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XIX. Jahrgang.
I)eft 16.
19. Januar 1920
6tne Hasstellang kunstUrtfcber Ctcbmken.
Cgtne Anregung sür bie (Sroße Berliner Kunsiaussiellung con Btlbljaner $ rtebrtd} S eiben sind1 er, Berlin.
Pott allen Seiten mirb unter ber Künsilerschaft
jeßt ber Hus nach erneuter grünblicher Htelieraus*
bilbung laut. Dieses Streben fonstrastiert eigentlich
in merftoürbiger IPeise mit ben (Erjeugnissen unb
prinjipieit unjerer mobernsten Künstler, bie oon
einer besonberen Beoo^ugung bes technischen Kön»
nens ossenbar nichts missen moßen. Hoch meniger
als bie bisherige moberne Bicfjtung, ber 3mpressto*
nismus, ber hoch augenscheinlid) ben gustanb ber
Pernachlässigung bes fjanbmerflichen Ejeruorgerusen
hat, ben man jeßt roieber beseitigen miß. Croß«
bent merben bie (Srünbsäße bes <£rpresftonismus oon
aßen ausmerssam beobachtenben Hlenschen als rieh»
tig anersannt. Die uns oorläuftg noch erschrecfen*
ben Probuste bieser Kunstrichtung merben hossent«
lieh nur ben Uebergangsstil 3U einer neuen besric»
bigeitben Kunstsorm bilben. <£s ist mohl stcher,
baß plastis immer 5orm, unb Htalerei immer 5läche,
5arbe unb Cinie bleiben mirb. Das Cedjniscfje mirb
ste also nicht entbehren sönnen. 3ebenfaßs scheinen
»ir momentan noch meit oon einer Klärung ber
Sage aus sunstsultureßem (Sebiete 3U sein.
Kber ich tooßtc oon ber ansangs ermähnten
Kunjttechnis sprechen. Dieser Spur folgenb, möchte
id| oorschlagen, aus eine besonbere Krt bie heran»
»achsenbe Kunsljugenb in gebiegener IPeise über
bas ^echnisdje in ber Kunst 3U unterrichten. Klein
Korsdjlag besteht barin, baß man oersuchen möchte,
«tt geeigneter Steße, sagen toir in Berlin, in passen»
Öen Kusstessungsräumen, eine Porführung möglichst
aßer in 5rage sommenben sünstlerischen üechnisen
°or3unehmen. 3 dl bense 3. B., baß man hier bas
Zeichnen, Ztlalen, Hlobeßieren, Bron3egießcn, Stein«
hauen usto. 3eigen soßte. Hach Hlöglichfeit soß an
0rt unb Steße in ben ein3elnen Steigen gearbeitet
toerben. 3^1 glaube, baß es gelingen mürbe, größere
5trmen basür 31t geminnen, sür einige Seit einen
Keinen Seil ihres Betriebes borthin 3U oerlegen.
HIs Hequioatent fönnte man ihnen in Kusstcht steßen,
bort ihre probuste in besdjränftem Umsange aus»
3usteßen unb Besteßungen baraus entgegensunchmen.
Heben ber praftisdjen Porfüfjrung soß jebes <£r»
3eugnis in mehreren fjersteßungsstabien nach betn*
selbenHlobeß ber Beihensolge nach ausgesteßt sein. Sei»
spielsmeise bieBron3eformereiinben oersdjiebenenSta*
bien bes 5ormpro3esses; bas gegossene StücE, bas 3iselierte
unb schließlich bas patinierte Hlobeß (möglidjst in
oerschiebener Patinierung). 3n ähnlicher JPeise soß
mit por3eßan, Habierung, fithographie usm. oer>
sahren merben. 3^ glaube stcher, baß eine solche
Porsührung aus bie jungen Kunstbeflissenen unb
auch aus bie älteren Künstler oermanbter (Sebiete
befruchtenb einmirfen mürbe.
Kber ich bense nicht aßein an bie Künstler, son-
bern mesentlich auch an bas Publisum. Dieses
möchte stch aus solche XPcise erneut für bie Kunst
interessteren unb auf soliber (Srunblage su srischetn
Perstänbnis für bie Kunst sommen.
3eber aussührenbe Künstler meiß, mie sehr fich
bas gebilbete publisum sür bas Cechnische in un»
. seren Künsten interesjtert mtb immer mieber barnach
fragt. Damit 00m publifum nicht immer ber Stein«
bilbhauer, ber bie Sache nur ntaschirteü überträgt,
mit bem Künstler oermechselt mirb; bamit es bas
iPesen ber sünstlerischen Krbeit sennen lernt unb
oersteht, marum bie Krbeit bes Künstlers so