XIX. Jahrgang»
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Künstler tag tind
Der »on ber 2lllgemeinen D eut sd?cu Kunst»
p'inoiWjiiji! genosscnsdjaft in Derbinbung mit allen anberen
.Bereinigungen bilbenber Künstler Deutsdßanbs ein«
*ktuscne Künßlertag Ijat nun am 22. Kpril im
I;t essj'bdipjjk berliner Ejerrenhause stattgesunben unb einen tjar«
’;s l:)[ $tt Krtis snwjM tnonischen Perlaus genommen. 2lußer ben Dertretern
•i: t.ii r.jiwnij jiitt, p ber Künstlerocreine toarett saljlreidje Kiinstler aus
:: :.::crj3i)t:TC; Berlin unb bent Heidje, außerbem HTitgliebcr ber
’ Serben unb Parlamente ersdßcnen, bie ber Dor>
stßenbe, HTaler prof. ®tto iqcinrid] <£ngel als
‘ö. ■ |'j jjra min*’ Bertreter bes ersien Dorßßenben bet 21. D. K., pros.
«■; t:K> jsnjüsjs ri ■ £ubt»ig manjcl, mit einer 2lnspradje begrüßte. Der
i; *(•:« (>5 3®ecs ber (Tagung sei, so sührte er aus, eine CDr»
\>c.r. »JJ;; 9«msation $u sdjasfen, bie bie 3ntcressen ber Kiinstler
wahmimmt.
■ :r 2Hs erster Hebner crBjielt Dr.pseisser, HTttglicb
;.r: .'iijuij1)®!1!;1, ^ct ^tationaloersammlung, bas tDort, ber äunädjst
— seinem (Erßaunen bariiber 2Iusbrucf gab, baß fein
pjatiit
Hegierungsoertretcr bie Dersammlung begrüßte.
Dr- Pseisser erinnerte (nad) einem 23eridß ber
"^eu*töen Cagcs«Leitung") baran, baß erst »or
r. s wenigen (Tagen bie Künstler jvt einer Dersammlung
3usatnmcngctretcn seien, um gegen bie Cuyussteucr
- i ';,t JlJ*c:o ^ Pr°test 3u ergeben. Darüber hinaus gelte cs aber, ßd?
r Wjy, 3U ^cn großen 3^c<m ber Kunst 3U ergeben. 2lls ein
: Kl* fy* ®fu”kirrtum sei es 3U bc3eidinen, bie Vertreter bes
9e^9en un& sünstlerisdjen Schassens mit ben Efanb«
v^e'tern aus eine Stuse 3U stellen. Don jeher sei
^’e Kunst eine £ebensangelcgenheit bes ganjen Dolses
■'W öetoesen. 2lHerbings sei heute eine lange (Erstehung
e«s Dolses notroenbig, beuor es geeignet sei, biese
uunst auf3unel?men. HTan habe sid) bisher mit all«
Gemeinen Sdilagtoortcn unb Cfjeoricn begnügt, baß
Waljre Kunst stdj immer burchseßc, jebodj bie tröst»
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KünTtlerproteTt.
lidje 2lusßd;t aus Dertnirslidiung bieser Ojeorien
sei leiber nid)t uorljanben. IDenn man bie Künstler
in ifyrcrn 2lotstanb jeßt aud? nod? mit einer söproj.
£ufussteuer bcgnabetc, so gelje bie Hcgierung r»on
ber irrigen KTeinung aus, baß eine 5lut oon Keidj«
tümern über ben Künstler Ijcreingebrod^cn sei. 3n
IDirslidjseit mürbe ber surje 2lussd)u)ung bes HIarstes
sefcjr rasd} mieber 3urüdgeljcn unb bann bie Notlage
ber Künstler eine ungeheure sein. 3nt»nei: nodj
mirb bie Kunst su ben (5egcnstänbcn bes £uj;us ge«
redjnet. 2Han miH nid]t begreisen, baß ße eine
Speise sür unser ganses Dols bilbet, baß ßc nidjt
nur aus bie Casel bes Heießen, sonbern audj 3um
Srote bes 2timen gehöre. Die 5reube an ber
Kunß sei alte beutsdjc Kultur nnb biese ausjuncljmen
sei pßtdjt ber Dolfsuertreter unb bes Staates. 2Tiit
5reube müsse man es begrüßen, baß es gelungen
sei, im Heidjsmirtsdjastsrat jmei Dertreter ber bil«
betiben Künstc burefouseßen. 2lud) bie Künstler
müßten nun bas irrige tun unb ber Hot ber 3eit
mit ber sDassc ber ®rganisation gegenübertreten.
Der Knterstüßung bes Parlaments sönnten ße ba*
bei »erßdjert sein.
pros. ^cinrid? Straumer, ber Dorßßenbe bes
Sunbes bcutsd]er 2lrdjitestcn, ging etmas sdjdrser
»or, als ber ben bequemen 2Ttittelt»eg manbelnbe
parlamentarisdjc Kunst«pscißer. Straumer betrachtete
meniger bas 3^ceöe un^ 3^ca^ a^5 Prastisdje;
er legte bar, baß ber 23unb beutsdjer 2lrd)itcsten
seit anberthalb 3ahrcjt oergeblid) bei ber Hegierung
um <£inßuß in Koidßigcn 5ragen ber Hausunst sämpse,
spradj gegen bie £uyussteuer, bie bie Qualitätsarbeit
bclaste, ben Sd?unb unb Kitsdj aber sreilasse, unb
5cigte, mie bie Hegierung u. a. in ben IPobnungs»