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Heidelberger Zeitung — 1864 (Juli bis Dezember)

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Nr. 257-282 November
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https://doi.org/10.11588/diglit.2828#0429

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Antworl kundgegeben, in Kenntniß setzte und
zugleich in der damaligen Anwesenyeit des Mar-
quis Pepoli in der sranz. Hauptstadt einen sür
die endliche Wiederaufnahme dcr Üterhandlun-
gen besonders günstigen Umstand erblickte. Seit-
dem wurden dicselben denn auch vo» Ritter
Nigra und MarquiS Pepoli mit Eifer und
Nachdruck betrieben, und so kam uach Lerlauf
von drei Monaten daS Werk zu Slande, wel-
ches dcr Welt uuter dem Namen der Couveu-
tion vom 15. Septbr. bekaunt ist. Uebcr Wesen
und Abjicht dieser Konvention g>bt die Depcsche
deS Ritters Nigra vou demjclbcn Tage voll-
ständige nnd unzweideutige Aujjchlüsse. ES
geht daraus hervor, daß die sranz. Regierung
nur cin Einziges »erlangte, waS weder in dem
Cavour'schen noch iu dem BiSconti'jchc» Ent-
wurj cnthalten war — eiuc faktijchc Garanlic
dafür, daß Zlalicu dic von ihm gegcbcuen Ver-
sprcchUngen erfülle. Die italien. Bcvollmäch-
tigten erklärten, daß sie keine Garantic geden
könntcn, die irgendwie den nationalen Anjprüchen
zuwidcrliefe, zugleich abcr bemcrktc Pepoli, daß
man jchon lange aus stralegischen nnd pv-
litischen Gründen sich mil dem Gedankcn dcr
Verlegung der Hauptstadt trage. Di-sen Ge-
danken nahm dcr Kaijer aus, indcm cr in desscn
AuSführung eine faktische Garantie, wie er sie
verlaugt hattc, sand. Hierauf reisie Marquis
Pepoli nach Turin ab, um dic Sache dem Mi-
nifterium vorzulegen. DaS Ministerium sand,
daß der franz. Vorschlag annehmbar jei, und
Marquis Pepoli reiSte am 13. Scxlvr. nach
Paris zurück. Ain 15. wurde die Konvcntion
unterzeichnet, deren erster, drittcr und vierter
Artikel dcm Cavour'schen Entivurf konform gc-
blicben sind. Reu ist nur die Bestiisiinung, daß
die Räumung RomS nach 2 Zahreu ersolgcn
solle, und daß der Belang der päpstlichen Slreit-
kräfte nicht durch eine bestimmte Zahl ftxirt
wurde. Die Bediugung über die Verlcgung
wurde in einem bejvudereii Protokoll ausgc-
nommcn, um zu zeigcn, daß cs sich hicr wejeut-
lich um einen Akt der innern italicn. Politik
handcle. Ans dcn behuss Abjchluß des Vcr-
tragS gepflogeuen Untcrhaiidlungen soll cndlich
hervorgchen, daß die Konvention nichkS andcreS
bedeute, als was sie ausdrücklich bejagt — d.
h. also, daß kein Vcrzicht auf die moralischen
Mittel zur Erlangung RomS ausgcjprocheu
werden jollte, und daß die Coiivcnlion eine
Folge deS NichtintcrventionSprincipS ist, so daß
Ztalien, wie es jelbst nicht inlervenirt, auch
kcine Jutervention von anderer Seite ziilasscn
wird.

S P a u i e »

Madrid, 29. Octbr. Dic Zournale ver-
öfsentlichen einen Brief Espartcro's, worin der-
jelbc die Präsidentjchaft des Progrejsijtencomi-
te's zurückiveist. — Die „Corrcspondencia" zeigt
an, daß Admiral Parcja stch nicht, um an die
Slelle des AdmiralS Pinzon zu trcten, nach
dem stillen Occan bcgibt, sondern geht mit
diplomatischen Vollinachten als lltachfvlger Biaz-
zaredo's dahin ab.

Fahrniß - Versteigerung.

Nächslkommenden Donnerstag, Freitag und
Samstag, den 3., 4. u. 5. November, von
Morgens 9 unv Nachmittags 2 Udr anfangknd,
wird aus der Verlassenschaft der verstorbenen Frau
G. Walz Wlttwe, im goldenen Heckt, Steingasse
Nr. 2, Küchengeschirv, Gläser und klcine Haus-
geräthschaften, oes Nachmittags gutcs Weißzcug,
männlicke und weibliche Kletoer; dcn folgenk'en
Tag Fortsetznng mit Weißzeug, wobci eine An-
zahl Stücke von Köllisch und gebleichtcr Leinwand
fich befindet, Gold und Silber, Möbel allcr Art
und Bettung; den dritten Tag Samstag wird mit
Möbel, Wirthsckafts- u»d Bäcker'i-Einrlcktung u.
nock sonstigen Gegenständen fortgefahren werden;

Montag, den 7. November, wiro eine großc
Partie Wein, Mehl, Fässcr, Bandgeschirr und
noch Verschiedencs ber Erbvertheilung wegen gegen
gleich baare Zahlung versteigcrt.

Heidelberg, den 28. Oktober 1864.

^ H. Ghrle, Watsenrichter.

Frauksurter Bratlüürste

sind wieder zu huben bei

Carl Will

R u ß l a n V.

Petersburg, 30. Octbr. Di- (deutsche)
„Pctersdurger Zeitnng" bcantwortet einen die
„rnssische Frage" bejprechenden Artikcl' der
„MoskauerZeitimg" dahini Die russilche Frage
involoire iviachtstellung und Tendenz. Dic
Tendenz Rußlanvs wolle keine Erobcrungen,
keine Steigerungen des Eliistiisses. Andere
Staaten suchten eine Garantie in Bündnissen,
Rußiand juche seinc Garanlie in der inneren
Entwicklung. Demgcmäß erstrebe cs fremid-
ichaftliche Beziehnngen zn allen Staaten, vor-
znglich zn seinen Nachdarn.

Sl m e r i k a.

Nemiork, 19. Oct. Richter Holt hat in
einem Bcrichte an den KriegSinüiistcr die Enl-
deckung einer wcitverzivcigtcn Vcrschwöruiig zur
Biwung einer Nordwest-Eoiiföocralio» ange-
zeigt.

Reueste Nachrichten.

Kvpenhagen, 31. Oct. „Bcrlingske Ti-
dende" bringt einen königlichen ofsencn Bricf,
durch welchen der RcichSrath auf den 5. No-
vembcr einbcrusen wird. Es heißt, der Reichs-
rath werde bis Eude Jaimar verlagt wcroen.

"" Karlsruhe, 31. Oct. Di- auf heute be-
stimmte GeiM'alversammluiig des Vcreins sür
badische OriSbeschreibung fand in dem kleinen
Saale des hiesigen MujeumS Statt; sie war
jedoch. theitS wegeu ungenügender Bekannr-
machnng, theils wegen der für viele Mitglieder
kein besondercs Jntcresse bietenden Tages-
ordnung — nicht schr zahlreich besucht. —
Herr Pfarrer Würth, der tn Verhinderung des
Präsidcnten. Grafen von Bertichingen — die
Sitzung mit einer kurzen Ansprache eröffnete,
vcraiilatzte die Anwesenden über den mit
der seitherigcn VerlagSbuchhandlnng abzuschlie-
ßenden Vertrag wegen der lleberiiahme der
Vcreinszeitschrist „Badenia" in nähere DiS-
cusston zu treten. — Man war der Ansicht,
die früheren Statuten dahin abznändern, daß
zwar ein jährlicher Beitrag von Einem Gulden
für bas zwcite Vereinsjahr noch forterhoben
werden solle, dagegen die Mitglieder die Zeit-
schrift um einen ermäßigten PreiS anzujprechen
hätten, kam jedoch gleichzeitig zu der lleber-
zcugiing, daß cin solcher ModuS vielfache Zn-
coiivenienzeii mit sich führe, und vereinigte sich
jchließlich — vorerst für den lV. Jahrgang der
Badenia — dahin, daß pro 1885 jeder Abon-
nent der Badenia daS Recht der Mitgliedschaft
sich erwerbe, der jährlichc Beitrag von 1 fl.
wegzufallen habe — und daß von der Vercins-
zeitjchrift jährlich 2 Heste zü dem Preije von
je fl. 1 12 kr. erschcinen sollen, deren Bezug
durch die Buchhandlnngen zn geschehen hat. —
Ein von dem Vorstand zu erlassender Aufriif
wird in Bälde die Pressc verlassen und über
den Zwcck und die seitherige Thätigkeit des
Vereinö nähern Bericht erstakten und zu recht
zahlreichem Beitritt des Publikums zu dem
Bcrcin einladen.

Zeitnugspapier

wird fortwährend gekauft und gut bezahlt.
_Krahnengassc Nr. 8 im 3. Siock.

Großc

StaatMMilverloosung

der sreicn Stadt Frankfurt.

Monatlich eine Zieknng.

Sechs auf einander folgende Ziehungcn entbal-
ten im Ganzen 14800 Gewinne von 1 s 200,000
Gulden, 2 zu 100,000, - 50,000, - 30,000, -
25,000 u. s. f.

Erste Ziehung am 23. und 24. November.
Gauze Loose für fi. 6.. halve für fl. 3., viertel
für st. 1. 30 kr. Zu dieser anerkannt solidesten
aller Vcrloosungen empfiedlt sich unter Zusicherung
pünktlichster und reellster Bedienung.

s4j Sckiniirgassc Nr. 6, Frankfurt a. M.

Zu vcrkaufcn

ift einc Drchbank, ganz nan Eis-n, zu jcdcr Arbcll
gceignct, zu 21X1 fl. und cin Schranbftock mit Är-
vcitstisch zu 9 fl. Es k'iin anch Wcrkzeug dazu ge-
gebcn wcrdcn. Mannhrim 2. 8. Il>/,.

Fcrdinand Schatz.

Aus Baden. S. K. H. der Großherzog
habcn die Zugslinie der Eisenbahn von Slockach
nach Meßkirch, wie sie innerhalb dcr Gemar-
kungcn Hindelwangen, Zizenhauscn, Bcerenberg,
Hoppcienzcll, Mühlingcn, Zoznegg, Schwackcn-
reulhe, Mainwangen, Saiüdvrj, Wackeröhofen,
Obcrbichtlingen, Schnerkingen und Meßkirch
abgesteckl ist, als jesibcstimml zu erklären und
zur Aussührnng zu gcnchmigen g-ruht —
Ueber die ncne zwcile Jrrciiaiistait schcini noch
keine dcftnilive Eiiischeidung ersolgi zu sein,
denn erst kürzlich hal eine aus Bauverständigen
und dcm Direclor der Anflall in Zllenau zu-
sammengisctzie Commijstoii Einsichl von einem
vorgejchlageiien Terrain an der Bergstraßc ge-
noimnen, so daß cs doch möglich wäre, daß
Heidelbcrg in seiner Nähe dieje Anstalt erhallcn
wird, — Jn Rastall wird die daselbst aufge-
hobene Berordnung zur Sicherhcii gegen die
Hunde seii dem 29 ds. wieder in verschärfter
Wcisc gehandhabt. Es wurden nimlich mehrere
Hundc vvn cinem Zagdhunde gcbissen, welcher
dcr Wnth sehr verdächtig war. Dieser sowohl,
so wie einige der vvn ihm verietzten Hunde
wurden nach vorgängiger Untersuchung sofort
g-tödtct und aiigeordiict, daß alle Hunde wäh-
rend 3 Tagen eingesverrt zu halten flnd und
nach Ablauf dicser Zcit imr mit einem Maul-
kvrb versehen aus die Straße dürfen. — Jn
dcr Erzdiöcese Frciburg ivll sich die Geist-
iichkeit in mehreren Landcapiteln verpflichtct
habcn, zur Gründung einer sreien katholischen
Univcrsiiät, aus 10 Jahre einen bcstimmten
Jahresbeitrag zu leisten, dcr 10 fi. sür die
Pfarrer und 5 fl. für die HilsSpriester beträgl.
— Für das Kärlsruhcr Polytichnikum sind in
den letzten Monaten mehrfache Vorschrifteiv
wegen organifcher Bcrknüpfnng der vcrschiede-
ncn Lchrfächer ergangcn. Es ist osscnbar das
Bestreben der ieiteiiden Bchördc, den gesammten
Umfang tcchnisch-wisscnschaftlicher Bildung an
diejer Anstait zu einem bedeutendcn Mittel-
punkte zu vercinigen. Auch die Erlassung eines
nenen Organisationsstatuts wirb als bevor-

stehend bezeichnet.__

ISermischte Aachrichten.

Müllchen, 27. Ocl. Dle Nachricht, daß Herr von

erklärl. __

Fremd-iifreqttenz,» Heldelberg.

(Herbergcn nichl nütgerrchncl.)

Jn Gafthöfen Jn Privathäusern

2402_bd

Hiezu die früheren 41,858

Franffurt, 31. Oclbr. Die heutige Ultiiiioabrcch -

90, Valuta 117. 50 bekaunt.

Um 2 Uhr: Oefterr. Creditactren 173'/.. Loofe 79'/°.
1882er Anierik. 45V«—Va-

Gefchäfl. Oesterr. Credilactien 172V« ü 173 bez., 1862er
Amerikaii. 45'Vis bez.

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eder Art, für Hcrren, Damen und Kmber, auch
werden jelbe nach Maß angefertigt, empfiehlt
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Die Hutfabrik von Josrpd Wagner
s9j vis-ä-vis dem badischen Hof.

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gcnug, ii,n zu viert daran arbciten zn können,
dersclbe ist vcrschlicßbar und hat Bries- und
andere Fache. Bci wem, jagt die Erpedition
dicses BlattcS.
 
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