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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 19.1919/​1920

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Heft 22
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Arbeitskalender / Umschau / Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.36585#0154

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*50

X>ic XPersstatt stcr Kunst

XIX..

5«ft 22

UtnTchau,

Die TXot bet Getftesatb eitet unb bet feilbettbett
Kisst site?
tpurbe Fünlich vom preugisshen Kultusminister ^aenisch
zum (gegenstanb eines Portrags im Berliner Schriststeller«»
slub gemacht. Pie (gesahr ber Abwanberung süfjrenber
(gelehrter nach bem 2Inslanbe sei sefjr groß. Pie §et*
steHung wiffensshastlicher £iteratur sei berartig verteuert,
ba§ ste nicht mehr ausrecht 3U erhalten ist. Pie preugische
AFabemie ber IPissenshaften sehe ge3wmtgen, bas (Er*
scfyeinen groger wissenschastlicher SatntneiwerFe ein3uffeilen,
mit am schlintmffen leiben bie Arbeiter ber (seber. (Es
sei ein unerträglicher guffanb, baß bie, welche tjaubwerFs*
mägig bie Leitungen her^e^en, mitunter besser besolbet
seien als bie geistigen £eiter. Pen bilbenben Künfilern
Fönne ber Staat in §usunst seine PerbienffmöglichFett
mehr bieten. Schwere Sorgen bereitet bem miniffer bie
Kulturpropaganba ber (sran3osen, bie (Theater aufsausen
unb auch sonst beutsehe Bilbung unb Kunst 3U oerbrängen
juchen, ^aenisch schlog mit einem Appell an bie geizigen
Arbeiter, ben Piassen Flar 3U machen, bag ber Untergang
unseres (geisseslebens 3um oöüigen gusammenbruch sühren
werbe.
Pie Aussührungen bes Utinijters bebeuten eine Ban«
serotterslärung jener Beerbe, an beren Spitze er
sleht. Ulan soHte meinen, bag sleh Sei einiger Ümjicht
unb einigem guten XPillen hoch mittel unb XPege ssnben
liegen, um ben (geiftesarbeitern unb bilbenben Künstlern
ebenso 3U h e ^ s e n / toie man jahllosen an«
beren Berufen htIst (sreilich, bie (geistesarbeiter
unb Künssler schimpfen unb brohen nicht, ihnen nütjt auch
sein Streis. Sie slnb still unb gebulbig, solglich sann man
sle sehlest behanbeln. (Es liege sleh wohl ein genialer
Kultusminifter bensen, ber es oersteht, bie brach liegenben
unb elenb be3ahlten geistigen Kräste in irgenbeiner IPeise
ben grogen PolFsmassen nutzbar 3U machen. Angeblich
lech3t hoch bas PolF na<h Permehrung bes XPissens unb
erhöhter (Teilnahme am Kunstgenuß, ©ber oielleicht
hoch nicht?
Pa gehen bie „S <h 1 a w i n e r", wie man ste srüher
in münchen gern geringschätssg nannte, hoch anbers ins
§eug. Pie sübslawische Negierung hat bem Bübhauer
3wan Utessrooic einen (Ehrensolb oon 36 000 sr an»
3Ösischen (srancs jährlich bis ^950 ausgesefet.
3m (salle oo^eitigen (Tobes bes Bilbhauers be3tehen seine
(Erben ben (Ehrensolb. Pas ist ein Ast oon bewunberungs*
würbtger <grog3Ügigseit. Pamit soH nicht gesagt werben,
bag er just in bieser (sorm Nachahmung oerbient (benn
man täte besser, eine sür solche gweese ausgesetjte Summe
aus eine An3ahl ringenber Künftler 3U oerteilen), aber
man ersleht hoch baraus bie XPahrheit bes Spruches:
*!Po ein IPille isi, ba isi auch ein ID eg." Bei
uns sehlt es gan3 einsach am XPillen.

Die Hamburger Biiberassare.
J)urd?bte presse ging sür3lich bie Nachricht oon einem
angebltch setsseuberhasten Persaus oon 500 (gemälben aus
bem mag^in ber KunsshaHe. Auch bie „XPerFssatt ber
Kunst hatte oon biesen (gerügten mitteilung gemacht.
J^ter3u sdhretbt nun bie £eitung ber Hamburger
K u n ss h a 11 e solgenbes:
„(Einem 3nitiatioantrag ber Bürgerschast zusolge
würben aus bem überreich besseüten Xrtaga3in ber Kunft*
halle jene Btlber oon ber Perwaltung aus Antrag bes
Ptrestors pauit ausgeschieben, nachbem bie Pluseen für
^amburgtsd?e «eschichte unb sür Kunffgewerbe ben Porrat
aus thre Bebursnisse hin burchgesehen hatten. Pie aus*
geschtebenen Btlber waren sür jebes museutn sehr ent*
Uvnb sajL ausnahmslos seit 3ahren im maga3in
oetsehwunbett. (sür ihre Peräußerung ersd>ien bie öffent-
liche metffbietenbe Persseigerung aus mehreren <Sxünben
unerwuns^t. (Es hat selbstoerssänblich etwas migiiehes,
bag etne (galerte Silber, bie ste selbst als minberwertig

absustogen wünseht, in einem Austionssatalog attpteise
laffen soH. man besorgte serner einen ungünftigen ©?
brucF sür ben Krebit Hamburgs burch eine reslamekf?
Besanntmachung bes Persauss unb sagte ssd}, bag em!
Austion seineswegs unter allen Umssänben bas günftiaft!
Nesultat bringt. Abgesehen baoon, bag in biesem M
sast ein Piertel bes (Erlöjes sür Spesen unb Steuern ab«
geht, ist noch mit einer „Kippe" ber 3nteressenten
regnen. Somit würben nur 50 ber ausgesdssebeuen
Btlber ohne Hinweis aus bie KunsshaHe als Dorbestaerin
oerffeigert unb ber Hest unter ber t?anb einer Amabl
ersser Kunsthanblungen in Hamburg unb auswärts ange«
boten. Pas Nesultat bes Angebotes war nicht glänjenb
(sür bas angeblich so glän3enbe unb sixere <Seschäfi
interesslerte ssd? oon ben Auswärtigen nur einer, ber auf
gan3e neun Silber refleFtierte. Aus Hamburg lagen jtDci
weit ooneinanber abweichenbe (geböte oor. Pas größere
baoon würbe angenommen. (Es becFte sleh tnsosern mit
bem (Ergebnis ber Persseigerung, als es im Purchschnitt
sür bas Bilb annähernb jooo ists. erbrachte. Per (Besand
erlös oon runb <*68000 PTs. sür 500 sünstlerish minier«
wertige maga3tnbilber bürste als günstig betrachtet werben.
Als es sich nun aber ergab, bag ber (Erwerber ber Silber
ein unerwartet gutes (geschäst mit bem IPeiteroersaus
machte, würben im publisum unb in ber presse bie er»
wähnten Porwürse gegen bie (galerieoerwaltung erhoben.
(Es sei gleich bemerst, bag biese Agitation ihren §erb in
ben Kreisen jener hantlmrgischen Kunsshänbler h^t, bie an
bem (geschäst nicht beteiligt slnb. Nun ist oon einer (Sa«
lerteoerwaltung schlechterbings nicht 3U oerlangen, baß ße
ihre maga3inbessänbe, bie sle abjtögt, weil sle ffe als
minberwertig erachtet, mit jenen mittein an ben Wann
bringt, bie ber Kunffh^k* an3uwenben berechtigt iß.
X?ier slnb ihr engere <gren3en ge3ogen. Sie ist bemuah
aus bie Permittlung bes Kunsthanbels angewiesen, ben
ste in biesem (salle in ber angemessenjien (sorm heran«
ge3ogen h<*t." __

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Sine Vemensttatitn &ütl<fyet Ksinsrtets.
3n bem Aufsatj „Auswärts ober Abwärts?" oon
3ultus Nosenbaum in f^est 20 ber IP. b. K. war aus
S. *3<* oon einer Pemonstration Züricher Künjiler gegen
eine Persteigerung österreichischer (gemälbe berichtet worben,
Pie betressenbe AuFtion war 00m tDirtscf/astsoerbanb ber
österreichishen Berussmilitärgagiften (b. h. oerabsehiebete
©sssjiere unb militärbeamte) oeranlagt worben. Ser
Perbanb erFlärt ba3u: „Angehörige bes alten seeres,
©fssjiere unb Beamte, beren (samilienmitglieber, Kriegs*
maler unb wenige anbere bem Perbanbe natjessehenbe
personen oertrauten biesem Btlber, ihren in ben nteißen
JäHen lebten Best^, 3ur bestmöglichen Nealisserung an.
Paraushtn würben bie Silber im JPiener Beloebere ge*
santmelt, oerparft unb nach Zürich oersanbt. §ur bejsern
Kontrolle sür ben eirt3elnen war unter Aussicht bes Öer*
banbes ber PerFaus aus bem AuFtionswege geplant. Ser
hier austretenbe IPibersianb ber §ürcher Künsllershast
oeranlagte bie (Einstellung bes auFtionsweisen PerFaases*
XPirtschaftsgruppen, bie selbst leiben, oerstehen am beßen
bas £eib anberer. IPelche Schäbigung jeboch ber einjelne
erleibet, ber aus ben PerFaus eines Bilbes alle Hosfnung
se^te, unb ber Perbanb, ber mit seinen schwachen NXitteln
bie Sache unternahm, Fann Faum angebeutet werben. ~~
Pa3u bemerFt bie „Neue Zürcher Leitung": „Pie Perbanw?
Ieitung bes XDirtschastsoerbanbes ber österreichis(hen
russmilitärgagisien hat baburch einen schweren (s^h^ ^
gangen, bag sse es unterlieg, sleh 0 0 r bet (Einleitung
AFtion grünblich übet bie Perhältnisse in §ürt<h tnrr'
mieren 30 lassen. Angesschts ber schwierigen £ag^
einheimischen Künstler h^l^ sscher jeber bamit
einigermaßen Pertraute ben ©esserreichern von thre”J
Unternehmen brtngenb abgeraten, fyute aber fteht ^
oor ber nacFten ©atsache, bag eine ^ilssaFtion 3ugutlr



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