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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 19.1919/​1920

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Heft 10
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Hofmann, Egon: Austellungsfragen
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https://doi.org/10.11588/diglit.36585#0067

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XIX. Jahrgang.

I)eft 10.

8. Desember issg

HasTteUangsfragen.
Don Dr. (Egon £josmann, £inj a. S.

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Daß unser ganses AussieHungsmcscn nicht be«
sriebigt, sühlt jeber. Stimmen merben laut, bic nach
Bcsormen sehreien unb Zeugnis oon allgemeiner Un»
3usriebcntjcit ablegen. Um aber IDegc 3U sefjen,
bie eine Erneuerung ober Derbesserung bes gansen
Betriebes ermöglichen soüen, ist es notmenbig, ein»
mal bas IDcsen ber Sache su beleuchten. <£ine
©runbsrage t>or allem: Kunjtsdjau ober Der«
saussmarst? Die Antmort ist sehmer; benn
es gibt feine berartige Deranstaltung, bei melcher
ber oolssnnrtschastliche Ccil gan3 ausgeschaltet märe.
Zubern ist es gar fein Bachteil sür ben Künstler,
wenn er ein flein menig fausmännisches Blut Ijat:
es gibt sührenbe Barnen, betten nachgefagt mirb,
baß ste nebenbei auch gemiegte ©cschästslcute stnb.
Don ber platonisdscn Anerfennung allein fann nie«
manb leben unb eine Ausstellung ist in ihrem lebten
<£nbe eine Dcrfaussmöglichfeit. Daß baburch bas
Bioeau gebrüdft merben muß, liegt aus ber fsanb.
€s sommt logischermeise so meit, baß ein IDerf
eigens sür eine Ausheilung enthebt. Um nun bort
in ber Blasse nicht unterjugehen, mirb aus IDirfung
gearbeitet, plafat also in übertragenem Sinne, bas
Augensällige. Der Besuchcr, mübe unb stumps non
bem Ulassenausgebot, braucht etmas, mas ihn aus«
peitsehe. Derbcssertes Kino glcichsam. So mu§
bas Bejirebcn entjiehen 3U übertrumpsen, statt bes
lüortes ber Schrei, statt Hlujtf £ärm. dagegen
mare nicht »iel einjumenben, menn bie großen Kunst«
absütterungen ehrlich aus ihr Sdjilb sdjriebcn:
„Dersaussgclegenheit". Über statt bes Hlarftes
hüllen ste stch in bas Uläntelchen ber Knnstpolitis,
bie ei« erjicherischer saftor sein sotl. Bilburrgs«

stätten sühren in ein ticues £anb. ©reisen ste mit«
unter auch aus mirflich echtes unb tieses, ist bie Ab«
sicht gesdjicfte Stasfagierung. Bei unsern gesteiger»
ten Ansorberungcn fann inbes ein Kompromiß nidjt
mehr genügen. Das «Ergebnis märe somit bie 2lb«
lehnung ber großen Ausheilungen. Die fleinen Der«
anstaltungen liegen aber 3umeist in ber fjanb bes
Kunsthänblcrs. Es märe ungerecht, seine Otigfcit
lebiglich »om Stanbpunfte ber Derbienstmöglichfeit
ausäusajssen. «Es gibt eine Beihe uon bieser ©attung,
bic mitunter auch bas Bebürsnis in stch sühlen, eine
Kulturtat 3U »erbringen, unb bismeilcn mit ©psern
eine Bilbcrschau uon Schulen ober Bid}tungeri su«
sammenstellen, in ber Systcm liegt, mo eine be«
stimmte £inie crfenntlid), funsthistorische ^usammen«
gehörigfeit ersidjtlich ist. Aber enblich fann ber
prioate Kunstsalon nicht lebiglich Bilbungsstätte sein
uttb bie Absicht bes 3»habers unmöglich baljin«
gehen mit einer Unterbilan3 absusdjließcn. So ist
fein U?eg aus biesem Dilemma.
Kunst ist eine Sad}e ber ©esscntlichfeit. Der
Schasscnbe erhebt mit Hecht einen Anspruch aus
biese. Der sertige somohl mie ber merbenbe. Unb
bieser um so mehr. Bur burd? eine Ausstellung fann
er befannt merben, nur so 3U Barnen sontmen, mas
gleichbebeutcnb ist mit »erbesserter £cbensmöglichfcit.
«Es märe benfbar, baß nach ben sosalistisdjen Be«
grissen ber «Sleichh^ü jeher uon Staatsmegcn bei
Ausheilungen einen Baum 3ugcmessen erhält. 3m
ersten AugenblidP ersdieint biese BTaßnahme auch
billig. 3m ©runbe genommen märe es somit eine
oergrößerte jurvsreie Ausstellung. Aber hier liegt
auch ber fjasc im psesser. «Eine össentlidje Ange«
 
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