eine vergleichbare Entwicklung wie Geestenseth
nahm das sieben Kilometer weiter westlich gele-
gene Sellstedt, dessen Geschichte sich bis zum
Jahr 1139 zurückverfolgen läßt. Der Grundriß des
Haufendorfs nördlich der L 143, dominiert von
zwei in Ost-West-Richtung verlaufenden Parallel-
straßen, hat sich mit der bäuerlichen Architektur
der Hofanlagen erhalten. Erst die Einrichtung des
Bahnhofs südwestlich des Ortes jenseits der
Chaussee im Zuge der Linie Geestemünde-Bre-
mervörde sorgte für einen rapiden Anstieg der
Bevölkerung, deren Zahl sich von 1899 (411) bis
1925 (844) verdoppelte. Die Bebauung dehnte
sich nun entlang der Chaussee in Richtung des
Bahnhofs sowie an der von ihr nach Süden ab-
zweigenden Straße nach Donnern aus. Neubau-
gebiete der fünfziger und sechziger Jahre ließen
am Bahnhof eine eigene kleine Siedlung entste-
hen. Zu den Bauten der Jahrhundertwende an
der Landstraße und damit von prägender Be-
deutung für das Bild der Ortsdurchfahrt ist das
in Ziegel errichtete Wohnwirtschaftsgebäude
Geestensether Str. 18 (erb. um 1910), für des-
sen Bauzeit die aufwendige Detaillierung typisch
ist.
SCHIFFDORF - SPADEN
Unmittelbar an die östliche Stadtgrenze Bremer-
havens grenzt Spaden an, ein Haufendorf auf ei-
nem Geestkern nördlich der Geesteniederung.
Genannt wird es erstmals 1382 in einer Urkunde
des Klosters Neuenwalde. Bereits im 18.Jh. war
Spaden zu einer ansehnlichen Siedlung mit 25
Vollhöfen, zehn Halbhöfen und 15 Katen heran-
gewachsen. Ein sprunghafter Anstieg der Ein-
wohnerzahlen ist dann um die letzte Jahrhundert-
wende und in den ersten drei Jahrzehnten des
Spaden, Am Kluswall, Kapelle, um 1500
20.Jh. durch den Zuzug vieler Beschäftigter aus
den Unterweserstädten zu verzeichnen. Die
durchgreifende Umstrukturierung, die den Verlust
des dörflichen Charakters mit sich brachte, er-
folgte ab den fünfziger Jahren durch die Errich-
tung ausgedehnter Wohngebiete nach Westen.
Zwar ist an der Blinkstraße als einem Haupt-
strang die historische Parzellierung teilweise
überkommen, doch ist denkmalwerte Bausub-
stanz bis auf die im Zentrum des alten Dorfes ste-
hende Kapelle (Am Kluswall) nicht mehr vorhan-
den. Es handelt sich um einen Backsteinbau der
Zeit um 1500 auf Grundmauern aus großen Feld-
steinen, der im Osten und Westen über drei Sei-
ten des Sechsecks geschlossen ist. Die kräftigen
Strebepfeiler der Nordseite sind 1886 hinzuge-
fügt worden. Im Jahre 1765 erhielt der Innenraum
eine neue Ausstattung mit Altar, Gestühl und
Kanzel.
SCHIFFDORF — WEHDEN
Das Haufendorf Wehden, das sich auf einem Zz.T.
bewaldeten Geestrücken als Ausläufer der Ho-
Sellstedt, Geestensether Str. 18, Wohnwirtschaftsgebäude, um 1910
hen Lieth erstreckt, gehörte von alters her zur
Börde und zum Kirchspiel Debstedt. Erste Er-
wähnung findet es in einer Urkunde des Papstes
Alexander Ill. von 1179, in der die Besitzungen
des Bremer Willehadi-Stifts bestätigt werden. Ur-
kunden der Jahre 1375 und 1405 bezeugen
außerdem als Grundherrn das Kloster Neuenwal-
de. Die 1753 gezählten 30 Feuerstellen reihten
sich entlang der damals einzigen Straße, der
heutigen Hauptstraße als Abschnitt der von Süd-
westen nach MNordosten führenden Kreis-
straße 63 auf. Die parallel dazu im Norden und
Süden geführten Straßen (Talstraße, Hinterm
Hof) wurden erst seit dem späten 19.Jh. bebaut.
Die alten Zweiständerhallenhäuser in Wehden
waren zwischen sechs und zehn Fach lang. Ei-
nes der Häuser mit historischer Bausubstanz und
von bedeutendem Einfluß auf das Straßenbild ist
das Wohnwirtschaftsgebäude Hauptstr. 42, das
einen 1797 in Fachwerk errichteten Wirtschaftsteil
und einen um 1920 umgebauten Wohnteil be-
sitzt. Nach dem Aufschwung in der Landwirt-
schaft durch die Einführung des Mineraldüngers
wurden seit der Jahrhundertwende bis zum Er-
Sils
Eine vergleichbare Entwicklung wie Geestenseth
nahm das sieben Kilometer weiter westlich gele-
gene Sellstedt, dessen Geschichte sich bis zum
Jahr 1139 zurückverfolgen läßt. Der Grundriß des
Haufendorfs nördlich der L 143, dominiert von
zwei in Ost-West-Richtung verlaufenden Parallel-
straßen, hat sich mit der bäuerlichen Architektur
der Hofanlagen erhalten. Erst die Einrichtung des
Bahnhofs südwestlich des Ortes jenseits der
Chaussee im Zuge der Linie Geestemünde-Bre-
mervörde sorgte für einen rapiden Anstieg der
Bevölkerung, deren Zahl sich von 1899 (411) bis
1925 (844) verdoppelte. Die Bebauung dehnte
sich nun entlang der Chaussee in Richtung des
Bahnhofs sowie an der von ihr nach Süden ab-
zweigenden Straße nach Donnern aus. Neubau-
gebiete der fünfziger und sechziger Jahre ließen
am Bahnhof eine eigene kleine Siedlung entste-
hen. Zu den Bauten der Jahrhundertwende an
der Landstraße und damit von prägender Be-
deutung für das Bild der Ortsdurchfahrt ist das
in Ziegel errichtete Wohnwirtschaftsgebäude
Geestensether Str. 18 (erb. um 1910), für des-
sen Bauzeit die aufwendige Detaillierung typisch
ist.
SCHIFFDORF - SPADEN
Unmittelbar an die östliche Stadtgrenze Bremer-
havens grenzt Spaden an, ein Haufendorf auf ei-
nem Geestkern nördlich der Geesteniederung.
Genannt wird es erstmals 1382 in einer Urkunde
des Klosters Neuenwalde. Bereits im 18.Jh. war
Spaden zu einer ansehnlichen Siedlung mit 25
Vollhöfen, zehn Halbhöfen und 15 Katen heran-
gewachsen. Ein sprunghafter Anstieg der Ein-
wohnerzahlen ist dann um die letzte Jahrhundert-
wende und in den ersten drei Jahrzehnten des
Spaden, Am Kluswall, Kapelle, um 1500
20.Jh. durch den Zuzug vieler Beschäftigter aus
den Unterweserstädten zu verzeichnen. Die
durchgreifende Umstrukturierung, die den Verlust
des dörflichen Charakters mit sich brachte, er-
folgte ab den fünfziger Jahren durch die Errich-
tung ausgedehnter Wohngebiete nach Westen.
Zwar ist an der Blinkstraße als einem Haupt-
strang die historische Parzellierung teilweise
überkommen, doch ist denkmalwerte Bausub-
stanz bis auf die im Zentrum des alten Dorfes ste-
hende Kapelle (Am Kluswall) nicht mehr vorhan-
den. Es handelt sich um einen Backsteinbau der
Zeit um 1500 auf Grundmauern aus großen Feld-
steinen, der im Osten und Westen über drei Sei-
ten des Sechsecks geschlossen ist. Die kräftigen
Strebepfeiler der Nordseite sind 1886 hinzuge-
fügt worden. Im Jahre 1765 erhielt der Innenraum
eine neue Ausstattung mit Altar, Gestühl und
Kanzel.
SCHIFFDORF — WEHDEN
Das Haufendorf Wehden, das sich auf einem Zz.T.
bewaldeten Geestrücken als Ausläufer der Ho-
Sellstedt, Geestensether Str. 18, Wohnwirtschaftsgebäude, um 1910
hen Lieth erstreckt, gehörte von alters her zur
Börde und zum Kirchspiel Debstedt. Erste Er-
wähnung findet es in einer Urkunde des Papstes
Alexander Ill. von 1179, in der die Besitzungen
des Bremer Willehadi-Stifts bestätigt werden. Ur-
kunden der Jahre 1375 und 1405 bezeugen
außerdem als Grundherrn das Kloster Neuenwal-
de. Die 1753 gezählten 30 Feuerstellen reihten
sich entlang der damals einzigen Straße, der
heutigen Hauptstraße als Abschnitt der von Süd-
westen nach MNordosten führenden Kreis-
straße 63 auf. Die parallel dazu im Norden und
Süden geführten Straßen (Talstraße, Hinterm
Hof) wurden erst seit dem späten 19.Jh. bebaut.
Die alten Zweiständerhallenhäuser in Wehden
waren zwischen sechs und zehn Fach lang. Ei-
nes der Häuser mit historischer Bausubstanz und
von bedeutendem Einfluß auf das Straßenbild ist
das Wohnwirtschaftsgebäude Hauptstr. 42, das
einen 1797 in Fachwerk errichteten Wirtschaftsteil
und einen um 1920 umgebauten Wohnteil be-
sitzt. Nach dem Aufschwung in der Landwirt-
schaft durch die Einführung des Mineraldüngers
wurden seit der Jahrhundertwende bis zum Er-
Sils