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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 19.1919/​1920

DOI issue:
Heft 27
DOI article:
Adler, Bruno: Vom Staatlichen Bauhaus in Weimar
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36585#0187

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TISCH. Haler,

XIX. Jahrgang.

l)eft 27.

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Vom Staatlichen Bauhaus in (steitnar.
Pott Brutto 2CöIer, iPeimar.

2lls oor sur3et <5eit ber Krdjitest IPalter (Sro>
pius, mit ber Zteuorganisation ber EPeintarischen
Kunsischulen . betraut, bie ehemalige (5roßher3ogl.
Sädjstsche fjochschule sür Kuttst unb bie Kunst»
gctoerbeschulc unter Knglieberung einer Abteilung
sür Krdjitestur miteinanber Gereinigte unb unter
bem Barnen „ Staatliches Bauhaus" eine neue
Unterrichtsanslalt sdjus, bie aus ber (Sruttblage banb-
©ertlicher Kusbilbung alle werssünstlerischen Dis»
äiplinen umsassenb unb pslegenb als bas Porbilb
bes neuen, seit 3ahrcn oon allen Fachleuten ge»
sorberten Kunst schultvpus angesehen werben muß,
©urbe bamit ein bebeutungsooller Persuch unter»
nommen, bem sulturellen Ausbau burd> IPertstei«
gerung ber gewerblichen Arbeit unb 3ugleich ber
3ntcnshnerurtg ber Bestellungen 3wisdjen Kunst unb
3nbusirie 3U bienen. Denn bie obligatorische hanb«
©ertliche Porbilbmtg ber Kunstschüler oersolgt ben
3©ecf, bie löbliche Kbgren3ung aus3uheben, bie
eine 3ioilisatorisch gerichtete <£ntwid?lung 3wisd)en
Kunst unb Jsanbwers gesogen hat, &• h*
einer oon £eben unb Polt abgeschnürten „ata*
bemischen" Kunst unb einem mechanisierten, aller
sdjöpserischen Kräste uerlustig gegangenen Klein»
gewerbe. 3m plan ber Schule liegt es, baß ber
bilbnerisd} tätige junge Ktensch, bessen mittelmäßige
Begabung auf ben alten Kunstsdjulen nur h^dl'
9e3Üchtet würbe, um bie £egion ber malenben unb
äeichnenben Durchschnittstalente 3U oergrößern, seine
Äähigseiten bem Ejanbwers 3usührt, um bort, nicht
<*ls Füljrenber, sonbern als werttätig BTitsirebenber
a© großen EPerf sruchtbare Krbeit 311 leisten.
ö^enn nun ein Schulprogramm, bas jeben EPesens»

untersdjieb 3wisdjen Kunst unb ssanbwers bestreitet,
bas ben Künstler nur als eine reicher bimenstoniertc,
gesteigerte Form bes fjanbwersers gelten läßt unb
ben fjauptton aus bas EPersmäßige als aus bas
ein3ig Cehrbare legt, wenn ein solches Programm
ucrwirslicht werben soll unb stch in ber Cat als
realisterbar erweisi, bann muß bem Unternehmen
3weiselIos eminente Bebeutung für bie fünstlerisd^e
unb geisfige Durchbringung ber gewerblichen unb
inbustriellen Krbeit sugesprochen werben.
Ulan weiß aus ben Leitungen, bie stch ber Ussäre
mit oiel Cärmens sür unb wiber angenommen haben,
baß bas Staatliche Bauhaus, beoor es noch an bie
grünbliche Perwirslidjung seines Programms gehen
tonnte, mit tPiberstänben 3U tämpsen hat, bie seine
Sntwicflung, ja seinen Besfanb bebroljen. <£s ist
hier nicht ber ©rt, näher aus biesen sogen. Kunst«
streit eht3ugehen, ber mehr aus politisdjen unb per«
sönlichen als aus sachlichen, tünstlerischen ZHotioen
entstanben 3U sein sdjeint. <2s sei nur sürs baoon
bie Bebe, wieweit bie Krbeit bes Bauljauses sür
bie beutsehe sunstgewerbliche 3nbustrie oon Bebeu«
tung werben sann.
Der Porausseßung gemäß, baß bie grünbliche
hanbrnerslidje Kusbilbung unerläßliche (Srunblage
alles bilbnerischen Schassens sei, ist bie £ehre oont
Bauhaus oöllig bem XPersstattbetrieb angepaßt. 3n
ber IPersstatt soll bie Schule überhaupt einmal
oöllig ausgehen unb Cehrer unb Schüler, bie hier
Uleister, (Sesellen unb Cehrlinge heißen, sollen oer-
eint 3U einer Krbeitsgemeinschast „Bauwerse in
ihrer (ßesamtheit — Uohbau, Kusbau, Kusschmücsuug
unb (Einrichtung —- aus gleichgeartetem (Seist heraus

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