Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler (19.1919/1920)

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KÄnstlertragts 1 21 u<h ber Wiener ^erbtttanb IDalb«
mjHer, bessen sonnenheitere, wunbervoß seine Klalerei
Ijente so anßerorbentlich h<^ bewertet wirb, tjat ben Becher
5er Entiäuschnug unb bes Kummers bis 3ur Beige leeren
mössem (für ben (sreimut, mit bem er als prosessor an
5er Wiener AFabemie in einer Broschüre ben Unwert bes
ösabemiscfyen Kunjtunterric^ts bargelegt unb aus basBatur*
^nbium verwiesen blatte, mußte er mit bem Derlusfc seiner
Stellung büßen, er würbe \8^ penjtonieri. Es ist er*
sdjütternb, eine Eingabe 311 lesen, bie Walbmüßer als
alternber Klarnt an bie Steuerbefyörbe gerichtet ha* unb
tporin er sl^ unter genauer Scfyilberung seiner Der*
hältnise als unsähig besannte, bie ihm aus erlegte (Er*
jperbsjleuer non — 5 (Bulben 3U jaulen! Er schreibt n. a:
„So fjabe ich in einer Wohnung von brei §tmmern mich
nnb meine (Battin aus ein einiges gttnmer beschränFt,
tmb vermiete bie beiben anbern * . * Klein geringes Er*
spantis aus günstigeren seiten t|abe ich 3ur Etablierung
eines sleinen Utobijten*®esc^dstes sür meine (Battin
oerwenbet, um ihre gusunst möglich 311 siebern,
um nach meinem Cobe bem Staat nicht 3ur £ajt 3U
faßen * .
Seb^r sdjöne ntenschltche DoFumente sinb bie Briese non
Wilhelm Busd?, ber in ben Augen ber großen Klasfe ja
?anm etwas anbres als ein amüsanter (slausenmacfyer ist
unb ber bod? in WirFIichFeit ein ties veranlagter, nadjbens-
licket Efyaraster, ein seiner Beobachter seiner Umwelt war.
£eibl ist, genau wie sein WerF, ein echter £eibl, von wuch-
tigem Ernsi unb für nichts anberes 3nteresse hß9en^,
als sür seine Arbeit. Ueberhaupt bie Arbeit! 3n uüen
btesett Künstlerbriesen, mit gan3 geringsügigen Ausnahmen,
ift fie ber AngelpunFt, um ben std? asses breb?t. „Suche \<fy
benn mein (Slücs? 3^ suche mein IDcrs", biese Worte
t|ätte man bem Bud?e als XHotto mitgeben sönnen. 3mmer
ist es bas Bingen mit bem Stosf, bie ^reube am

(sortsehritt, bie Der3weislung über ^sehls^lüge, ber Kerger
über Derstänbnislosigseit unb Bosheit, Fur3 ber gan3e, mit
ber sd?opserischen Otigseit uerbunbene Komplex non Ksfe!-
ten, ber in ben vertraulichen Briesen mit 3wiugenber Krast
3um Durchbruch Fommi 3« bem XDerFe sinb 8^ Künsßer,
in ber Klehr3ahl beutsehe, vertreten. Unter ben Deuis<hen
vermißt man ungern Barnen wie Spi^weg, ttrübner, Kltn*
ger, Eorinth, Sieoogt unb anbere. Dießeicht läßt sich eine
neue Kusgabe noch etwas erweitern.
3m gusammenhang mit biesem großen Sammtlxotü
sei noch ein anberer Banb erwähnt, ber im Wesentli^en
ebenfaßs Künstlerbriese enthält, aber nur eines Ewigen:
Knselm ^euerbach* „Der Xllaler seuerbach* £eben,
Briese, 2tus3eid?nungen. Kusgewählt unb herausgegeben
von Karl(Qnen5ei. Hlit 3 Bübnissen unb 2\ 2tbbtlbuw
gen." (Derlag fjesse & BecFer, £eip3ig.) Die Beuerbach®
£tteratur ift s(hon red?t groß, ein Beweis basür, weites
3nteresse bieses tragische Künstlersc^icssal gesunben hat
nnb heate noch stnbet. (Broße Entwürse unb getäus^te
Hossnungen, nach einem glär^enben Kusftieg eine sd?on
FranFhaste Selbstver3ehrnng ans übergroßer EmpsinblichFeit
unb bem bitterem (Besühl, nicht verjtanben unb 3U Unrecht
behanbelt 3U werben. (2Juen3eIs Buch bringt ja eigentlich
nichts Benes, aber bie Krt, wie er ausgewählte unb nach
ber §ettsolge georbnete Briefe Beuerbachs mit ba3wischen
geslohenen biographischen Kommentaren verFnüpst, aßes
3» einem fließenb lesbaren (Bargen vereinigenb, verbtent
aße KncrFennung. Wenig beFannt sinb B^aerbachs Kuf^
säfee unb Aphorismen, bie seine (Seistesschärse, aber auch
seine ties pessimisitsehe, bittere Weltanschauung erFentten
laßen. Sie verstärFen ben Einbrucs, baß 2lnselm B^aerbach
in seinen reiseren 3a^tßa von jenem heiteren (Blei^mut
ber Seele, ohne ben es Fein glücsliches Schassen gibt, weit
entsernt war, unb bieser §wiespalt ber Seele verleugnet
std? auch in seinen Schöpsungen nicht.

Hrbeitsfealendeir.

Cer*
min
Ausheilungen unb pretsanss^reiben
a>
Hütte
3ali
Erössnung ber Sommeraussiessung 'OotXizntn
Se3esston in Ulunchen.
38
3U
3nlt
Einlieferungssehluß im Werbebilbwettbe*
werb ber Deutschen DolFspartei, Düsselbors.
36
h
2lug.
Erösfnung ber Aussteßung bes HTeijnerbunbes
in <Bablon3.
33
<k.
Jlug.
Einlies erungssehluß sür bie Aussteßung bes
Wirtseh. Dtxbanbzs btib. Künstler Borbost*
beutschlanbs, Königsberg.
38
29.
Jlng.
Erössnung ber 5. Aussteßung bes potnmer-
schen Künstlerbunbes in Stettin.
20
Jlng.
K u n st a u s ft e 11 u n g ber beutschböhmischen
Künftlerschast in Beichenberg t. B.
25
3\.
JJug.
j~—-
Ein lies erungssd?luß im gigarettenpaF*
Fungen * Wettbewerb bes £anbesgewerbemu»
seums Stuttgart.
^0
iSept.
Einlies erungssehluß für ben Wettbewerb
1 sür KTuseumsbauten in Dr es ben.
29

Cer*
min
Ausheilungen unb preisaussd^reiben
&
J?r
s
b
Sept
Einlieserungstermin sür ben „pritag"*
Wettbewerb ber Celephon^ unb Celcgraphen*
baugeseßsehast, Bran^suri Kl.
58
15.
Sept
£et$ter 2Innahmetermirt für bie BeÜefent*
würse sür bas Bathaus in W ei ben.
38
©st.
Etnlieserungsschluß im Wettbewerb bes
Kunstvereins Braunschwetg.
36
3.
©st.
Erössnung ber 3. 3nißraationalen Klesie in
BranFsurt a. Kl.
36
3.
©st.
Erössnungber 3.Kunhausfteßung ber A.p.K.
in Stettin.
27
cn
Einlies erungstermin sür ben Wettbewerb
sür bie Decsenbemalung ber psarrFtrche 3U
(Bößweinh^in.
30
15.
©Ft.
£e^ter Annahmetermin sür bie Entwürse
eines Brunnens sür Sd?robenfjausen.
35
b
Hot».
Etnlies erungss chluß im (Bolbschmucs»Wett*
bewerb bes Kunhgewerbevereins ps or3hetm.