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Heidelberger Zeitung — 1864 (Juli bis Dezember)

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Nr. 283-308 December
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https://doi.org/10.11588/diglit.2828#0578

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Brden Seiner Majestät dem König don Ztalie»,
fowie dcm Prinzen von Picmont K. H. zu
verlcihen geruhtc, und in besondcrer Mifston
durch eincn Seiuer Ordonnanz-Osfizikre au dcn
badifchen Geschäftsträgcr in Turin, Baron von
Schwcizer, gelangcn ließ — wnrdcn Sonntag
den 4. d. M. überreicht.

Rom, 9. Dec. DaS franzöjische Kriegs-
gericht hat bente das Urtheii über die der Er-
moroung zweicr französischer Gcndarmen an-
gcklagten vier Brigauten gcfällti ciner, ein
Neapolitaner, Namens Graziani, ist znm Tode
»erurthcilt, ein zweitcr zu dreijähriger Zwangs-
arbeit; die beiden andern wurdcn frcigesprochen
und sofort in Freiheit gcsetzt.

Neueste Nachrichten.

Wien, 13. Dccbr. Jm UnterhauS lcgte
hcute Rechbaner Langiewicz's FreilafsnngSgesuch
vor. Sodann wurdc die Fortdauer oer Slcucr-
erhöhungen bis Endc März bewilligt und die
Angelcgenheit Rogawskl's nach dem Antrage
des AuSfchusseS erledigt, wonach RogawSki die
persönliche Fähigkcit, Mitglied des Abgeordnc-
lenhauseS zn sein, vcrlorcn hat.

Bern, 13. Dcc. Die bahcrischc Regierung
hat dcm Bundesrath geautwortet: scho» seit
längerer Zeil seien Einlcitungcn für Regeluug
der Zoll- u. Handelsvcrhältnifse mit der Schweiz
getroffen, die bayerischc Rcgierung sci also zu
Unterhandlungen bereit u»d schlage dafür Stutt-
gart vor.

xx Heidelverg, 13. Dec. Dcr Winter
ist bis jctzl nicht übermäßig strcng aufgetrcten,
wcdcr hier im Skrckarthalc noch im bcnachbarten
Odenwalde. Reiscude, die vom Ricderrhein
kommcn, bcrichten uns, daß dort nur einzelne
NLchte ocr verflossenen Woche einen schwachen,
bald vorübergehenden Frost brachtcn. Dicse
günstige Wittcrnng in Vcrbindung mii anhal-
tend gutcn Zufuhren erhielten den in mehr-
facher Hinsicht bcdeutenden Cölnijchen Getreide-
.markt in einer slauen oder matten Stimmung,
wie die Handelslcute sich ausdrückeu. Eiuige
Verjendungen von Waizen uach Holland uno
an bcnachbarte größere Mnhlcn bildelen das
ganze Gcschäst; der größte Theil der Zusuhren
geht auf Spcicher. Auch von Mainz und
Mannheim ertönen Klagen über Mangel an
Lebhafligkeit im Getreidegeschäsl. — Seit mch-
reren Lagen sind die Eisdahnen bei Neuenhcim
und vor dem KarlSlhor von jügendlichen Schlitt-
schuhläuscru srark bejucht, dic auch bei Mvnd-
beleuchtung kühn und gewandt auf dem Eise
dahingleiten. Als vor dem Karisthor noch die
alten Hüttcn und die altcn Nußbäüme standen,
war dcr Zngang zu dem Ftnsse bcquemer als
jetzt, indem der Ban der Odcnwaldvahn bedeu-
tende TerraiiivcrLnderungen herbeijührte. —
Maurcr und Steiiinietzen, welche den Sommer
hindurch an dem alten Gottcshause von St.
Peter arbeiteten, haben oassklbe noch nicht vcr-
lassen. Mit der uLchstens ersolgenden Frci-
stcllung der Kirche wird die altersgraue Fried-
hosSmauer fallen, um eincr modernen Einsas-
sungzPlatz zu machen. Daß diese uinfassenden

baulichen Veränderungen sehr bedeutende Kosten
verursachen, läßt fich denken.

Aus Baden. Durch Erlaß dcs Ministe-
riumS deS Jnnern vom l.d. M., Nr. 1S,^K8,
wurde das Vcrfahren in Bllrgeranuahinesachen
in solgender Weise g-regclt: 1) sind alle Ge-
suche um Aufnahme in das Gcmeindebürgcr-
recht, um Znlassung zum Antritt des angebo-
renen Bürgerrechts und um Verehelichung mit
allcn ersorderlichcn Zeugnisscn dem Gemeiude-
rath vorznlegen, welchcr, uud zwar wo cs sich
um eine Aufnahme in das Bürgerrecht, oder
um cineii Fall oes K 18 dcS BürgerrcchtSge-
jctzcs haudelt, uuter Zuziehung des kleinen
Ansschuffes zu eiltscheidcn hat, ob nach Vor-
schrift deS Gesetzes dLs Gesuch zu bewilligen
oder abzuschlagen sei, und 2) ist üvcr allc
Beschlüsse der Gemeindebehördcn ein von den
anwesciidcn RathSgliedern unterschricbeiics Pro-
tokoll abzufassen. — Der Schw. Äk. vernimmt,
daß bei dem Ersatz der durch die Renitenz von
etwa 80—100 Orten entfallenen Mitgliedcr des
OrtSschulraths dem Bezirksrath cin wescntlicher
Einflnß eingeräumt werden soll. Bestätigt sich
dieS, sv ist es wohl das mildeste aller deiikbarcn
Ausknnftsmittcl und bcweist, daß es der Regie-
rung lediglich um die Sache selbst und nicht
im Geringstcn um eine Maßrcgelung der be-
treffenden Gemeinden zu thun ist.

>->crmischte Nachrichten.

(Vorsicht bei Verwendung des
Petroleums.) Bei der ausgebreiteten An-
wenduiig, welche daS Petroleum und andere
Mineralölc zur Beleuchtung hierlands schvn
gefundcn haben, dürfte die Kenntniß einer
Jnstiuction von Jnteresse sein, wclche vor
Kurzem in Frankreich von dem Präfccten des
ooeinedcpartcments über die hlerbci zu bevbach-
tenden Vorsichten kund gemacht worden ist.
Diese Znstruction enthält im Wesentlichen
nachstehende Bestiininungen: dic zur Bcleuch-
tmig mit Petrolcum oder anderen Mincralölcn
»erwendeten Lampen dürsen keine Risse oder
Sprünge haden, wclchc cine Vcrbiudung mit
dein Znhalte oder dem Dochte vermitteln könn-
ten. Der Oetbehätter uiuß mehr Oel enthal-
len, als auf ein Mal verbrennen kann, damit
oic.pauixe während des BrennenS nicht ganz
leer werde. Oclbehälter von durchscheinenden
Stoffen als: Glas, Porzellan rc. sind vorzu-
ziehcn, wcil sie die stete Wahruehmung der
darin cnthaltenen Oelmcnge ermögllchen. Dle
Lainpe soll vor dcm Anzünden vollständig ge-
süllt und dann sorgsältig geschlosscn wcrdcn.
Vor der gauzlicheu Verzehrung des MineralöleS
in dem Gefäßc muß man dic Lampe auslöschen
und abkühlen lassen, bcvor stc Bchufs der Knl-
lung wicder geöffnct wird. Wollte man aber
die auSgelöschte Lampe vor ihrer gänzlichcn
Abkühlnug mit Mineralöl nachsüllen, so ift cs
nnumgäuglich nothwendig, daS Licht, wclchcs
inan bei dieser Operation vcrwendet, möglichst
cntfernt zu halten. Wenn ein Lampenglas
bricht, so muß die Lampe sogleich auSgelöscht
werden, UIII der Erhitzung der mctalleiien Be-
standtheile dcrsclben vorzubengen, wodurch die

Dampfbildnng des in dem GefLßc enthaltencn
Mincralöls und die Entzündnng deS Dampfes
bewirkt und cine Erploston des GefaßeS und
damit ein Ausströmen dcr im erhitzlen Zustande
leicht entzündlichen und ost schon brennenden
Flüsfigkeit herbeigeführt werdcn könnle. Liand,
Erde und Asche sind zum Ersticken dcS Brandes
von Mineralölen dcm Wasscr »orzuziehen.

^siHeiiclbcrg, 12. Der AaS der Pfalz, deii Rhciii-

iii der Umgegend aushalleii woUen.

* Heidelberg, 13. Dec. Der „Badijche Beobachler",
der ^es bekanilllich NIII der Wahrherl nichl jv gcnau

Hr. traiifiiiann Z. Lindau inil eiiieni Lorbeerkranz ge-
krönl wurde. Hr. I. Llttdan und ein Lorbeerkräuzchrn
aus d-m gisalbicn Haiiple — es mnß sich enlzückcnd
schön ausgeilominen haöen. Wir hoffen mir, daß diese

Musikalisches.

Nächsten Donncrstag, den 1d. d. M. findet in Mann-
heim die zweile Akademie deS dorticjen Hoforchesters stall
und bietet daS Programm den für jeden Mnsiküebhaber
gewiß inleressanlen und scllenen Fall, daß drei Brüder,
die in der Musikwclt eine so bedeutende Stelle einneh-
men, wie Franz, Vincenz und Jgnaz Lachner, in einem
Concerl elgene Composilionen selbst dirigiren. Franz
Lachner, Generalmusikoireetor in München wird seine
3. Suile für Orchester (noch Manuscripl) zur Aufsüh-
rung bringen; Jgnaz, Capellmeister in Frankfurt, oie
Ouvcrinre zu seiner Opcr .Loreley" und Bincenz, Hof-
capellmeister in Aiannheim, den 100. Psalm sür Cyor,
Lenorsolo nnd Orchester.

Außerdcm wirken noch Hr. Hofsänger Häuser von
Karlsruhe und Hr. de Kroye aus PanS mil, und
wollen wir nichl unterlassen, die Heidelberger Muftk-
freunde auf dieses Concerl aufmerksam zu machen.

Kändlmrthschaftiicher Pezirksverein Heidelderg.

Am Samstag den 17. d. M., Rachmittags um 3 Uhr, findet in Kirchheim
im „Gasthans- zur Nose" eine landwirthschastliche Bcsprcchung statt, wozu die
VereiiiSmitgliedcr und Frcunde der Landwirthschast hiermit sreundlich eingcladen find.
Heidelbcrg, den 13. Dezemder 1864.

Schönau, den 13. Dezcmber 1864.

Unsere answärtigen Freunde und Bekannte, die an unserem auf

Neujahrsabend im Löwcn hi-r Thcil nehmen wollen, werden gebcten, uns ihre resp. An-
mcldungen baldigst zukommcn lassen zn wollen.

__Der Vorfian» des Liederkrauzes: Iakob Staub.

Gemischter Chor.

Eingetreteiicr Hindernisse wegen findet die
nächste Probe erst dcn 4. Januar 1883
statt.

Boch.

Zu vermicthen Nnd-."'sch'i7ml:

-lirte Zimmer mit schönster Aussicht; sie können
auch getheilt abgegeben werden, soglcich.

(1) Klingenthorstraße Nr. 20, dritter Stock.

Zeitungspapier

wtrd zu kaufcv gcsncht imd »ut dczahlt

Krahnengaff« Rr. 8 im 3. Stock.

EPHeu-Kränze

zu B-erdigungen, Festlichkeiten u. s. w. fertigt
KwN Tchmitt, GLrtner (kleine Mandelgasse
Nr. 4.), d-n Fuß zu 6 kr.; Kränze von
Jmmergrün den Fnß zu 12 kr.

Äuf Weihnacht

-mpfehle Wachsstöcke Ls Ehristbaum-
lichten in Stearin, WachS L Talg nach
belicbigcr Größe.

Scisenstedsp.

Wohnungs-Änzeige.

Auf kommende Ostern werden die Wohnungen
tn den am Gaisbergweg, gegenüber dem»Ma,er-
schen BierkeUer neu erbauten Häusern, brziehbar,
und wird das eine enthalten:

Zu ebener Erde: 4 Zimmer, 1 Kammer,
Küche, Krller, Antheil an der Waschküche, Garten
mit Brunnen, Speicher.

Eine Stiege hoch: 5 Zimmer u. s. w. oben.
Zwei Stiegen „ 5 Zrmmer u. s. w. oben.
Drei Stiegen „ 3 Zrmmer u. s. w. obrn.
Das andere enthalt in jedem Stockwerk zwei

Zu ebcner Erde je 3 Zimmer und Küche.
Eine Sttege hoch mit 3 Zimmer und Küche.»

Zwei Sti'egen h o ch'mit 3 Zimmern"u. Küche.

Drei Stie'gen hoch m'lt3Zimmern u. Kuche.

Anthetl am '^arten "mit "Brunnen" Waschkuche,
Keller und Speicher.

Nähercs bei

N L. F. S. Loos, Maurermeister.

(Karl s ruh e.)

Einc schönc Mincraliensauimlung stcht

in der Amalirnstraße Nr. 55 zum Verkaufe bereit.
Ebcndaselbss sind einzelne Bände zur Vervollstän-
digung bes WkrkeS: Ltmrlss äv» Mnv» zu haben.
 
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