tekten Eduard Wendebourg zwischen Haupt-
straße und Kreidegrube in neugotischen Formen
aufgeführte Kirche konnte am 15.12.1898 einge-
weiht werden (Kirchplatz). Die Besonderheit die-
ses Gebäudes liegt in dem Material des Mauer-
werks, das mit Ausnahme der Formsteine aus
durchgefärbten Zementsteinen in Ziegelformat
besteht (Turm in den achtziger Jahren unseres
Jahrhunderts mit Ziegeln saniert). Während der
Helm des Westturms mit deutschem Schiefer ge-
deckt wurde, wählte man für das Schiff, den poly-
gonalen Schluß und die Sakristei Zementdach-
pfannen (inzwischen ebenfalls schiefergedeckt).
Mit der Raumkonzeption eines Saals, den seiten-
schiffähnliche Räume begleiten, folgte Wende-
bourg zeittypischen Vorstellungen des protestan-
tischen Kirchenbaus. Das original überkommene
Erscheinungsbild des Innenraums wird durch
den warmen Holzton von bemalter Holzdecke,
Gestühl, dreiseitiger Empore, Orgelprospekt, Al-
tarretabel und Kanzel bestimmt. Zur polygona-
len, rippengewölbten Apsis, deren Spitzbogen-
fenster figürliche Glasmalereien der Firma Hen-
ning & Andres, Hannover, aufnehmen, leitet ein
von Blumen- und Rankenwerk eingefaßter Chor-
bogen über. 1903 erfolgte die Abtrennung der
Warstader Kirche von der Lamstedter Mutterge-
meinde. Auch für die ab 1880 in verstärktem
Maße zugezogenen Katholiken wurde 1905 eine
dem Hl. Ansgar geweihte Kirche errichtet, ein
neuromanischer Ziegelbau, dessen Aussehen je-
doch durch einen zur Sanierung aufgebrachten
Putz völlig verändert wurde.
Gegenüber dem ehemaligen Betriebsgelände
der Zementfabrik steht an der Hemmer Str. 3
das erste, 1922 errichtete Direktionsgebäude der
Fabrik. Der kubische, in Ziegel aufgeführte
Baukörper unter Walmdach, innerhalb einer weit-
läufigen, teilweise mauerumfriedeten Parzelle
stehend, weist mit dem übergiebelten Mittelrisalit
auf der Nordseite und den quaderimitierenden Li-
senen an den Gebäudekanten traditionsgebun-
dene Gestaltungselemente auf. Auf dem Nach-
bargrundstück, Hemmer Str. 5, hat sich ein um
1840 errichtetes stattliches Wohnwirtschaftsge-
bäude erhalten, dessen Wohnteil gegenüber
dem Wirtschaftsteil mit siebenfachiger Diele in
Zweiständerbauweise eingezogen ist. Den seit
Warstade, Kirchplatz, ev. Kirche, Kanzel
Warstade, Kirchplatz, ev. Kirche, 1898, Arch. E. Wendebourg
209
straße und Kreidegrube in neugotischen Formen
aufgeführte Kirche konnte am 15.12.1898 einge-
weiht werden (Kirchplatz). Die Besonderheit die-
ses Gebäudes liegt in dem Material des Mauer-
werks, das mit Ausnahme der Formsteine aus
durchgefärbten Zementsteinen in Ziegelformat
besteht (Turm in den achtziger Jahren unseres
Jahrhunderts mit Ziegeln saniert). Während der
Helm des Westturms mit deutschem Schiefer ge-
deckt wurde, wählte man für das Schiff, den poly-
gonalen Schluß und die Sakristei Zementdach-
pfannen (inzwischen ebenfalls schiefergedeckt).
Mit der Raumkonzeption eines Saals, den seiten-
schiffähnliche Räume begleiten, folgte Wende-
bourg zeittypischen Vorstellungen des protestan-
tischen Kirchenbaus. Das original überkommene
Erscheinungsbild des Innenraums wird durch
den warmen Holzton von bemalter Holzdecke,
Gestühl, dreiseitiger Empore, Orgelprospekt, Al-
tarretabel und Kanzel bestimmt. Zur polygona-
len, rippengewölbten Apsis, deren Spitzbogen-
fenster figürliche Glasmalereien der Firma Hen-
ning & Andres, Hannover, aufnehmen, leitet ein
von Blumen- und Rankenwerk eingefaßter Chor-
bogen über. 1903 erfolgte die Abtrennung der
Warstader Kirche von der Lamstedter Mutterge-
meinde. Auch für die ab 1880 in verstärktem
Maße zugezogenen Katholiken wurde 1905 eine
dem Hl. Ansgar geweihte Kirche errichtet, ein
neuromanischer Ziegelbau, dessen Aussehen je-
doch durch einen zur Sanierung aufgebrachten
Putz völlig verändert wurde.
Gegenüber dem ehemaligen Betriebsgelände
der Zementfabrik steht an der Hemmer Str. 3
das erste, 1922 errichtete Direktionsgebäude der
Fabrik. Der kubische, in Ziegel aufgeführte
Baukörper unter Walmdach, innerhalb einer weit-
läufigen, teilweise mauerumfriedeten Parzelle
stehend, weist mit dem übergiebelten Mittelrisalit
auf der Nordseite und den quaderimitierenden Li-
senen an den Gebäudekanten traditionsgebun-
dene Gestaltungselemente auf. Auf dem Nach-
bargrundstück, Hemmer Str. 5, hat sich ein um
1840 errichtetes stattliches Wohnwirtschaftsge-
bäude erhalten, dessen Wohnteil gegenüber
dem Wirtschaftsteil mit siebenfachiger Diele in
Zweiständerbauweise eingezogen ist. Den seit
Warstade, Kirchplatz, ev. Kirche, Kanzel
Warstade, Kirchplatz, ev. Kirche, 1898, Arch. E. Wendebourg
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