:, 19 XIX. Jahrgang.
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Die $teaersch rauhe für bilden de Kunstler.
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:!?::ejswlp|j •. «Enblicß — enblicß hat ßcß bie Bationaloer*
. ;: ::r {ammlung mit beit bilbenben Künstlern bescßästigt,
Juist unj) cta,as (großes iß gescheßen: man hat bie btl*
: ' bcnbc Kunß 3U einem richtigen Beruf gestempelt,
Bon 3ultns Kosenbaum, Berlin.
Hbubküi» 1
bie Kunstler sinb „Kleinßänbler" geworben, ßanbeln
bat ital mit £ujusroaren unb müssen »on jebem Bersaus
uciu majtt. $ s5 projent ber Bersausssumme bem Staate ab*
|j ailliit geben.
r. t';-! Hun wirb ber Spießbürger objnc <§ögern seinen
oon selbst „Künßler lernen" lassen, halb wer*
w«5Üi'^n_bte fseiratsbüros „Osserten" an bie Kunstler
:::; sci?iien, benn sür bie „Dame geseßten KIters" mit
;14 toPermögen wirb gewöhnlich ein „ZHann in gesieberter
V•jiittsw^J.'tebenssiellung" gesueßt.
Unb erst bie Kintöppe! Ungeahnte (Erfolge!
;,':n Bisher batten UTaler unb Bilbhauer immer ben
: tjoljenüorjug, bempublisum entweber halb »erhungert,
IJi^an einem bseringsseftoanje fauenb, ober in einem prunt*
wDert Ktelier mit ZHassenfesten, Settgelagen, um*
'rin^^jeben oon einer weiblichen UTobelleibgarbe im 5ilnt
V|!(i(sj®orgesübrt 3U werben. 3efet gibts eine neue Sen«
ß*.J, |®tWatiion: Der bilbenbe Künstler, ber sünsjebnprojentige
f^Steueratßlet, ber geniale Kleinßänbler mit Buch*
^rung unb Scbreibmascbine im Kontor!
: eigentlich t»irslicb nett »on ber National*
; :j"'.3.5!# rersammlung, baß sie sich auch einmal mit uns
. Künstlern bescßästigt, aber ein 5ortscbritt wäre es
sort*»*.
9«t»escn, bie Künstler »on ber fuIturellen Seite
;ti :iV Zaditen unb . nicht -noch meßr ben 5lucb ber
*;aus sie 3U laben. Daburcb, baß man
■ >1 Ji^rre mit; einer £ufusßeuer belegt, gibt man
sPottlustigen (Dessentlicßseit nur Beranlassung,
*Wf als unnüße ©lieber ber (SeseUscbast 3U betrachten.
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Die bilbenbe Kunsi iß jeßt osßsieH »on einer ge*
seßgebenben Körpersdjast 3um „£u£us" begrabiert,
anstatt, wie es in einem sulti»ierten Staate beißen
sollte, 3U einem Bebürsnis erhoben worben, bas
sür bas ©ebeißen bes Staates ebenso notwenbig iß
wie jeber anbere Beruf. UKe tonnte nun biese
Steuer entßeßen? 3eßt werben »iele Bilber getaust,
so hieß es, folglich tonnen wir bies besteuern. (Ein
Reichen, baß bie ©eseßgeber setjr wenig »on bes
Künßlers (Erbenwallen wissen unb oerßehen. fsätten
bie Künstler aber eine ©rganisation, wäre wohl ein
solches ©eseß nie entstanben, bann batten sich wohl
bie geseßgebenben iastoren mit ber Künstler*Ber*
tretung »orßer in Berbinbung geseßt, wie bies bie
Hegierung bei anbern ©eseßen mit Parteien unb
einsehlägigen Bereinigungen unb Kammern tut.
€ine energisebe Künstler*Bertretung hätte seßon basür
gesorgt, baß bureß sachliche ©egengrünbe, nötigen*
salls bureß protest»ersammlungen, ein solches sunß*
seinblicßes ©eseß nie 3ur IBirflicßfeit geworben wäre.
U)ie jeber gewerbsmäßige Kleinßänbler muß
auch ber Künstler seinen „Betrieb" amtlich an*
melben unb muß eine KussteQung seines £agers
süßren, bamit ber „tüarenbeßanb" ßets 3U ton*
trollieren iß. Was iß aber sür bie fserren ©eseß*
geber U>are? Becßnet man ba3u Stubien unb
Ssi33en ober nur bie ausgesührten Bilber? 5ür
»iele Künstler ßnb bie Stubien nur ein ©eil bes
fsanbwerfseuges, anbere wieber arbeiten nur in
Sfi33enmanier. iBas wirb aus ber £einwanb, pappe
ober fsoßtasel, bie aus beiben Seiten bemalt iß?
tBenn ein solches Bilb »ersauft wirb, ba wirb man
woßl sür jebe Seite eine Steuer »on \5 pro3ent