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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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Mai
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0483

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L «.n Rrandcs wird auf 140,000 Fr.

brochenen Bran ^ ^^,000 K. f»r Gc-

k.^^'önraqe «nd 180.000 Fr. für Gc
anqcschlagen. — Am 5. d. brannte
d"" „ße Militärfourage - Maqazin auf

L L7-i d° >» R°v° -b. SS'°-r -m

-cwalt'grS Feukr, und man schatzt -
Schaden auf nahe eine MillioN'
aroßen Militär - Etabliffemcnts
haben kein Glück iu Paris. Bor em.qen
Jahrcn braunte die große ^oße

re. meder, vor gauz kurzer ^

Fourage-Magazm vhn V ^

Gluck aber veremzclt l.cg aiikeror-

^entlichen (-re hendenKörperswerden

Getreuendesgcsctzg^ ^ s ^ diese

recht gerne Za-

recht gcr"b ^ jctzt nicht verboten ist.
seinen Adjutanten, die uach Jta-

» g-h-Ne W.kaS?VZ

lien gco^ ^rbeit haben, doch hoffe ich,

mit Jhnen in Compiegne zu
im vc.v, ^ ^ ^ --

jaqcn.— Iedem Adjutanten hat der Kaiser
15 — 20,000 Fr. in die Tasche gesteckt —
und die Kaiserin theilt Wund- und Wurz-
dermcdaillen aus. Wer sie trägt, den be-
schützt die h. Jungfrau.

N u ß l a n d.

Pelersburg, 4. Mai. Die »Peters-
burger Zeitung" schreibt: „Daß das Korps
des Generals 8 üders jetzt wirklich mobil
gemacht wird, ist, so weit wir davon
unterrichtet sind, Thatsache. Wcnn der
„Nord" und nach ihm andere Blätter der
Mobilmachung von vier Armeekorps er-
wähnen, so müsscn wir ihm die Verant-
wortung darüber überlassen."

Dem Verdienste seine Krone.

Schiller.

8 Heidelberg, 9. Mai. I» Bezie-
hung dcs in diesen Blättern erschienenen
Artikels über das in hicr gefeierte Jubel-
fest des Herrn Geh. Raths Mitterwaier
fügen wir demselben versprochencrmaßen
noch bei:

Am Vormittag des JubelfesteS verfüg-
tm sich sämmtliche Professoren der Rechls-
wiffcnschaft, deren Dekan Herr Geh Rath
Mohl au der Tpitze, M die Wohnung
des Jubelars und brachten demselben ihre
innigsten Glückwünsche dar, wobei sie ihm
kin erneutes Dvktordiplom der Wissen-
schaft überreichten, in welcher der Ge-
felerte so GroßeS leistete; eine Deputation
philosophischen Fakultät mit deren

wärtigc Universitäten, und besonders die
Schnwsterhochschule zu Freiburg, d" po>-
gerichte, die Regierung, die stadtlschcn
Behörden Heidelbergs, s» wie ^V'retchc
Vcrehrcr von Nah ünd Fcrn, gaben theils
durch Abgcordnete, theils selbst dem aus-
gczeichneten Manne Zeichen der innigsten
Verehrung kund. Auch das hicsige Lpeeum
sendete in den HH. Geh. Hofrath Bär,
Hofrath Hantz und-Professor Caden-
bach an den Jubclgreis eine Deputation,
welche dcmsclben eine prachtvolle Gedenk-
tafel überrcichten, die die Verdienste des
Gefeierten um diese gelehrte Anstalt, als
langjähriges Mitglied dcs Verwaltungs-
raths in schöner Sprachc rühmte.

Der Gefeicrte erhielt über 20 Diplome,
welche mi't den hcrrlichst gearbeiteten Kap-
seln verschen warcn. Um 2 Uhr ver-
sammelten sich die Verehrer des Iubelars
und dessen Familienglieder in dcm großen
Saale des Muscums zu einem Festmahle.
Es wareu wohl gegen 200 Personen, ein
ausgezeichneter Zirkcl geisti'.qcr Kräfte, wie
maii denselben aus allcn Feldern des Wis-
sens, wohl höchst selten vereinigt sindet.
Als der gefeierte Jubelgreis in den Saal
trat, ertönten Pauken und Trompeten in
einem dreimaligen Tusch, uud Alles drängtc
sich begrüßend um denselben und führte ihn
an den Ehrenplatz der Tafcl, an welcher
Herr Prorektor Bronn die Trinksprüche
mit einem Toast auf Seine Königlich'
Hoheit dcn Großherzog eröffnete, wo
rauf cine Reihe der geistreichsten Toaste
sowohl auf den Gefeierten, wic auf ihm
geistig verwandte Gegenstände dargebracht
wurden. Diese herzliche Gemüthlichkeit
und innige Eintracht, welche hier unter
den Helden der Wissenschaften
hcrrschte, erzeugte ein wahrhaft erwär-
mendes Gefühl, und den Wunsch, daß sich
diese Eintracht über alle Männer des
Geistes und der Kraft in ganz Deutsch-
land verbreiten möchte.

der

Dekan, Hrn. Profeffor Stark, folgte
nun, welche das philosophischx Doktor-
diplom dem Gefeierten darbrachten. Die

.. " " und

anderen Fakultäten, so wie die Corps
d»e Verbindunqen der Studentenschast
ren durch Deputationen vertreten. °

wa-

Aus

Der Jubelar erhob sich nun und gab
der Gcsellschaft in gedrängter Kürze ein
Bild aus seinem eben so bewcgtcn als
tbatenrcichen Leben. Die ausgezeichnctcn
Rednergaben desselbcn sind hinlänglich be-
kannt; doch der Jnhalt der Rede selbst
war so ergreifend, daß kein Mitglied der
zahlreichen Gesellschaft ungerührt blieb.
Wir hörten aus diesem vortrefflichen Vor-
trag, welchen eifrigen Durst nach Wissen
den Jubelar schon als 14jährigen Knaben
beseelte; denn noch in diesem jugendlichen
Alter war dersclbe mehrerer lebendiqer
Sprachen mächtig und hatte als Dolmet-
scher und Uebersetzer schon Verdienste. Das
Lebensbild, welches uns der ehrwürdiqe
Gefeierte schilderte, war mehr von der
gemnthlichen Seite aufgefaßt, denn die
'edle Bescheidenheit desselben erlaubte ihm
nicht, von seinen grvßen Verdiensten z»
sprechen, weßhalb wir nur in kurzen Um-

rissen eink'ge interessante Punkte aus dem
thatenreichen Lebxii des Jubelgreisen an-
deuten wollcn. Karl Joseph Anton
Mitterinaier wurde den 5. Aug. 1787
geboren, studierte in Landshut und Hei-
delberg, wo er i'n Letzterem promovirte,
und wurde an der Hochschule Landshut
im Jahre 1809 Pri'vatdocent und 1811
Professor. 1819 folgte Mittcrmaier einem
Rufe nach Bonn uud 1821 ginq xr nach
Hc.idclberg, wo unser Iubelar sx,'t dieser
Zeit in ununterbrochcner Wirksamkcit im
Kreise sciner liebenswürdigen Familie lxbte
und wirkte. Jm Jahre 1831 wurdc Mitter-
maicr von der Stadt Bruchsal als Ab-
qevrdneter gewählt, von welcher Zcit an
sich seine besondere Wirksamkeit für Ge-
setzqebung und constitutionelles Staats-
lcben dati'rt. In den Jahren 1833, 1835,
1837, dann wieder 1847 und 1848 ward
Mittermaier Präsident der zwciten Kam-
mcr. Wi'e als Volksvertreter, so erwarb
sich der berühinte Rechtsgelehrte als aka-
demischer Lchrer und Schris'tsteller großen
Ruf. Seine Wcrke betreffen das deutsche
Staatsrccht, die Theorie des Proceffes
und das Strafrecht in seinem ganzen Um-
fang. Siebenmal war unser edler Iubelar
in Jtalien, weßhalb er auch die italie-
nischen Zustände so vortrefflich schilderte;
doch das neueste Werk, welckes seiner
fruchtbarcn Feder entflossen, ist „das eng-
lische, schottischc und nordamcrikanische
Strafverfahrcn (Erl. 1851). Die viel-
seitigen Verdienste des Gefeierten wurden
von Fürstcn und Volk durch vielfache
chrende Auszeichnungcn rühmend anerkannt.
Doch kehren wir nach diesen kurzen bio-
graphischen Andeutungen über den hoch-
verehrten Iubelar wieder zu der heitereil
Geseüschaft des Museums zurück, welche
bis gegen 8 Uhr in ungestörter Eintracht
beisammen weilte, worauf man sich mit
dcm Wunsche trennte, daß der allverehrte
Iubelgreis zur Freude seiner edlen Fa-
milie und Verehrer noch viele, viele Iahre
dem Vaterlande und den Wissenschaften
erhalten bleibe!!!

Local - Corresppttdenz.

4 Heidelberg. Gegen Frtedrich Merkle voir
Grünwettersbach, Gastwirth r» ^""'ihetm. wurde
Gant erkannt und Tagfahrt zum RtchttgstellungS und
Vorzugsverfahren auf Donnerstag den 26. Mai d. I.,
Bormittags 8 Usr, anberaumt.

-i- Heibelberg. Dt-nstag den 17. d. M.. Vvr-
mtttags 10 Uhr. werdcn tn Lvbenfeld die in der
Relation für I65S genehmtgten Bauarbetten ver-
steigert, und z>v--r: °°n der kath. Ktrche tn Epptn.
aen für Maurer, Blechner, Schlosscr und Schtffcr.
decker 210 fi . der kath. Ktrche und dcm kath.
Pf-rrhauS in Rtttersbach für Tüncher, Maurer und
Schrctner b-t fl , vvn dem kath. PfarrhauS tn SinS-
hctm für Maurcr 4g fl. zg kr., von dcr kath. Ktrche
und dcm kath. PfarrhauS tn Zuzcnhausen für Mau.
rcr 98 fl. 38 kr., von den HvfgutSgebäulichkctten zu
Lobenfeld fur Maurer, Zimmermann, Blcchncr, Pfla-
sterer, Schlosser und Schretner 282 fl. 42 kr.
 
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