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Böker, Doris [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0302

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A iz —_

Otterndorf-Schleuse, Schleusenstr. 147, 1912





Otterndorf-Schleuse, Deichstr. 1

arbeitende Schöpfwerk als herausragende tech-
nische Leistung große Beachtung. Die Pumpe
wird heute durch einen 28-Zylinder-Dieselmotor
von 1958 der Firma MAN angetrieben. Als sie im
Winter 1951 für längere Zeit ausfiel und über
8000 Hektar des Sietlandes überflutet waren,
schuf man durch den Bau eines zweiten, 1954 in
Betrieb genommenen Schöpfwerks, das von
zwei Elektromotoren getrieben wird, Abhilfe. Das
westlich benachbart vom alten stehende, neue
Schöpfwerkgebäude, ein schlichter Ziegelbau
unter Walmdach, wurde 1953 mit einem leicht
vorkragenden, als Wohnung genutzten Ober-
geschoß errichtet. Im Innern stellt ein von
G. Marschner (Cuxhaven-Altenwalde) angefertig-
tes Fliesenbild an der Nordwand das Gebiet des
Medemverbandes dar. Schließlich eröffnete der
1955/56 ausgeführte Durchstich zwischen Ha-
delner Kanal und Medem mit zwei Stauwerken
und einer Trennspundwand zwischen den beiden
Schöpfwerken die Möglichkeit, im Bedarfsfall Ka-
nalwasser über die Schöpfwerke in die Elbe
pumpen zu können. Aufgrund jüngster Erneue-
rungsmaßnahmen (1995) am 1928 geschaffenen
Sielbauwerk sind als Kulturdenkmale heute nur
noch die beiden Schöpfwerkgebäude mit ihren
technischen Anlagen und dem vorgelagerten
Staubecken anzusehen.

Von den wenigen im Bereich des Siels mit dem
vorgelagerten, 1980 ausgebauten Seglerhafen
angesiedelten Wohnhäusern bilden die beiden
sich versetzt gegenüberliegenden Gebäude
Schleuse 8 und Deichstr. 1 den Auftakt am Östli-
chen Beginn der Straße „Schleuse“. Bei dem
traufständigen Wohnhaus Nr. 8 handelt es sich
um einen niedrigen Ziegelbau unter großflächi-
gem, reetgedecktem Satteldach mit weiß gestri-
chenem Fachwerk der Giebeltraneze aus der
1. Hälfte des 19.Jh. Der schon im 18.Jh. als
Gasthaus geführte Fachwerkbau Deichstr. 1 —
lediglich die südliche Traufseite ist in Sockelhöhe
massiv ersetzt - besitzt einen auf reich profilierten
Knaggen vorkragenden Ostgiebel; seine ba-
rocke Tür ist leicht außermittig angeordnet. An
die nördliche Traufseite schließt sich ein ebenfalls
mit vorkragendem Giebeldreieck versehener
Winkelbau an. Das unmittelbar am Fuß des Elb-
deichs stehende Fachwerkhaus Schleuse 12,



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Schleuse 12, 1. Hälfte 19.Jh.



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