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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 19.1919/​1920

DOI issue:
Heft 14
DOI article:
Hoffmann, Willy: Die Verordnung über die Ausfuhr von Kunstwerken
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.36585#0097

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Die XDersstatt der Kunst

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|C{5 und des (Srissels, auch soldje 6er plastisdjen
Kunst, insbesonbere Bautocrfe, in Betragt; besgl.
|'oId?e Kunsttoerfe, die mit einem Bautoerf unlösbar
nerbunben sind. (Sleichgültig ist serner, in toessett
(sigentum bas Kunsttoerf sid] besindet, ob in prioatem,
insbesonbere ber srüheren regierenben dursten, ober
össentlichem, ober ob ber jefeige (Eigentümer ein Aus*
länber ist. Denn bas (Sesefe mill ben Besiß unb
bamit ben (Senuß bcs XPerfes bem beutfdjen Polfc
erbjaltert. Ein Perfaus oon Kunsitoerfen, and] ber
registrierten XPerfe an Ausländer ist nicht untersagt,
sosern bas XPerf selbst im 3nlanbe oerbleibt. Die
Perordnung besiegt sid] aus Kunsitoerfe aller seiten
unb aller £änber.
Die Eintragung in bas Bezeichnte, bas oom
Heichsmisterium bes 3nnern gesührt toirb, ersolgt
aus Porsdjlag ber £andes3entralbehörde, in bessen
Bereich bas Kunsttoerf sief] besinbet, unb aus bessen
Perlangen muß bie Eintragung ersolgen! Aucf] ber
Besißer bes Kunsitoerfes fann die Ausnahme in bas
Bezeichnte beantragen, bodi muß in biesetn 5alle bie
£anbcs5entralbehörbe gehört roerben. Eine bebauet-*
liehe £ücfe ist, baß ber Künstler nid]t bas Hecht er*
halten hat, bie Ausnahme seines XPerfes ju oerlangen.
Das subjeftioe XPerturteil bes Schassenben hätte ein
genügendes Argument sür bas Porhanbenscin eines
national toertoollcn Kunstbesißes abgeben müssen.
Der Eigentümer bes Kunsttocrfes hat fein Beschtocrde*
rcdjt gegen bie Eintragung. Bebauerlichertoeise
aber gibt bie Perorbnung auch betn Künstler fein
Besd]toerbered]t im 5alle ber Hid]teintragung seines
XPerfes. Das (Scseß überlaßt mithin bie Beanttoor-
tung ber 5rage, ob ein national- tocrtoolles Kunst*
toerf oorliegt, allein bem Sad)oerstänbigcn, ber oon
ber £anbes5entralbehörbc mit ber Ermittlung unb
Prüsung ber Kunsitoerfe nach bieser Hichtung bc>
traut toorben ist, eine HTaßnahmc, bie einigermaßen
bebenflid] erscheint.
Der mit ber Ermittlung unb Prüsung beaus*
tragte Sachoerständige hat bas Hecht, sid] oom Be*
sifeer bas Kunsttoerf jeigen 31t lassen, unb ber Sach*
oerstänbige fann bieses untersud>cn stoccfs 5eßstcllung
seines XPertcs. Aud] hat ber Bcsißer oon Kunst*
toerfen ben Sachocrstänbigen bie sür bie Prüsung
ersorderlichen Ausfünste 3U erteilen, ifierju gehören
oor allen Dingen Hiitteilungen über Porbestßer,
Bcrfunst bes XPerfes, sotoie Eingaben über Kauspreis.
Sur Abgabe bieser Ansfünstc sann ber Besißer
oont (Bericht angehaltcn toerben durch (Seldstrasc
bis 2TH. 50000 ober burch Xsast.
Ein eingetragenes XPerf oerliert seine Eigensdjast
als Pcrsehrsgut burch bie Eintragung nidjt, toohl
aber hat beim Perfaus bes XPerfes ber bisherige
Besißer unb neben ihm auch ber Ertoerber bie Per*
Pachtung, bies bem Heichsminijlerium bcs 3anern
an3U3eigen. Dieselbe Perpjltchtung, beren Pcrleßung
unter bie oben genannte Strase gesicllt ist, trisst ben
Bestfeer, salls bas registrierte Kunsttoerf seinen 2lus*
betoahrungsort medjselt, tooruntcr ein oom ®rte

seiner bisherigen Unterbringung oerschieben räum*
lieber Kusbetoahrungsort 3U oersiehen isl, ober salls
bas Kunsttoerf untergeht.
Die (Senehmigung ber Kussuhr eines registrierten
Kunsttocrses erteilt ber Heidjssommissar sür Hus*
unb Eirisuhrbctoilligung, sosern ber prüsungsaus*
sdjuß äugestimmt hat. Dieser pritsungsaussehuß ent*
sd^eibet über bas (Sesud) ber Aussuhrgenehmigung.
(Segen seine Entscheibung gibt es — eine bebauer*
liehe £ücfe ber Perorbnung — fein Hechtsmittel.
Stimmt ber Aussdjuß bem (Sesuche nicht 3U, bars
bie Aussuhrerlaubnis oom Heichsfommissat nicht
erteilt toerben. Die Erlaubnis bars oom Hcichs«
fommisfar aber auch oertocigert toerben, toenn ber
Prüsungsausschuß 3ugestimmt hat. Dieser Aussdpiß
soH seine ^ustimmung nur erteilen, toenn ber mate*
rieHe (Setoinn bes Hcidjes ben Perlust bes Kunsi*
toerfes rechtsertigt. Als solcher (Seminn ist insbe*
sonbere att3usehen, toenn ber Kauspreis in aus*
lanbischer XPährung ge3ahlt toirb unb ber Hcichs*
banf bas so entstanbene (Suthaben 3ur Persügung
gestellt toirb.
Ate (Setoinn bes Heidjcs ist nur eine solchc Per*
mögensoermehrung 3U betoerten, bie bie Büttel bes
Heidjcs im auslänbischcn ober bem Auslanbc gegen*
über als 3ahlungsfrästiges ®bjest 3U benu^enben
XPerten oerstärft. Hi<ht als (Setoinn ist bagegen
ber Ertrag ber Curusstcucr anjusehen, tocil bieser
Ertrag aus bem 3nlanbc fommt, somit ein (Setoinn
gegenüber bem burch bas Kunsttoerf bereicherten
Auslanbe nid]t entsteht.
Hm biesen (Setoinn bes Heiches 3U erreichen,
fann bie (Senehmigung an Bedingungen gefnüpst
toerben, so an bie Bedingung ber Zahlung in aus*
länbischer Paluta ober itt (Sold ober an bie £iesc*
rung oon bestimmten XParen ober Hohmatcrialien.
XPer ben Persuch macht ober Porbcreitungs*
hanblungen hißräu trisst, ein registriertes Kunsttoerf
ohne (Senehmigung ober ben oom Hcichssommissar
ausgesprochenett Bedingungen ber (Senehmigung 3U*
toiber ausjusühren, toirb mit (Sesangnis oon s Cag
bis 3U 5 3ahrcn rm& mit (Selbstrasen bis 3ur drei*
sadjen fjöhc bes XPertcs bes Kunsttoerfcs, bessen
Aussuhr oersudjt toorben ist, bestrast. Auch fann
nur aus 5reiheits* ober (Selbstrase erfannt toerben.
Daneben sann noch burd] Hichterspruch bas Kunst*
toerf, glcidjoiel toetn cs gehört, eingejogen b. h-
3um Eigentum bes Heidjs erflärt toerben. Aus die
Ein3iehung bes Kunsttocrses fann selbstärtbig er*
fannt toerben, auch toenn der Cäter nicht oersolgt
ober ni<ht bestrast toerben fann.
So haben toir in Deutschlanb bas (Scgcnstücf
3U ber berühmten unb berüchtigten italienisdjen lex
Tacca. 03b angesid}ts bieses Aussuhrocrbots bie
preise sür Kunsttoerfe sallen toerben, da eine Stci*
gcrung ber preise burd] XPettbetocrb auslänbischcr
Xsänbler unb Sammler im XPesentlichen ausge*
sd]lossen ist, ober, toic cs jtd] in 3talien geseigt
hat, bie Perorbnung jahlrciche Uebertrctungen 3ur
 
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