Die EDersPatt ber Kunss
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XIX, Qcft 2^
HTiniperiums anrusen. Jjanbelt es Ph um Kteinungs«
oershiebenheiten mit KTinistencn, so santt bie Der*
mittlung bes Hiinistcrpräpbcnten in Hnspruh ge*
nomnten werben.
2. sir iji in Kunssstagen Hussunstssselle, ins«
besonbere sür Behörben. sit ist 3U Ijörcn, be»or
bic ©rganisation ober ber £chrplan bet Kunp*
sdjulen ober ber gewerblichen Schulen wesentlich
abgänbert wirb. Künsilerishe Kräste bei Beworben,
Staatsbetrieben unb 5«hshnlen pnb nah siinoer«
nehmen mit ihm 3U berusen.
3. sir ist »or enbgültiger sintsefpiepung über
sünpierish wichtige Staatsbauten gutachtlich 3U
hären, 3U welchem ^weese ihm ein uom Bunb ber
Hrcfptesten gebilbeter Beirat 3ur Seite steht.
sir führt bie unmittelbare Staatsaus«
sicht über bie Hfabemie ber bilbenben Künste, bie
Kunßgemerbeschule, bie Paatlichen Kunstsammlungen
unb eine noch näher 3U bestimmenbe <§ahl »on
Sdpösfern. 55er Hsabemishe Kat wirb ihm an»
gegliebert. Die gupänbigseit bes KTinisteriums bes
3nnern sür bie Kunstsonbs, bas Canbesamt sür
Densmalpssege unb bie £anbesberatungssteHe sür
Kriegerehrungen, sowie bie paatliche 5ürsorge für
ben Derein Iseimatshup, ben Derein sür sähpshe
Dolfssunbe unb ben Künstlerlplssbunb gehen aus
ihn über. 3hm werben bie Paatlichen (Db liegen«
heiten gegenüber ber £anbesstelle für Kunstgewerbe
übertragen. Der prioate Kunstbepp bes Canbes
unb bie ©rtsmuseen pnb »on ihm 3U shüpen unb,
soweit bies Staatsausgabe ist, 3U überwachen. Die
Bilbung eines Dispoptionsfonbs sür KunstpPege ip
an3upreben. 5ür seine Derwenbung müpte ber
Kähmen soweit als möglich gesogen fein, innerhalb
bessen bie eigene Derantwortung bes Kurators über
bie Ausgaben sür ben jeweiligen SonberswecE ent«
sheibet.
Unter ben Ausgaben ip unerwähnt gelassen
worben bie allgemeine Kunstsörbcrung. fjier
wirb eine schöpserische Cätigseit KTöglichseiten haben,
bie sehr bebeutenb pnb, auch trenn man pch »on
bem, was an sosori greisbaren sirgebnissen 3U er»
reidjen ip, seine übertriebenen DorsteQungen macht.
Keinesfalls bürsen pe aber programmatisch sestgelegt
werben, weshalb bieser Bereich nicht in bie $ar,
steDung gehört, bie ben JDeg 3U einer »erwaltungs«
tchnishen Begrünbung bes Hmtes 3eigen wiH. j)ic
Husgabe wirb mit ben Krästen 3U erlebigen sein
mit benen bisher bie (Seneralbirestion ber sönigl!
Sammlungen besehlt war. tDenn auch bas »or«
geschlagene Hmt seinem IDesen nah etwas »oll.
sommen anbres ist als bie srühere (Seneralbirestion,
so läßt ph hoch shon jept ersennen, bap bie nicht
aÖ3u umsangreichen Arbeiten, bie bisher im KTini«
Perium bes 3nrtcrn unb im UHrtshastsminiperium
nebenamtlih erlebigt würben, mit übernommen
werben fönnten, wenn bas bem Kurator 3ur Der«
sügung stehenbe Hmt bie gleiche (S.röpe wie bie
ehemalige (Seneralbirestion hat.
Der Kurator würbe etatrechtlich einem ber Kit*
nistcr »erantwortlich sein müssen, er würbe aber
im übrigen burhaus selbstänbig arbeiten unb ins«
besonbere ben unmittelbaren Dortrag bei bem 311»
stänbigen Klinister haben, so bap ph eine weitere
Huspdpsorganisation in bem 3ustänbigen Kliniperiutn
erübrigt. Klan würbe so eine Stelle erhalten, bie
möglihP wenig mit bureausratisher Krbcit belasiet
ist, basür aber einen weiten Spielraum sür bie Be«
einPussung bes Kunstlcbens unb aller stattlichen
Cätigfeit in sünstlerisher fsinsidp hat. —
JDie bie Kunst selbst, so sann auch bie staatlidje
KunstpPege feine bureaufratishen Uesseln »ertragen.
3« ber fsinpdp enthalten bie Dorsdpäge Schmitts
manches Beachtenswerte. Klit ihrer Durchsührung
bürste auch allmählich jene üble sirsheiuung im
Kunstleben »ershwinben, bie man mit Kedp als
„Kunstproletariat" be3eihnet. Dieses hat bisher
in ber JSjauptsahe ber Staat selber an seinen KunP«
asabemien exogen. Diesem Uebelstanbe 3U steuem,
ist es »or allem ersorberlih, Kunstasabemien
unb KunPgemerbeshnlen untereinanber 3U »er«
binben, beiben einen gemeinsamen han&5
wcrflichen Unterbau 3U geben unb bie Spaltung
in bilbenbe Kunst unb in Kunstgewerbe erp nach
biesem Unterbau einsepen 3U lassen. Die Huswaffl
sür bas eine ober bas anbre wirb bann leichter
sein unb pherer »or Kiipcrsolgen shüpen, benen bas
jepige Kunstproletariat seine traurige sifistenj »erbanst.
„Hufwart« oder abwärts?“
Hussap oon 3ultus Hosenbaum unter obigem (Eitel in £jest 20 ber 85. b. K.
§mei §us<hristen 3U bem
I.
Hus bie »on fserrn 3ulius Kosenbaum an alte
beutshen Künstler gerichtete Bitte hin möchte ich
mich hier mit einigen IDorten äupern.
sis ip nur aH3U wahr, was fjett K. sagt, uns
Künstlern tut ein ^usammensdpup 3U einem gropen
<ßa«3en bitter not. Über siile ist geboten! Sonp
sönnte es 3U spät sein. U5enn man täglih erlebt,
wie ber blühenbste Kitsh — nicht einmal ber aus
Kot geborene, sonbern ber aus Klangel an Kunp«
bübung entpehenbe — ph propig breit mäht unb
bie unwissenben Käuser anlocst, 3um materiellen
unb ibecHen Shaben ber shmer ringenben Künstler,
so sann einem bas (Srauen ansommen über souiel
nuplos oergeubeten (Selbeswert. Dagegen müssen
wir Künstler uns enblih energish wehren, müssen
»ersuhen ben Kitsh unb bie Begier nah hm 5U
erstiefen. Das aber fönnen nicht siin3elne.
Cassen wir hoch einmal, wo es um Sein ober
Kidpsein geht, alle Kleinlichkeit beiseite. 2l0en
Kamps um bie hunbert „3snten". £iegt nicht öer
ewig.junge Kei3 ber Kunst in bem (Segeneinanber*
pcrcilh-
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XIX, Qcft 2^
HTiniperiums anrusen. Jjanbelt es Ph um Kteinungs«
oershiebenheiten mit KTinistencn, so santt bie Der*
mittlung bes Hiinistcrpräpbcnten in Hnspruh ge*
nomnten werben.
2. sir iji in Kunssstagen Hussunstssselle, ins«
besonbere sür Behörben. sit ist 3U Ijörcn, be»or
bic ©rganisation ober ber £chrplan bet Kunp*
sdjulen ober ber gewerblichen Schulen wesentlich
abgänbert wirb. Künsilerishe Kräste bei Beworben,
Staatsbetrieben unb 5«hshnlen pnb nah siinoer«
nehmen mit ihm 3U berusen.
3. sir ist »or enbgültiger sintsefpiepung über
sünpierish wichtige Staatsbauten gutachtlich 3U
hären, 3U welchem ^weese ihm ein uom Bunb ber
Hrcfptesten gebilbeter Beirat 3ur Seite steht.
sir führt bie unmittelbare Staatsaus«
sicht über bie Hfabemie ber bilbenben Künste, bie
Kunßgemerbeschule, bie Paatlichen Kunstsammlungen
unb eine noch näher 3U bestimmenbe <§ahl »on
Sdpösfern. 55er Hsabemishe Kat wirb ihm an»
gegliebert. Die gupänbigseit bes KTinisteriums bes
3nnern sür bie Kunstsonbs, bas Canbesamt sür
Densmalpssege unb bie £anbesberatungssteHe sür
Kriegerehrungen, sowie bie paatliche 5ürsorge für
ben Derein Iseimatshup, ben Derein sür sähpshe
Dolfssunbe unb ben Künstlerlplssbunb gehen aus
ihn über. 3hm werben bie Paatlichen (Db liegen«
heiten gegenüber ber £anbesstelle für Kunstgewerbe
übertragen. Der prioate Kunstbepp bes Canbes
unb bie ©rtsmuseen pnb »on ihm 3U shüpen unb,
soweit bies Staatsausgabe ist, 3U überwachen. Die
Bilbung eines Dispoptionsfonbs sür KunstpPege ip
an3upreben. 5ür seine Derwenbung müpte ber
Kähmen soweit als möglich gesogen fein, innerhalb
bessen bie eigene Derantwortung bes Kurators über
bie Ausgaben sür ben jeweiligen SonberswecE ent«
sheibet.
Unter ben Ausgaben ip unerwähnt gelassen
worben bie allgemeine Kunstsörbcrung. fjier
wirb eine schöpserische Cätigseit KTöglichseiten haben,
bie sehr bebeutenb pnb, auch trenn man pch »on
bem, was an sosori greisbaren sirgebnissen 3U er»
reidjen ip, seine übertriebenen DorsteQungen macht.
Keinesfalls bürsen pe aber programmatisch sestgelegt
werben, weshalb bieser Bereich nicht in bie $ar,
steDung gehört, bie ben JDeg 3U einer »erwaltungs«
tchnishen Begrünbung bes Hmtes 3eigen wiH. j)ic
Husgabe wirb mit ben Krästen 3U erlebigen sein
mit benen bisher bie (Seneralbirestion ber sönigl!
Sammlungen besehlt war. tDenn auch bas »or«
geschlagene Hmt seinem IDesen nah etwas »oll.
sommen anbres ist als bie srühere (Seneralbirestion,
so läßt ph hoch shon jept ersennen, bap bie nicht
aÖ3u umsangreichen Arbeiten, bie bisher im KTini«
Perium bes 3nrtcrn unb im UHrtshastsminiperium
nebenamtlih erlebigt würben, mit übernommen
werben fönnten, wenn bas bem Kurator 3ur Der«
sügung stehenbe Hmt bie gleiche (S.röpe wie bie
ehemalige (Seneralbirestion hat.
Der Kurator würbe etatrechtlich einem ber Kit*
nistcr »erantwortlich sein müssen, er würbe aber
im übrigen burhaus selbstänbig arbeiten unb ins«
besonbere ben unmittelbaren Dortrag bei bem 311»
stänbigen Klinister haben, so bap ph eine weitere
Huspdpsorganisation in bem 3ustänbigen Kliniperiutn
erübrigt. Klan würbe so eine Stelle erhalten, bie
möglihP wenig mit bureausratisher Krbcit belasiet
ist, basür aber einen weiten Spielraum sür bie Be«
einPussung bes Kunstlcbens unb aller stattlichen
Cätigfeit in sünstlerisher fsinsidp hat. —
JDie bie Kunst selbst, so sann auch bie staatlidje
KunstpPege feine bureaufratishen Uesseln »ertragen.
3« ber fsinpdp enthalten bie Dorsdpäge Schmitts
manches Beachtenswerte. Klit ihrer Durchsührung
bürste auch allmählich jene üble sirsheiuung im
Kunstleben »ershwinben, bie man mit Kedp als
„Kunstproletariat" be3eihnet. Dieses hat bisher
in ber JSjauptsahe ber Staat selber an seinen KunP«
asabemien exogen. Diesem Uebelstanbe 3U steuem,
ist es »or allem ersorberlih, Kunstasabemien
unb KunPgemerbeshnlen untereinanber 3U »er«
binben, beiben einen gemeinsamen han&5
wcrflichen Unterbau 3U geben unb bie Spaltung
in bilbenbe Kunst unb in Kunstgewerbe erp nach
biesem Unterbau einsepen 3U lassen. Die Huswaffl
sür bas eine ober bas anbre wirb bann leichter
sein unb pherer »or Kiipcrsolgen shüpen, benen bas
jepige Kunstproletariat seine traurige sifistenj »erbanst.
„Hufwart« oder abwärts?“
Hussap oon 3ultus Hosenbaum unter obigem (Eitel in £jest 20 ber 85. b. K.
§mei §us<hristen 3U bem
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Hus bie »on fserrn 3ulius Kosenbaum an alte
beutshen Künstler gerichtete Bitte hin möchte ich
mich hier mit einigen IDorten äupern.
sis ip nur aH3U wahr, was fjett K. sagt, uns
Künstlern tut ein ^usammensdpup 3U einem gropen
<ßa«3en bitter not. Über siile ist geboten! Sonp
sönnte es 3U spät sein. U5enn man täglih erlebt,
wie ber blühenbste Kitsh — nicht einmal ber aus
Kot geborene, sonbern ber aus Klangel an Kunp«
bübung entpehenbe — ph propig breit mäht unb
bie unwissenben Käuser anlocst, 3um materiellen
unb ibecHen Shaben ber shmer ringenben Künstler,
so sann einem bas (Srauen ansommen über souiel
nuplos oergeubeten (Selbeswert. Dagegen müssen
wir Künstler uns enblih energish wehren, müssen
»ersuhen ben Kitsh unb bie Begier nah hm 5U
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Cassen wir hoch einmal, wo es um Sein ober
Kidpsein geht, alle Kleinlichkeit beiseite. 2l0en
Kamps um bie hunbert „3snten". £iegt nicht öer
ewig.junge Kei3 ber Kunst in bem (Segeneinanber*
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