©RGAN fvr die Interessen
DER MLPENDEN ÜVNSTLER
KSI»*5
XIX. Jahrgang.
I)eft 34.
31. (Dal i$2o
Der Künstler als I)erTteller Im Sinne des OmsatssteaergeTetses.
Don Kedjtsamnalt Dr. KHUy fjossmantt, £«tp}ig.
Das neue llmsagstcucrgeseg »om 2$. Dej. J9s9
sennt 3wei £u£ussteucrarten in ijöfye oon je \5°/0
bes (Entgelts, währenb bas bisherige Hmsagsteuer«
geseg in § 8 eine Cuyussteuet uorsah, bie ben Klein*
tjanbcl betras, b. h< benjenigen (ßewerbetreibenben,
ber in ber lebten fjanb bireft an ben Konsumenten
oersaufte. (Über <£in3cltjeiten uergl. meinen Kussag
„Kunstwerf unb Umsagstcuer" in Br. bes
nötigen 3aljrgangs ber IX). b. K.)
Dagegen steht bas neue Hmsagstcuergeseg eine
herjieUersteucr unb eine Klcinljanbelssteuer cor.
Das (Seseg will eine umfangreiche Ciste »on IDaren
einer erhöhten Hmsagsteuer unterwersen, unb jwar
ist steuerpjlictjtig ber fjersteller soldjer IDaren. Bur
bei einer sleinen (ßruppe oon (ßegenstänben ist bie
Kleinhanbelssteuer aus bem alten (ßesege übernommen
worben, weil bei biesen Fällen ber Steuerpsücbt ein
bserjteller im Sinne ber Xserstellersteuer sehlt.
5ür ben Kunstler somtnen solgenbe BesHmmungen
in Betracht.
§ 15 (XjersteHersteuer) nimmt in <Sisfet II Br. 2
bie (Driginalwerse ber plastis, KTalerei unb <ßrapt|is
oon bieser Steuerpssidjt ausbrücflih aus. Dicse
Ausnahme bebeutet nun nicht, wie mir oereinjelt in
ber prajis geäußert würbe, bag bie £ieserung bieser
D?erse überhaupt nicht luyussteuerpslichtig, also nur
ntnja^steuerpfiichtig seien, sonbern biese BesHmmung
ls* gegeben worben, um slar 3U stellen, bag eine
Steuerung ber Cieserung bieser IDerse nur auf <5runb
^es § 2s (Kleinhanbelssteuer) ersolge.
Üun sinb aus Künstlersreisen mir wieberholt
^«fragen jugegangen, ob ber (ßug einer Bronje nach
bem XltobeH bes Künstlers, bas grobe Bearbeiten
bes Steins nach bem punstiersystem ober bie 3ln»
sertigungen uon graphisetjen Deroielsältigmtgen irgenb*
einer 2lrt nach bem ©riginal bem Steuersage bes
§ |5, Zisser II, 2 unterlegt werben sönnte.
5ur Beantwortung bieser für bie prayis bebeu*
tungsooDen 5rage ist ber Begrisf bes bjersteüers im
Sinne bes Umsagsteuergeseges fesoulegen. ffersteller
ist meines (Erachtens berjenige, ber burch seine wert*
schasfenbe Krbeit ein neues 5ertigfabrisat aus Boh*
stosfen hersteOt. Der fjersteller mug somit bie <ße*
samtheit ber 3ur E^ielung bes 5ertigfabrisats ersor*
berlichen Krbeitsuerrichtungen uornehnten. Seistet er
nur einen Seil bieser Arbeiten, liegt seine fjcrstellung
uor, sobag nur bie Hmsagsteuer Hnwenbung stnbef.
Bach ausbrü<sli<h gesegliher Bestimmung (§ 18
2lbs. 2) gilt für ben bag bie Krbeitsleistung
aus (ßrunb oon BesteDung burch einen (ßewerbetrei*
benben gegen Entgelt unb 3um ^weese ber XDciter*
oeräugerung ber Ä)are im (Gewerbebetriebe bes Be*
jieHers ersolgt, nicht berjenige als isersteller, ber tat*
sählich bas Krbeitsprobustheruorgebracht h<*t, sonbern.
ber BesteQer.
XX)enn somit ein Künstler einem Bron3cgi«ger ben
Hustrag gibt, für ihn nah seinem BlobeU eine Bron3e
3U giegen, gilt als fjerstellcr ber Künstler, nicht ber
(ßieger, so bag in ber person bes (Siegers bie fser»
ftcDer-Steuerpsliht nicht gegeben ist.
Dergleichen »ersagt bie Hnwenbung bes § (5 bes
Umsagsteuergeseges aus ben 5aH bes austragsmägigen
Behauen eines Steins burch ben Steinmeg nah einem
KünstlermobeD, Denn bas, was ber Steinmeg an
ben Künstler liefert, ist noh sein 5ertigprob»si
Es ist soiange noh niht Kunftwers, als niht bie