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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 19.1919/​1920

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Heft 14
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Zur Muster- und Modellmessenfrage
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https://doi.org/10.11588/diglit.36585#0095

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XIX. Jahrgang.

I)eft 14.

5. 'Januar 1920

Zur ssßuster- und {ßodtUtmsTtnfragt.

n Ces«r!

Die Entwurss* unb ATobellmessen in £eip3ig
unb 5ranssurt a. 2TC. haben bem beutsdjen Kunst*
gewerbe unbestreitbar namhaste Dorteile gebracht.
Die in« unb auslänbisdje Presse äußerte jtdj in seh*
anersemtenber iDeise über bie burchschnittlich h°he
Qualität ber 5ur Schau geteilten (ßegenstänbe, unb
bie Dersausstätigfeit war lebhast. 3mmerl}in tjat
bie Kritif, besonbers in ber fünjtlerisdjen ^achpresse
unb in ben Künstleroereinen, an Einjelheiten ber
Alessen manches aus3usehen gehabt unb »or allem
eine genaue 5estlegung ber 3U besolgenben Hidjt«
linien sorote eine schärsere Siebung ber AussteHungs«
objeste burd? bie 3ury »erlangt. Es musse in
sunst unter allen Umstänben nermieben werben,
bafj neben cinwanbsreier Qualitätsarbeit sich minber»
wertige Alarstware »on bjödist 3t»eiselt|astem (ßc*
sdjmacs spreijen bars.
Die „IDerfstatt ber Kunst" hat beshalb einigen
persönlichfeiten, bie mit ber Sache »ertraut sinb,
solgenbe sragen »orgelegt:
ßaben bie ZHuster» unb ATobelltnesscn sidj nadj
3hrer Ateinung so gut bewährt, baff ste 3ur
stänbigen Einrichtung unb weiter ausgebaut
werben soHen?
2. <ßibt bie bisher geübte Art ber Auswahl ber
Sdjauobjeftc burdj 3nroren Anlafj 3U Be*
benfen?
IBenn ja, weldje 5orm ber Auswahl ober welche
^usammensefcung ber 3urY sdjlagen Sie »or ?
3. Sinb Sie sür eine gewissc ^entralisierung
ber Atuster* unb Atobellmessen? IBenn ja,
in welchen Stäbten? ©ber halten Sie eine
größere Ausbehnung, »ictleicht in 5orm »on
JBanberaussieHungen, sür ratsam?

iDeldje sonsiigen Dorsdjläge ha&en Sie in
bieser Sad]c 3U machen?
JDir »erössentlidjen tjicrmit einige ber einge«
gangenen Antworten.
Die <ßesd?ästssteEe bes „ ATünch ner Bunbes ",
Bereinigung sür angewanbte Kunst in ATündjen,
sdjreibt:
„3» 5rage j: JDir stnb ber Ansid)t, bafj biese
ATustermessen im lause ber 3ahre 3« einer guten
Einrichtung ausgebaut werben sönnen. hjeute
möchten wir ein enbgültiges Arleil noch nicht ab«
geben.
3u 5rage 2: Die bisher geübte 5orm ber
3urierung gab »ieEeidjt Anlafj 3U einigen Bebensen;
burch bie neue Art jeboch bürste eine größere Sie«
bung bie 5olge unb eine gute Ausstessung gewähr«
leistet sein.
§a 5*mge 3: 5ür bie «gentralisierung ber
Atuster« unb ATobeEntcssc.
Allgemeines. Bor allem müsfen bie Künstler
ba»or geschüfet werben, basf ihre Arbeiten »on An*
berusenen gesehen unb nadjempsunben werben.
Es müßte also auch eine Auswahl unter ben Ein«
äulabenben getrossen werben, unb in bieser hjinstdit
hat bas Atejjamt auch sdjon Schritte eingeleitct.
Sehr wichtig ersdjeint es, baß bem Künstler <ßc*
legenheit gegeben wirb, bie nach seinen Entwürsen
angesertigten Arbeiten auch bei ber Aussührung
überwachen 3U fönnen. Sonji fann es »or*
sommen, bass ber Künstler nach einem 3ahrc sein
eigenes Kinb nicht mehr wieberersennt. Besonbers
trisft bies bei ber Keramif 3U. IDertarbeit wirb
ja nur bann gesdjassen unb bas ist bas hjauptjiel
ber Atcsse, wenn nach guten Entwürsen auch wirf.
 
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