Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 19.1919/​1920

DOI issue:
Heft 2
DOI article:
Mahrholz, Werner: Die wirtschaftliche Lage der Künstler und ihre Neugestaltung, [2]
DOI article:
Arbeitskalender / Nachrichtenteil
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36585#0015

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
XIX, $eft 2

U

Die EPersstatt 5er Kmtst

seinen erstert Planten hatte. Das 23ilb fostete
3500 Uls. "Das ist ein Unsug. Das 23ilb ist wahr»
sdjeinlidj bie Hrbeit oon \ bis 2 JDochen maximal.
<£s war slott gemalt. Hun gebe ich 3U, bas ist
natürlich an unb sür stch feine Hedjnung. 3eber
Künstler ist eine 2lrt oon UTonopolist. Ulan muß
serner baju rechnen, bie ganje Summe seiner Er«
sahrungen, serner slecft in bem Silbe bie gan3e
Summe ber Husbilbung, bas gebe ich 3«- Sie
musfen stch aber barüber flar sein, man fann alle
höljoron geistigen £eistungen überhaupt in (Selb
nicht be3ahlen. Denn, wenn sic sür ein Hcmbranbt«
Silb 3 Ultli. ober 5 Ulill. bejahten, so ist bamit
noch 9<*r nichts bc3ahlt. Derartig (Scistiges ist nur
einmal ba unb in (Selb nicht umrechenbar. Zweitens
bin ich her UTcirtung, baß bie Künstler bie allgemeine
HTammonjagb nicht mitmachen soQen. Sie soHen
bie ersien sein, bie ben Hbbau bieser 3®gb ansangen.
Drittens bin ich ber Uleinung, baß es bem
Künstler baraus anfommt, so oiel 3U oerbienen, baß
er arbeiten sann. Die (Sestnnung ber meisten Künst«
ler ist hoch bies, baß ste nicht ein großes Dermögen
ermalen, sonbern ein anstänbiges £eben sühren unb
angesangene Krbeit weitermachen wollen. Das ist
ber richtige unb honbwcrflichc Stanbpunst. Hehnten
Sie an, man stcllt ein Dußenb Silber 3U 3500 Uls.
aus. Es ist ein reines Cotteriespiel, ob Sie eines
ober jwei baoon oerfausen. Es wäre ber Uiehr*
jahl ber Künstler mehr gebient, wenn ste lausenbe
Heinere Einnahmen hatten, als wenn ste im 3ah*
einmal sür oieHeidft sOOOO Ulf. oersausen, wouon
ste unter Umstänben wieber ein paar 3ahre leben
müssen. 3^ glaube, baß bie Künstler, t>or allen
Dingen bie jungen Künstler unb biejenigen, bie es
noch nicht 3U einem großen Samen gebracht haben,
bas oerlangen sollen, was ste 3U ihrer Epistenj
brauchen. Die Serechnung bes preises sollte, so
sdjeint mir, einigermaßen nach einer 2lrt oon Stunben»
lohn oorgenommen werben. Ulan soH sich sagen:
ich habe so unb so lange gearbeitet, ich berechne
meinen Stunbenlohn mit so unb so oiel Ulars. Ulein

Silb fostet bemetitspredicnb so unb so oiel. Uber so,
baß ber Käuser nicht oon oornherein toie oor ben
Kops gesd)lagen basteht unb stch sagt, bas iß mir
oiel 3U teuer. Krasser tst ber 5all ja noch bei ber
(Sraphis. U)enn Sic in ein (Seschäst gehen unb
wollen eine anstänbige (Sraphif oon einem noch
nicht befannten Künstler fausen unb sragen, was
ste sostet, so erhalten Sie bie Untwort: 40, 50 unb
60 Ulf. Das ist bei einem berartigen, immer 3U
rcprobu3ierenben (Segenstanb oiel 3U hoch, unb es
ist einsach unmöglich, in größerem Ulaß (Sraphis
3U sammein, weil bie Hleb^afft ber Ulenschen nidjt
jeben UTonat ober jebes Vierteljahr 50 bis 60 Uls.
in einen soldjen (Segenstanb steden fönnen. U?enn
bie (Sraphifen sO bis 20 Ulf. fosten würben, würben
bie Künstler stdjcr besser babei sahren.
§ut wirtschastlichcn Sage gehört bie 5*age nach
ber (Erweiterung bes Ularstes. Ulan oerspricht stch
in Künstlerfreisen heute sehr oiel 00m Epport ber
Kunstwerfe ins Huslanb. Dieser (Sebanfe ist mir
äußerst unsympathisch. H>enn wir gute Kunst ins
Huslanb oersausen, ist es sdjabe, baß ste nicht bei uns
bleibt, un6 Kitsd} ins Huslanb 3U sdjicfen, ist sdjmäh*
lieh* Don beiben (Sestdftspunsten aus sollte ber
Künstler stch nicht so sehr aus biese Uuslanbsaussuhr
einstellen. Ulan hat ja Dereinigungen 3ur Hussuhr
gegrünbet, aber ich möchte 3itieren, was £idftwars,
meiner UTeinung nach sehr tritt Hecht, angesührt hat:
„tt>o stänben wir, wenn wir bie hesten, 5rieb»
rieh, Ulen3el, Höcflin, £eibl, Schwinb, 5euer»
bach an Hmerifa oerloren hatten? Das Uleister*
wers eines großen Ulalers ober Silbhauers bebeutet
sür sein Dols ebensooiel wie bas bes großen Ulu«
stfers unb Dichters. XDären bie Ulatthäuspassion,
Uto3arts ©pern, 23eethooens Symphonien, (Soethes
5aust nur einmal aus ber U>elt wie ein 23ilb oon
Hembranbt, bie Kmerisaner besäßen ste längst unb
wir müßten nach Hewyors, nach 23oston, um 23ad?,
Ulo3art, 23eethooen, (Soethc, bas he*fet, um uns
selbcr sennen 3U lernen unb um bas Heste in uns $u
entwicfeltt ..." (Schluß solgt.)

HrbeitskaWnder.

Ces>
min
Xass tUaitgt« unb preisauss $rtib*n
o
£S
a
a
Cer»
tnis
JlussteHaage* n«b prtisan*s4r*isttn
&
m
0
U
m
n
55.
©ft.
(Einlieserungstermin bes Wettbtwetbs sür
Sdjmucs entwürse in Stuttgart.
42
FT
|Hot>.
(Erössnung einer KussteHung bes Kunstoer*
eins in ®lbenburg.
I
(E inlies erungs termin sür einen plasatmett*
bewerb „Pas gelbe Blatt" in Stuttgart.
(8.
©st.
Einlieserungstermist sür ben (Ertnnerungs«
taseln-iDettbmerb ber Kfabemte in Bresben.
59
1 \*k.
Hon,
\
5.
3<tn-
(Einlieserungstermin sür bas (SrapljiF-
preisaussdjreiben bes Kunstoereins in
Königsberg.
55.
©st.
(Einlies erungssd?Iu§ sür ben staatlicfjen
Briesmarsemnettbewerb in XUüncfyen.
\
UOD,
Dc3*
Kus^ellung ehemals s elbgrauer Künstler in
ber KFabemie in Berlin.
'
2
3an.
Bilbnisausstellung ber KFabemie in
Berlin.
2
 
Annotationen