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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 19.1919/​1920

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Heft 14
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Zur Muster- und Modellmessenfrage
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Hoffmann, Willy: Die Verordnung über die Ausfuhr von Kunstwerken
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https://doi.org/10.11588/diglit.36585#0096

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Die EDcrsstatt bet Kunst

92

lid? gebiegene urtb hadjwertige, bem Hlaterial ent*
sprcchcnbe IDerfe gesdjassen werben."
Der Setter bes Hamburger Kun jtgewcrbc*
»ereins äußert sid? solgenbermaßen:
„Die »orn £eip3iger Hleßamt eingerichtete (Ent*
wurss» unb HIobellmesse hat std? nad? meiner Heber*
äeugung gut bewährt, jebod? muß jte, t»ic bics
aud? im Sinne bes Hleßamtcs liegt, weiter ausgc*
baut werben unb 3»ar burd? Hiobelle sür bie
»ersd?iebensten Ccd?nifcn unb 3nbustrien.
Die oon ber 3ury ausgewählten (Entwürse waren
3wccfentspred?enb unb würbig ausgemacht. Da bas
Hleßamt ba3U übergegangen ist, in ben größeren
Stäbtcn Hussd?üsse sür bie «Entwurss* unb HIobcll*
mcjse cin3useßen, bie bie 3ucißrun9 her «ach £eip*
3ig ju entsenbcnbcn Arbeiten »or3unehmcn haben,
so liegen Bebenfen 3U einer cinseitigen Hussassung
nid]t »or. Diele Hussd?üsse sinb mit Künstlern unb
^abrifanten beseßt, so baß fünsilcrisd?e unb t»irt*
sdjaftliche 5cagen eingehenb gewürbigt werben fön*
neu. «gur 3. 5rage fann id? mid? baljin äußern,
baß id? »on IDanbcrausstellungen mir wenig
<£rsolg »erspred?e, weil ein «Ersolg ber Angebote
fünstlcrisd?cr «Entroürse nur bann am aussid?ts»olI>
sten ist, wenn bie betressenben Künstler iljre Hr-
beiten selbst »ertreten unb burd? Fühlungnahme
mit bem Fabrifanten beren H)ünsd?e fennett
lernen. <£s bürste sür bie Künstler ausgesd?lossett
sein, ben IDanberausstellungen 3U solgen, unb außer*
bem mürben ihre Arbeiten länger aus Hciscn sein,
als ihnen lieb sein bürste. Darum sdjeint mir eine
^entralisierung ber (Entwurss* unb HIobellmesse
in Ceip3ig bas gegebene 3U sein. H?enn Künstler
unb Kmtsthanbwcrfer in Stäbten sid? 3usammen*
sd?ließen, bie besottberc 3ubustricn ausweisen, um
mit ihnen in nähere Fühlung 5U fommen, so bürste
bas bem (ßebanfen ber Förbcrung ber (Qualitäts*
arbeit nur sörberlid? sein."
fjerr fjeinrid? 5reytag (Dresbcn) sdjreibt:
„Hls Hnfang »origen 3al?rcs in »crsdjiebenen
Leitungen bie (Einlabung erging, 3ur Bcsd?icfung
einer Entwurss* unb HIobellmesse in £eip3ig, habe
id? midi lebhast mit bieser srage besdjästigt unb
bin 3U bem Hesultat gefommen, baß eine berartige
Einriditnng aus bas £cbtjastestc unterstüßt werben
müßte. 3d? suljr 3ur FrühiaB?rsmessc; bas ungünstige


Bilb bat 3ur (Einsührung einer 3«r\' gesührt y
unter allen Hmstänben bcibchalten »erben Ls
Hus ber fjerbstmesse »aren ©rt unb Huswaty Jj
günstiger.
Die djnsammcnscßung ber 3ury möchte i*
burdi ^in3U3iebung einer größeren Hn3al?I
brifanten unb ffänbler aus ben »ersd?iebencn
Sägern bes Kunstgcwcrbcs erweitert »isfen. Da(,ej
banbelt cs sidi nid>t nur barum, bie beßmögli^
Seistungen aus allen (Sebieten bes Kunstgetrcrbes
»or3usüt?rcn, sonbern bem (ßewerbe bas 3U3usü[jreil
»as gebraudit »irb. Husflärungsüorträge an bani
ber ausgestcllten Arbeiten fönnte bas 3uteressc ssej.
gern. «Es muß soweit fommen, baß alle Betriebs,
Iciter ihre «Entwürse, ober bie ihren ßüwecfen bie,
nenben Künstler, aus biesen HIcsscn holen. Damit
wäre ein H>eg gesunben, bie IDettbewerbc, biese
tiesbesdjämenbe (£rsdieinung, bie 3<*br si«
3ahr Causenbc »on Krästen wertlos »ersdi»enbet,
aus3usdialten. (Es ift Husgabe sämtlicbcr Künst*
ler, sid? an biesen HIessen 3U beteiligen.
(Entwurss* unb Hlobcllmcssen haken bort 3U seirt,
wo (Einfänscr in großer gabt sid) sinben. Serben
an »ersdiiebenen ©rten HIessen abgehalten, eine &
sdjeinung, bie ich absolut nicht begrüße unb bet
mit allen Hlittcln entgegengearbeitet werben muß
so sinb bie (Entwurss* unb Hlobellmcssen mitju*
sühren; IDanberaussicllungen schalten aus,1
fferr (Sottsrieb JEjeincrsborss, 3n^akcr bet
(Slasmalerei fjeinersborss in BcrliwSreptow, sdircibt:
„Bad? bem, was idj in Ceipsig sab, ersdici»!
mir bie (Einrichtung bei gutem weiteren Husbo«
sür ntandic Beruse unb 3ubustricn redjt »ertwl
(ßan3 cntschicbcn mödite ich 3U möglich
<§entralisicrung raten. Don H)anberau.£!
stcllungen ha^c id? garnidits. «Eine »irW
gute Husstellung »on «Entwürsen unb HlobeHett »er*
langt so außerorbcntlidic Dorarbeitcn unb so f
sdiulte unb ersahrene Hlitarbcitcr, baß man glüd
lieh sein fann, wenn bie beiben Seipsiger Blesfcn
gan3 einwanbsreie Husstcllungen 3ustanbc bringe«'
3ebc gcrsplitterung ist ba, genau wie sür bit
hjauptmessen selbst, »on allergrößtem Hebel. Kei#
anbercs £anb wäre so fur3siditig, unseren IDcltmarSt
bie £eip3iger HIesse, sYstematisch burdj eine Knjss
Keiner Konfurrcn3untcrnehmcn in(Sesahr 31t bringe«'

DU V«rordnana über die Hasfabr von KanTtwerfeen,

Hon Hecbtsampalt Dr
(Enblidj hat bie Beicbsregieruttg sid) entsdilossen,
einen geseßgeberisdjen Sdiritt 3um Schüße bes natio»
nalen Beßßes an Kunstwerfen 3U tun. Sic hat am
1 \. De3cmber 1919 c*nc Derorbnung über bie Hus*
suhr »on Kunstwerfen »erfünbet, bie am gleichen
Sage in Krast getreten ist.
Had) bieser Derorbnung bebars bie Hussutjr
eines Kunstwerses ber (ßctiehmigung, sosern bieses

H?HIy £sossmann.
in bas Det3eid}nis ber H)erfe ausgenomtnen isi
beren Derbringung ins Huslanb einen rocsentsid?en
Derlust sür ben nationalen Kunstbesiß bebeuten n>ü^s
So bebeutet biese Derorbnung bie Hegistde«11^
unseres wertoollen nationalen Kunstbcsißes. ^
ber Husnahme in bas Der3eichnis hdngt bie
tung bes Kunstwerfes sür bas bcutsd?e Holf a^,
Hss Kunstwerfe fommen neben IPerfen bes P"1'
 
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