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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0207

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1805 hier aus dem Gefüge eines Hauses von
1719 aufgerichtet, der im Äußeren nur am Wirt-
schaftsgiebel das ursprüngliche Aussehen der
Fachwerkkonstruktion mit abschließendem Voll-
walm bewahrt hat, jedoch noch das alte Innen-
gerüst besitzt.

Westlich davon liegt auf einem in die Ostemarsch
vorstoßenden Geestausläufer das im Mar-
schalck’schen Besitz befindliche Rittergut Hut-
loh, das bereits vor seiner ersten urkundlichen
Nennung 1555 im Besitz dieser Familie war (Hut-
loher Str. 8/15). Das heutige Herrenhaus, umge-
ben von einem ursprünglich als Landschaftspark
gestalteten Grundstück mit Resten eines alten
Wassergrabens, wurde 1806 über Granitsockel
als langgestreckter Fachwerkbau aufgeführt,
dessen lagernde Wirkung auf beiden Traufseiten
jeweils ein mittiges, fünfachsiges Zwerchhaus
unterstreicht. Der im Mai 1945 durch Artilleriefeu-
er beschädigte Bau hatte bereits 1904 umfang-
reiche Veränderungen im Innern erfahren. In die
Östlich an das Haus anschließende Feldstein-
mauer wurden um 1905 Epitaphien der Familie
von Marschalck aus dem 16.Jh. eingelassen.





Hechthausen, Hutloher Str. 8-15, Grabplatte, 1572

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Hechthausen, Hutloher Str. 8-15, Herrenhaus, 1806

Wie Hutloh befand sich wohl auch das Gut Ovel-
gönne, dessen Parzelle sich am Nordostrand
von Hechthausen ausdehnt, schon vor seiner ur-
kundlichen Nennung 1598 im Besitz der Familie
von Marschalck (Ovelgönner Str. 14). 1860 ließ
sich Diedrich von Marschalck ein neues Herren-
haus als ländliche Villa in Formen des Rundbo-
genstils errichten. Den Rohziegelbau akzentu-
ieren traufseitig ein Mittelrisalit bzw. ein dreiachsi-
ges Zwerchhaus. Die etwa gleichzeitig entstan-
dene, heute teilweise zu Wohnzwecken genutzte
Fachwerkscheune, ein großdimensionierter Zwei-
ständerbau unter reetgedecktem Satteldach, be-
sitzt einen durch Lisenen, Friese und Rundbo-
genfenster reich gegliederten Westgiebel. Den
östlichen Fachwerkgiebel zieren entlang den Gie-
belschrägen Andreaskreuze.

HECHTHAUSEN —- BORNBERG

Die kleine Ansiedlung Bornberg entwickelte sich
im 18.Jh. nordwestlich von Hechthausen auf ei-
nem Geestsporn, der in das vom Ihlbecker Kanal
durchzogene Moorgebiet hineinragt. Die Zahl der



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Wohnhäuser, 1848 wurden 29 gezählt, stieg erst
deutlich nach 1900 an. Als Beispiel einer Fach-
werkkate mit zugehöriger Kornscheune ist das
Wohnwirtschaftsgebäude Am Kanal 12 anzu-
sprechen. Bis auf die massive Erneuerung der
südlichen Traufseite des Wohnteils zeigt der
Zweiständerbau das originale Fachwerkgefüge
von 1838.

HECHTHAUSEN - KLEINWÖRDEN



Als Streusiedilung in der Ostemarsch nimmt
Kleinwörden, das als „minor Wurden“ im Stader
Stadtbuch 1346 zum ersten Mal erscheint, das
nördliche Gebiet der Gemeinde Hechthausen
ein. Wegen der schlechten Wegeverhältnisse in
der aus Marsch- und Moorboden bestehenden
Gemarkung war der wichtigste Verkehrsweg jahr-
hundertelang die Oste, an der eine 1677 urkund-
lich zuerst genannte Fährstelle existierte. Bereits
für 1637 ist für diesen Platz eine Bockwindmühle
bezeugt, die 1845 durch die bestehende Galerie-
holländermühle ersetzt wurde. Das Wohnwirt-
schaftsgebäude des ehmaligen Mühlenhofs (erb.



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