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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0322

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Uthlede, Kirche St. Nikolai, 1864, Arch. O. Götze

RE

Uthlede, Moorstr. 18, Pfarrhaus, 1895

Wanna-Süderleda, Moorweg 6, Backhaus, 1877

STUBBEN - ELFERSHUDE

Seit 1929 gehört Elfershude zur Gemeinde Stub-
ben, die als Bahnstation seit der Eröffnung der
„Geestebahn“ 1862 einen steten Aufschwung
nahm und sich zu einem dichtbesiedelten Ort mit
Handels- und Gewerbebetrieben entwickelte. El-
fershude, nahe der Einmündung der Billerbeck in
die Lune gelegen, ging aus einem im 18.Jh. be-
zeugten Mühlenhof hervor und zählte 1753 zwei
Feuerstellen. Bis 1897 hatte sich der Ortsteil auf
lediglich sechs Wohngebäude erweitert. Denk-
malwert ist nur dem Hallenhaus des Hofes
Martin-Börsmann-Str. 1 zuzusprechen, dessen
Wirtschaftsteil unter dem Halbwalmdach die ur-
sprüngliche Fachwerkkonstruktion in Zweistän-
derbauweise zeigt (erb. 1836), während der
Wohnteil mit Steilgiebel um 1890 massiv in Back-
stein errichtet wurde.

UTHLEDE

Das Haufendorf Uthlede an der südlichen Kreis-
grenze erstreckt sich auf einem in die Ostersta-
der Marsch vorspringenden Geestkeil, der im
Westen des Orts am Klippberg steil abbricht. Den
alten Ortskern in der Form eines langgezogenen
Ovals bilden die Moor- sowie die östlich davon in
einem Bogen verlaufende Achter- bzw. Ellhorn-
straße.

Abgesehen von einer kleinen Ansiedlung „Am
Dobben“ im 19.Jh. und dem Bau der Windmühle
1862 auf dem Galgenberg, wurde Uthlede, be-
dingt durch den Flüchtlingszustrom, im wesentli-
chen erst nach dem Zweiten Weltkrieg erweitert.
Entsprechend den naturräumlichen Gegebenhei-
ten bot sich eine Ausdehnung westlich der nach
Norden führenden Hagener Landstraße an. Auch
östlich der Ellhornstraße entstand ein Neubau-
gebiet. Strukturveränderungen schlugen sich
außerdem im alten Ortskern durch die Errichtung
von Wohnhäusern und starke Eingriffe in die Bau-
substanz der zumeist aus der Zeit um die Jahr-
hundertwende stammenden Hallenhäuser nie-
der, so daß denkmalwerte profane Gebäude
nicht mehr erhalten sind.

Ev. Kirche St. Nikolai

Zur Zeit seiner ersten urkundlichen Nennung
1105 besaß Uthlede, das Sitz zweier Adelsfamili-
en war, noch keine eigene Kirche. Ein erster, dem
Hl. Nikolaus geweihter Kirchenbau wurde vor
1296 errichtet. Die heutige Kirche auf der West-
seite der Moorstraße, nach dem Brand des Vor-
gängerbaus 1864 in Backstein aufgeführt, ent-
warf der Architekt O. Götze als Rechtecksaal mit
kaum vortretendem Querhaus und polygonaler
Apsis (Moorstr. 20). Jedes der durch Strebe-
pfeiler getrennten Langhausjoche nimmt ein
zweibahniges Rundbogenfenster auf. Integriert
wurde der in gotischem Verband gemauerte
Westturm der Zeit um 1500, dem nach einem
Brand 1759 ein neuer Helm aufgesetzt wurde.
Den Innenraum mit Andeutung einer Schiffunter-
teilung der holzverschalten Decke gliedert eine
dreiseitige Empore auf schlanken Gußeisensäu-
len. Hinter dem neugotischen Altar von 1864, in
den Reste eines spätgotischen Schnitzaltars ein-
gearbeitet sind, befindet sich ein kleines Sand-
steinrelief (wohl 3. Viertel 15.Jh.) mit der Darstel-



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