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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 19.1919/​1920

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Heft 12
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Hoffmann, Willy: Das Persönlichkeitsrecht des Künstlers
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https://doi.org/10.11588/diglit.36585#0081

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XIX. Jahrgang.

22. De|tmb«r 1919

Das Personlicbhtitsrtcht des KünsiUrs
Don Hedjtsamoalt Dr. HJtlly B o s s m a nti, Cetpjig.

©er Urheberrcdjtsschuß für Kunstwerfe tjat st di
oiel später burdjgeseßt als ber für beit SdiristßeHer.
Hein sachenredjtlidje ©orßcHuttgen oom Gigentum
am Kunßwers haben ßdj tjicr behauptet unb es iß
btes einigermaßen begreislich baburdj, baß bieses
Geißeswers std} im Hegelsalle nur in einem «Ejem»
plar oorfanb, an bent bie «Eigentumsocrhältnisse ßcfj
öffentlich jeigten, wäljrenb bie gebrueften Schrist»
werse sdjon srühseüig aus anbere 3beensotnplerc
bes Hechts hinwiesen.
sreute ßnb biese sadienrechtlichen ©orßeHuttgen
natürlich längß überwunben uttb bie Ansdjauungen,
baß bas Urheberrecht ßdj aus ocrmögensredjtlichen
unb personenrechtlidjen Beßanbteiten 3usammenseßt,
Allgemeingut, wobei Streit I^errsctit, ob 3utn Ur«
heberredit als 3mmaturialgüterredite nur jene oer»
mögensredjtlidjen Bestanbteile gehören, wäljretib bie
personenredjtlichett baoon als 3nbioibualredjte 3U
sd)eiben seien,
©as Hecht ber persönlidjseit, bas ßdj auch auf
anberen Gebieten bes Hechtes so gldnjenb burdjge«
seßt hat — id} erinnere an bas Hamensrecht unb an
bie Beßimmung gegen ben unlauteren H>ettbewerb
— hat auch im Kunstsdjußgeseß seine Ausprägung
erfahren, wenn es auch als solches weber oon ber
Geseßgebung noch ©on ber Hechtssprechmtg (so ins»
besonbere oom Heidjsgeridjt) noch nicht anersannt iß.
©er wichtigslc Ausssuß bes Persönlichfeitsrechtes
iß bie alleinige Befugnis, barüber ju entseheiben,
ob bas IDers oerösfentlidjt werben soH ober nicht.
®egen ben IDiHen bes Schöpsers bars bas H?ers
uidjt 3um ©erseljrsgut gemacht werben. Auch bie
tatsadje, baß ein Kunstwers ooHenbet ist, gibt ber

©esfentlichseit nicht bie Befugnis 3U oerlangen, baß
ihr bas tüers 3ugänglidj gemacht werbe, ©er Künß»
ler fann bas U>ers, so wie er es gesdiasfen hat,
auch vernichten, ©ieses gilt auch bann, wenn ber
Künßler bas U?ers bereits oerösfentlidjt hat. €r
sann sein U?erf jeberjeit, nadjbem es in Aus»
ßellungen 3U sehett war, 3urücfnehmen, sann bie
Auslage seiner Habierung aufsausen laßen unb bte
Genehmigung 3U neuen Auflagen oerweigem. ©ic*
ser Hedjtsgebanse ist leiber im geltenben Hechte
nicht ooll anersannt worben, ©as Kunstsdjußgeseß
hat swar bie Bestimmung, baß bie gwangsooH«
ßrecsmtg in bas Urheberrecht, nicht bagegen in oer*
mögensredjtlidje Ansprüdjc, bie aus biesem Urheber»
redjt beruhen, wie fjonorarforberungen, nur mit
Sustimmung bes Urhebers ßattßnben samt, unb baß
es ber gußimmung bes Urhebers 3ur Swangsooß*
stredung in bie aussdjließlidj jur ©eroielsältigung
seines IDerses beßimmten ©orridjtungcn, wie 3. B.
sormen, platten, Steine bebars. Aber bas Kttnß»
wers selbß unterliegt, entgegengeseßt bem Schüße
bes literarisdjen Kunßwerss, ber ^wangsoollßrecsung
unb 3war gleichgültig, ob es sdjon ooHenbet iß, ob
es ßdj nur um «Entwürfe, Sf^en 30 einem 00H«
enbeten ober nod? 3U sdjasfenben IDerfe hanbelt.
Somit besteht bie sür ben Künßler unangenehme
rechtliche Htöglidjseit, ein Kunstwerf aus biesem
H>ege aud? gegen ben UHHen seines Sdjöpsers in
bie ©effentlichfeit 3U sieben.
«Ein weiterer Ulangel bes Geseßes iß bas sehlen
einer aussdjließlichen Befugnis bes Künßlers (wie
ße anbere Urheberrechte, 3. B. bas englisdje unb
spanisdje sennt, währenb bas haDäabisdje unb
 
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