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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 19.1919/​1920

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Heft 13
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Hofmann, E.: Gedanken zur Kunstkritik
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Kunst und Publikum
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https://doi.org/10.11588/diglit.36585#0091

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Urteil, lies eine Im
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feit ausarten. 21 lies mit gleicher £iet>e 3U umsassen
sordert tüemanb. 2tuch ber Kritifer macht seinen
Entmicflungsgang burch, IDibersprüche non srüher
gegen später aussuspürett ist fein besonbercs Der*
bienst. (Eine absoluse Keßhetif ist Utopie.
£essings Caosoon mutet einen jeßt merfmürbig
an. (ßanj abgesefjen baoon, baß heute ein Kritifer
stcb nicht untersangen bürste über etwas eine 2lb*
fjanblung 3U sebreiben, was er nie geseiten. 3m
übrigen ist bic Kritis ein wichtigerer Faftor geworben
als srüher. Die solgen ihrer Knerfennung ist ein
Emporsteigen aus bem Unbefannten 311m Sicht ber
(Dessentlichfeit, Harne unb Huhm. Der Umsaß »oll*
jieht sich 3t»ar aus bem Hoben ber Hationalöfonomie,
«grsoig haben heißt ein Hanffonto erössnen. <£s
soß ieber seine <£jisten3tnöglichfeit haf>ett> aber ge*
rabe besmegen, tocil ber nicht aus bie 3nstinfte bes
publifums Spefulierenbe sehleren 5tanb hat, muß
bieser »on ber Kritif besonbers gepußt roerben. Das
heißt nicht ber HTobernität um jeben preis bas
IDort reben, benn biese liebäugelt »ielsach bebenflidt
mit Snobismus. Unb ist ost aud? nichts anberes
wie Kfabemie, (Erstarrung im Schema unb lebloser
Formalismus.
Die Kritif soQ Huser im Streit sein unb ber
getreue (Ecfart, ber seine marnenbe Stimme erhebt.
Es ist fein gmeisel, baß mir jeßt mehr sorbern t»ie
srüher, baß unsere Knsprüdje an Kunst gesteigert
sinb. Das ist gut unb ersreulich. 2lber 3ugleid)
3eigt sich h'cr &cr Pserbesuß unb gerabe bie Kritif
ist nicht ohne Schulbanteil. Denn ste sorbert auch
immer neues, unb statt bas rasenbe Entmicflungs*
3eitmaß 3U bremsen, gibt sie ihm noch bie Sporen.
Das (Ergebnis: Züchtung »on Sensation, (Empor*
heben ber Sichtung statt ber persönlid]feit. Hur
ein gan3 Starter wirb burch bas össentliche UDort

»olisommen unberührt bleiben fönnen. Die mittlere
£inic, bie 3t»ar burch ein iüerturteil nicht getrosfen
werben fann, roirb aber boch aushorchen unb haupt*
sächlich aus Kursänberungen unb anbere IDinb*
rießtung ihr Kugenmerf richten unb so im Schassen
boch mittelbar beeinslußt t»crben. Pslicht also, baß
bieser (Einsluß nicht Derroirrung bewirft, sonbern
Klärung, nicht Knlaß gibt 3U Sprüngen, sonbern
3um gebeihlichen solgend]tigen Kusstieg.
iüir stehen heute wieber aus bem Stanbpunst,
baß ber Künstler nicht sür en^elne, sonbern sür bie
Desfentlichfeit schasft. Das legt ihm Derantmortung
aus: „Der Hlenschheit IDürbe ist in eure fjanb ge*
geben, bewahret ste!" Der Hcscrcrit »ersolgt ben
gleichen gmeef. 3hm sicht aber als UTachtmittel
bas Sprachrohr ber Desfentlichfeit, bie presse, 3»r
Dcrsügung. Dieses richtig 3U gebrauchen, ersorbert
neben ber Unabhängigfeit bes Urteils noch ge*
steigertes Derantmortungsgesühl. Dioergens 3t»ischen
bem Schassenben unb bem Kritifer mar immer »or*
hanben. Das JDort: Schlagt ihn tot ben fjunb, cs
ist ein Se3ensent, hat ber Dichter »or \3 3<*hr‘
3ehnten ausgesprochen. Die Hcibungspunste 3U »er*
flcinern, bie gute Sache im Tlugc 3» haben unb
»om persönlichcn möglichst 3U abstrahieren, märe
Derbicnst sür beibe Ceile. K?cnn man über ein Ding
ein Urteil haben mill, bas noch immer «Seltung hat,
meil es eine junge Unsidjt aus alter <^eit »erfünbet,
so brauche man bloß ben alten (Soethc aufschlagen,
bei bem man überhaupt alles sinben fann. So ent*
beefte ich auch solgenbe Senten3: Die Kunjt ist bie
Dermittlerin bes Unausspredjlid^en. Darum sdjeint
es eine tEorhcit, ste burch JDortc »ermitteln 3U
mollen. Dodj ittbem mir uns barin bemühen, sinbet
sich sür ben Derstanb so mancher (Seminn, ber bem
ausübenben Dermögen auch mieber 3ugute fommt.

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Dte pressesommtsslon ber Sestion §ünd? ber (Seseö-
sc^ast sd?ioet3ertsc^er UTaler, Büb^auer unb 2lrc^itesten
erlies ben solgenben Ausrus, ber auc^ sür bie reiefjs*
beutse^en Per^ältnisse non 3n*eresse l$:
„Die Sektion Süridj ber (5eseüsd?ast sc^ine^eris^er
UTaler, Bilbfjauer unb 2lrc^ite?ten l^at eine pressesommisston
BesteUt, um bie 0esfentlic^feit aus3uslären über bie mirt*
sc^astlidpe Ztotlage unserer Künstler unb XHittel unb JDege
3U 3eigen, mie bieser Hotlage begegnet tuerben sann* Sie
appelliert an bie HereitmiHigseit weiterer Kreise, ben Kus*
sül|rungen tfyrer pressesommisston 3U solgen unb wenn
immer mögltcb banac^ 3U l^anbeln. 3^re norlüussge ^aupt*
ausgabe erblicst bie pressesommisston in ber Schassung
einer DermittlungssteEe sür sünstlerisc^e Krbeit, in ber €r*
meesung eines möglichst allseitigen 3nteresses sür Knge*
iegenffeiten ber bilbenben Künjte, in ber 23esätnpsung bes
©ilben Kunsttjanbels unb ber Ausbeutung d?aritatioer <Se»
sül^le bes publisums bur^ bas gewiffenlose Qausterertum,
®on bem nodj bie Hebe sein wirb*

Pabltkam.
3« erster £tnie beste^t bie brittgenbe Hottoenbigfeit,
äße ins $ad} eirisdjlSgtaen Krbeiteu mirsltc^en Küttjilerit
30 übergeben. Solche aßer Kichtnngen 31t besetdjnen, roirb
bie Sestion gerne bereit sein; im übrigen sei ans bas Utit*
glteberoe^eidjnis ber (Seseßs^ast sefroetjense^er »Taler,
Silbljauer unb »rdjitesten oerroiesen, bas im güreber
Kunßljans ausliegt.
Sobann erstrebt bie presfefommisston bie Hetjebung
eines roeituerbreiteten 3rrtums: «gletc^seßung »on Kunst*
pslege mit Tüoljltätigseit. Tüol;Itätigseit, stelje <£t>angelinm,
besielt in ber spontanen Ausübung uneigennüßtger 8anb*
lungen, beren ureigenstes iüesen barin besteljt, seine (Segen.
leißung 3U »erlangen. Per Künstler aber Ieißet geroöljn*
lief? b“here sUerte, als üjm bejablt roerben. Error de-
monstratus!
€nblic^ besämpst jte bas setjon erroäljnte fsaufterertnm.
Kße Sorten »on »ersragten <£jisten3en jieljen »on ff aus
3» f?a»s unb bieten einem als saufsrästig besannten
Publtsum eigenen ober sremben Sc^unb als Kunstroerse
 
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