38
Die tPersstott bet Knttsl
XIX, fjcft 6
Hrbeltshalender.
Cer*
min
Jlnssiellangen nnb pretsausscfyretben
&
J3-
»a
£
Eer*
min
Zlussiellungen nnb preisauss^retben
0
«r-
Hoo.
Einlieserungstermin sür einen plaFatmett-
bemerb „Das gelbe Blatt" in Stuttgart.
\
Cinliesernngstermin sür bas ©rapljis.
preisauss(f,reiben bes Kunstoereins in
26
30.
Hov.
Einlieserung sür ben Kleinmöbelmettbemerb
bes Hieberösterreich.(Semerbevereins in Wien.
6
Königsberg.
3an.
Bilbnisausstellung ber KFabemie in
2
CTIittc
Er Össnung ber Kusßellung „Deuts che Kunst aus
ben Subetenlünbern" ber Se3esßon in Wien.
3
Berlin.
Dej.
isebr.
IDerFbunbausstellung in Königsber g.
6
Umscbau.
THt „Kunst füt?s Doll" — in ptyrase unb in
Die großen Hebensarten, baß Kunst unb Kultur KU*
getneingut bes DoIFes sein müßten, schmirren seit einem
Jaljre nur so burch bie £ust. Dabei sielen bie vertrie-
benen Hegierungen in Dentschlanb (gan3 3a schmeigen non
ber IDiener, bie soeben einen HiesenFunßausverFaus ver*
anßalten mill) ben Kmtßsragen nicht nur mit (gleichgültig*
Feit gegenüber, sonbern gesührben burch ihr pasßves Der»
galten mitunter gerabe^u mistige Arbeiten 3m: (Erhaltung
unb ^örbermtg ber Kunst. (Ein be3ei^nenbes Beispiel
sührt pros. Dr. Kurt (Slaser in einem Kussafc in ber
Seemannsdjen „KunßchroniF" an. Es Rauheit ßch um ben
von Bruno paul entmorsenen Heubgu bes Hßatischen
IRnseums in Dahlem bei Berlin. „gmei vorgeschobene
Pavillons — so berichtet pros. (Slaser — bie seit längerer
Seit scfyon unter Dach ßeljen unb btnnem Fur3em gebrauch^
sällig sein Fönnten, ßnb 3ur Hnsnahme ber oßaßatischen
Kunßsammlmtgen bestimmt. IRan sollte meinen, baß es
bie neue Hegierung als eine selbßverßänbliche Husgabe
betrachten mürbe, bie Arbeiten menigstens in biesem Seile
auss schleunigße 3U sörbern, um eine Sammlung, an bereu
Husßellung bie ©ess entlieh Feit ein bringenbes ^nteresse
hat, so halb als möglich bem Volh 3U erschließen. Hn»
ßatt bessen gedieht bas (Segenteil. 3n Dahlem haben
sleh einige bortige Privatleute 3U einer Sieblungsgesell»
schast 3usammengetan, mit bem <£n^xd, (Einsamilienhäuser
3u errichten. Diese ,Sieblungsgesellschast‘ hat ßch an ben
HeichsFommissar sür bas XDohnungsmesen gemenbet unb
von ihm bie (Ermächtigung ermirFt, bie giegelsteine, bie
aus bem Bauplafe bes IRuseums lagern, ab3usahren unb
sür ihre gmeese 3U vermenben. HHe Dorßeöungen von
seiten ber IRuseumsvermaltung somie bas Eingreisen bes
Kultus* unb (sinan3ministeriums haben nichts gesruchtet.
Es ist geltenb gemacht morben,’ baß £anbhäuser ebenso
gut unb billiger aus £ehm3iegeln gebaut merben Fönnten,
bie ohne SchmierigFeiten 3U besRassen ßnb. Die Hntmort
mar, bann solle man bas IRuseum mit £ehm3iegeln meiter*
bauen. Daß bie Eisenträger sür bas Dach aus £ehm3iegeln
unmöglich verseßt merben Fönnen, baß noch ein XDinter
ohne Dach ben Beßanb ber bisher errichteten (Sebäubeteile
auss ernßlichße gesührben Fönnte, Fümmerte bie Herren
sehr menig. Sie rieten, ein Hotbach 3a errichten, mas
natürlich eine ebenso große mie unnüfee (Selbausgabe be»
beuten mürbe, ba es so halb als möglich lieber abge*
brocken merben müßte, mührenb bas XRaterial sür bas end-
gültige Dach vorhanben iß unb nun sür gmecFe benufet
mirb, sür bie bas Ersatjmaterial voHFommen genügen mürbe.
£n$ixsbanten ßnb in bieser (sorm bie £anbhünser ber Sieb»
ungsgeseUschast, nicht bas IRuseum, bas als einsacher,
oltber Hu^bau errichtet mirb. Hber es scheint, baß man
in biesen Kreisen bie Kunst selbst als einen überßüsßgett
unb unbequemen £u£us 3U betrachten geneigt iß. Die
(sorberung ber ,Kunß sürs DoIF‘ ist auss voHFommensie
ersüllt, menn in Berlin nur möglichß viele riesenhaste Kinos
errichtet merben, sür bie es ja noch niemals an ben nötigen
Baumaterialien gemangelt ha*» So h<*i ßch itt Dahlem
ber gerabe3u grotesFe gußanb herausgebilbet, baß allen
protesten ber IRuseumsvermaltung unb ber ITtinißerien
3um Erofc unter bem Schule ber pol^ei bie giegelßeitte
von bem Bauplatj abgesahren unb aus ihnen Einsamilien-
häuser errichtet merben. Es Fann von einem Hotstanb
nicht mohi bie Hebe sein. Es h<*nbelt ßch um nichts an«
beres als einen baren (SemaltaFt, ber nur aus ber Dien«
talität ber Kriegs3eit erFlärbar ist, bie an bie Stelle ber
Hchtung vor Hecht unb Eigentum ben Begrisf ber ,He»
quißtion* se^te. Der gan3e Dorgang ist ein h^chß betrüb«
liches geilen sür ben (Seist unserer §eit. Die Hegierung
ßeht machtlos bem Eteiben ihrer eigenen ©rgane 3m Der
Eigennutz beherrscht bie IDelt. Unb bie (Süter ber Kultur
merben achtlos verschleubert. XDährenb mit ßammenben
XDorten gesorbert mirb, bie Kunß solle bem DolFe gehören,
merben bie Eaten, bie solche (jsorberungen vermirFlichen
moUen, burch rohen Eingriss verhinbert . ♦ . ."
£ine (Benosfensd^asi bet Kunsisauset.
Die (Senossenschast so3ialistischer Künßler in Berlin
sucht neue XDege 3ur So3ialißerung ber Kunst. Sie miß
ßch je!3t burch genossenschastliche ©rganisation ber
KunstFonsumenten ergän3en. Dieser Kbßcht liegt solgenbe
Ermägung j^ugrunbe, bereu IDortlaut (mit einigen Kür«
3ungen) einer guschrist ber (Senossens^ast entßammt: „Dte
(S. 5. K. Berlins umsaßt vorläußg einen Kreis von Künst-
lern, ber seiner Klafst nach bev gafß ber Kunstlerschast
einer mittelgroßen Stabt von etwa ^oooo Einmohnern
entspricht. Stäbte subventionieren ihre Eheater in einer
£Jöhe, baß aus jeben Kops ber BevölFerung pro 3ahr eine
IRarF entsällt. Diese Subvention ben Künßlern ber
Wooo Einmohner starFen Stabt ^ugesührt, h^tte nach bem
plan ber <S. S. K. bas Hesultai, baß ßch bie DerFauss*
preise ber KunßprobuFtion bieser Stabt um ein Drittel ver»
billigen mürben, um ßch lebiglid? aus bie Erstattung ber
UTateriale unb HeprobuFtionsmittel 3U bes(hränFen, menn
bie Subvention bergeßeHt märe, baß aus ben Kops ber
BevölFerung pro 3ahr 5 XRarF sallen mürben. Die <8.5. K.
legt biesen IRobus ihren Berechnungen 3ugrunbe, nach bem
ße an Stelle einer solgen sehlenben Fommunalen Snb*
vention einen genossens(hastiichen Derein ber ^reunbe ber
(8.S. K. Fonßituieren miH. 3n biesem Konsumentenverein
mill ßch bie (S. S. K. ben IRarFt sRassen, ber 3ugleich bie
Konsumenten, bie Arbeiter mit KunßprobuFten versorgt.
IDenn bieser Derein bie Utitglieber3ahl von ^0000 erreicht
Die tPersstott bet Knttsl
XIX, fjcft 6
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Zlussiellungen nnb preisauss^retben
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Cinliesernngstermin sür bas ©rapljis.
preisauss(f,reiben bes Kunstoereins in
26
30.
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Einlieserung sür ben Kleinmöbelmettbemerb
bes Hieberösterreich.(Semerbevereins in Wien.
6
Königsberg.
3an.
Bilbnisausstellung ber KFabemie in
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CTIittc
Er Össnung ber Kusßellung „Deuts che Kunst aus
ben Subetenlünbern" ber Se3esßon in Wien.
3
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Dej.
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IDerFbunbausstellung in Königsber g.
6
Umscbau.
THt „Kunst füt?s Doll" — in ptyrase unb in
Die großen Hebensarten, baß Kunst unb Kultur KU*
getneingut bes DoIFes sein müßten, schmirren seit einem
Jaljre nur so burch bie £ust. Dabei sielen bie vertrie-
benen Hegierungen in Dentschlanb (gan3 3a schmeigen non
ber IDiener, bie soeben einen HiesenFunßausverFaus ver*
anßalten mill) ben Kmtßsragen nicht nur mit (gleichgültig*
Feit gegenüber, sonbern gesührben burch ihr pasßves Der»
galten mitunter gerabe^u mistige Arbeiten 3m: (Erhaltung
unb ^örbermtg ber Kunst. (Ein be3ei^nenbes Beispiel
sührt pros. Dr. Kurt (Slaser in einem Kussafc in ber
Seemannsdjen „KunßchroniF" an. Es Rauheit ßch um ben
von Bruno paul entmorsenen Heubgu bes Hßatischen
IRnseums in Dahlem bei Berlin. „gmei vorgeschobene
Pavillons — so berichtet pros. (Slaser — bie seit längerer
Seit scfyon unter Dach ßeljen unb btnnem Fur3em gebrauch^
sällig sein Fönnten, ßnb 3ur Hnsnahme ber oßaßatischen
Kunßsammlmtgen bestimmt. IRan sollte meinen, baß es
bie neue Hegierung als eine selbßverßänbliche Husgabe
betrachten mürbe, bie Arbeiten menigstens in biesem Seile
auss schleunigße 3U sörbern, um eine Sammlung, an bereu
Husßellung bie ©ess entlieh Feit ein bringenbes ^nteresse
hat, so halb als möglich bem Volh 3U erschließen. Hn»
ßatt bessen gedieht bas (Segenteil. 3n Dahlem haben
sleh einige bortige Privatleute 3U einer Sieblungsgesell»
schast 3usammengetan, mit bem <£n^xd, (Einsamilienhäuser
3u errichten. Diese ,Sieblungsgesellschast‘ hat ßch an ben
HeichsFommissar sür bas XDohnungsmesen gemenbet unb
von ihm bie (Ermächtigung ermirFt, bie giegelsteine, bie
aus bem Bauplafe bes IRuseums lagern, ab3usahren unb
sür ihre gmeese 3U vermenben. HHe Dorßeöungen von
seiten ber IRuseumsvermaltung somie bas Eingreisen bes
Kultus* unb (sinan3ministeriums haben nichts gesruchtet.
Es ist geltenb gemacht morben,’ baß £anbhäuser ebenso
gut unb billiger aus £ehm3iegeln gebaut merben Fönnten,
bie ohne SchmierigFeiten 3U besRassen ßnb. Die Hntmort
mar, bann solle man bas IRuseum mit £ehm3iegeln meiter*
bauen. Daß bie Eisenträger sür bas Dach aus £ehm3iegeln
unmöglich verseßt merben Fönnen, baß noch ein XDinter
ohne Dach ben Beßanb ber bisher errichteten (Sebäubeteile
auss ernßlichße gesührben Fönnte, Fümmerte bie Herren
sehr menig. Sie rieten, ein Hotbach 3a errichten, mas
natürlich eine ebenso große mie unnüfee (Selbausgabe be»
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brocken merben müßte, mührenb bas XRaterial sür bas end-
gültige Dach vorhanben iß unb nun sür gmecFe benufet
mirb, sür bie bas Ersatjmaterial voHFommen genügen mürbe.
£n$ixsbanten ßnb in bieser (sorm bie £anbhünser ber Sieb»
ungsgeseUschast, nicht bas IRuseum, bas als einsacher,
oltber Hu^bau errichtet mirb. Hber es scheint, baß man
in biesen Kreisen bie Kunst selbst als einen überßüsßgett
unb unbequemen £u£us 3U betrachten geneigt iß. Die
(sorberung ber ,Kunß sürs DoIF‘ ist auss voHFommensie
ersüllt, menn in Berlin nur möglichß viele riesenhaste Kinos
errichtet merben, sür bie es ja noch niemals an ben nötigen
Baumaterialien gemangelt ha*» So h<*i ßch itt Dahlem
ber gerabe3u grotesFe gußanb herausgebilbet, baß allen
protesten ber IRuseumsvermaltung unb ber ITtinißerien
3um Erofc unter bem Schule ber pol^ei bie giegelßeitte
von bem Bauplatj abgesahren unb aus ihnen Einsamilien-
häuser errichtet merben. Es Fann von einem Hotstanb
nicht mohi bie Hebe sein. Es h<*nbelt ßch um nichts an«
beres als einen baren (SemaltaFt, ber nur aus ber Dien«
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liches geilen sür ben (Seist unserer §eit. Die Hegierung
ßeht machtlos bem Eteiben ihrer eigenen ©rgane 3m Der
Eigennutz beherrscht bie IDelt. Unb bie (Süter ber Kultur
merben achtlos verschleubert. XDährenb mit ßammenben
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merben bie Eaten, bie solche (jsorberungen vermirFlichen
moUen, burch rohen Eingriss verhinbert . ♦ . ."
£ine (Benosfensd^asi bet Kunsisauset.
Die (Senossenschast so3ialistischer Künßler in Berlin
sucht neue XDege 3ur So3ialißerung ber Kunst. Sie miß
ßch je!3t burch genossenschastliche ©rganisation ber
KunstFonsumenten ergän3en. Dieser Kbßcht liegt solgenbe
Ermägung j^ugrunbe, bereu IDortlaut (mit einigen Kür«
3ungen) einer guschrist ber (Senossens^ast entßammt: „Dte
(S. 5. K. Berlins umsaßt vorläußg einen Kreis von Künst-
lern, ber seiner Klafst nach bev gafß ber Kunstlerschast
einer mittelgroßen Stabt von etwa ^oooo Einmohnern
entspricht. Stäbte subventionieren ihre Eheater in einer
£Jöhe, baß aus jeben Kops ber BevölFerung pro 3ahr eine
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Wooo Einmohner starFen Stabt ^ugesührt, h^tte nach bem
plan ber <S. S. K. bas Hesultai, baß ßch bie DerFauss*
preise ber KunßprobuFtion bieser Stabt um ein Drittel ver»
billigen mürben, um ßch lebiglid? aus bie Erstattung ber
UTateriale unb HeprobuFtionsmittel 3U bes(hränFen, menn
bie Subvention bergeßeHt märe, baß aus ben Kops ber
BevölFerung pro 3ahr 5 XRarF sallen mürben. Die <8.5. K.
legt biesen IRobus ihren Berechnungen 3ugrunbe, nach bem
ße an Stelle einer solgen sehlenben Fommunalen Snb*
vention einen genossens(hastiichen Derein ber ^reunbe ber
(8.S. K. Fonßituieren miH. 3n biesem Konsumentenverein
mill ßch bie (S. S. K. ben IRarFt sRassen, ber 3ugleich bie
Konsumenten, bie Arbeiter mit KunßprobuFten versorgt.
IDenn bieser Derein bie Utitglieber3ahl von ^0000 erreicht