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Galerie Flechtheim [Mitarb.]
Der Querschnitt — 14.1934

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Heft 1
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Bontempelli, Massimo: Man will mir den Tanz verleiden
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https://doi.org/10.11588/diglit.62258#0097

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Der Tanz als Vergnügen ließ sich
von einer Musik begleiten, die dem-
entsprechend leicht, fröhlich, oberfläch-
lich war. Der moderne Tanz, an-
spruchsvoll geworden, versucht schwie-
rige und klassische Musik zu inter-
pretieren, die, da sie den Ausdruck,
aus dem sie geboren ist, restlos ver-
körpert, keinerlei Ergänzung verträgt.
So wird die intellektuelle Tänzerin eine
Nummer in ernstesten Konzerten. Und

niemand wagt zu sagen, daß man bei
einer derart monströsen Verkoppelung
entweder auf die Musik hört oder auf
die Tänzerin schaut, im Falle daß sie
schön ist.
Welcher Fall heute selten ist. Der
alte Tanz setzte ein Minimum an
Schönheit voraus. Heute, überzeugt,
reinen Ausdruck zu schaffen, vergessen
die Tänzerinnen oft ihrer elementarsten
Pflicht. Massimo Bontempelli

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