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©ie TPersslatt ber Kunft
XDC, £|eft 36
ringt unb glänjcnb beweist, baß bas Kunstgewerbe
unbebingt tnessesäljig ist unb bei weiterem Ausbau
fjeroorragenbes leisten wirb.
©erabe sür Stabte wie ATünchen, Berlin, Darm»
stabt usw. werben bie Kunsiausübenben unbebingt
nach neuen (Besd?ässs»erbinbungen Aussdjaü galten
mussen. Die £jilse unb Austragserteilung ber ATo«
nardjen unb 5ürsien ist ausgeschaltet, bie ber ATäcene
eingesdjränft.
Das Kunstgewerbe fann sid} weiterhin aus ber
2TIesfe in ber Beeinslussung ber „Ausmachung"
seljr »erbient madjen. Unter Ausmachung ist bie
5orm, bas Stilgesühl unb bie sünstlerische Umwer«
tung ber QualUätsoorsührung »erstanben. Ulan
muß mit Bebauern sejistellen, baß ba noch eine
große Derstänbnislostgfeit herrsd)t. Ulan trisst noch
massenhast rücssichtslose, selbst schäbigenbe, unüber»
legte tParenausstapelung. Selbst wenn man std}
slar macht, baß ATessen feine Austeilungen sinb,
sonbern nur wenige Cage bauern, steltt std} bie Per»
psTidjtung ein, 5ortsd}ritte anäubahnen, bie enblid}
wersbunblidje unb mobern» fünst lerische (ßrunb*
säße ber TParenaufmachung »erwirslidjen. JPas
nüßt sonji alles (Serebe unb bie Anstrengungen ber
5ad)flassen unserer Kunstgewerbesdjulen, wenn hier
in ber praris — unb bie ATessen sinb bie besie unb
realste prayis — nichts getan wirb.
Crofc aller Beschcibenheit unb bes »ollsommenen
Sichbewußtseins bes ATarstcharafters ber ATessen,
muß bas Kunstgewerbe unb bie Kunst bod} einige
Sonberwünsdje »orbringen, bie »on ben maßgeben»
ben Stellen, unb seien biese noch so nüchtern »saus»
männisd) eingesiettt, gehört unb beachtet werben
müssen. Das Kunstgewerbe ist nun einmal eine
Branche, bie sich nicht mit ben anberen Dergleichen
sann unb bie »ersd}iebene Elementargrunbsäße unb
Porausseßmtgen, will man ste schon als bauernben
5astor aus unseren ATessen antressen, ersüllt sehen
muß. Ausgesprodjenen Kunsttjanbel wirb man ja
niemals in bas (Sefüge ber ATessen eingliebern sönnen.
So hat man auch gelegentlich ber ^ranssurter ATessen
biesen abgejweigt unb als naheju paratleiunternehmen
selbstänbig austreten lassen. Sowohl im »origen
fserbst im ©ppenheimer’sdjen palais wie auch bieses
Frühjahr im Kötner macht biese Peranstaltung ben
Einbrücs mehr einer wohlgeorbneten, gutburd}bad}ten
AussteHung. <£5 sügte std}, baß ein Fachmann mit
gutem (Besdjmacs, Dr. 5r. Cübbede »on ber Stabt.
(Salerie, std} bereit sanb, bie Durcharbeitung bieser
Aussüllung in beiben sällen 3U übernehmen. Anb
so ist ber Atem, ber einem beim Betreten ber
Aäume entgegensdjlägt, ein gan3 anberer als ein
marstmäßiger. IPie ber Barne schon sagt: Kunst»
unb An tiquitatenausstellung, sinbet man sasl aus«
sdjließlid} Dinge, bie nur in einmaliger Aussührung
cfistieren unb beren Schöpfer srüheren Zeitaltern
angehören, also nicht mehr unter ben Sebenben weilen.
Diese KunsiaussieQungen haben also mit bem Kunst«
gewerbe absolut nichts 3U tun unb sönnen über bie
ATessesähigscit besselben in seiner TPeise entseheiben»
bes Urteilsmaterial abgeben. Ein (Etwas bieser
hier mit allem ATöglidjen unb mit einer Ejast«
heit bis ins Kleinste burchgeführten ©rbnung unb
Einbrucssberedjnung sür bas nad} meiner Anstcht
»iel wert»ollere unb lebenbigere Kunstge«
gewerbe würbe unseren lebenben, ihre wirtsehaft»
liehen 3ateressen wahrenben Künstlern wertooll unb
unferer Polsswirtsdjast mit ihren »iel weitgespann»
teren Zielen unb ATöglichseiten nüßlicher werben.
Das Kunstgewerbe wirb nur bann messefäf}ig
werben, wenn man seiner (Eigenart gerecht wirb.
Die iPare muß richtig 3ur (Bettung unb AArsung
sommen. Es ist nicht bamit getan, baß man bie
Dinge äusamntenpsropst unb möglich st »iel Auslagen
»or bem Käuser ausbreitet. IPie ber ATensdj Sicht
unb £ust jum £eben braucht, so haben bie eblereit
sunstgewerblichen Et3eugnisse ebensalls Sicht unb
£ust sür ihr Atmen notwenbig. 5ragt nur bie Dinge,
schaut ste genauer an, »ertiest euch in &ie sormen«
einjelhoiten unb ihr werbet sinben, baß ste atmen
unb leben, nur in sreier, tyüev Umgebung leben
sönnen unb ben Dorübergetjenben achtsam werben
lassen unb aneisern, std} mit ihnen 3U besdjästigen
unb bas Perlangen unb bie sreube bes Bejtßes in
ihm wadirusen. Kunstgewerblidie (Begensiänbe »er»
sdjlingen unter allen Er3eugnissen stcherlid} bie meistc
persönliche Arbeit unb absorbieren ein gut Ceil 3n*
bwibuelies unb Charaster bes Schöpsers unb ATei«
siers. Dies wieber3uspiegeln unb bauernb gleich einem
slubium aus3üstrahlen, ist ihre Ausgabe unb Zn>ecs»
bestimmung. — TPas man bis honte an Poraus«
seßungen sür bas 3ur Auswirsungsommen bieses
(Beistes aus ben ATessen tras, war seljr bürstig, so«
wohl in £eip3ig wie auch in sranssurt. JPenn auch
bie Sosalitäten noch angingen, so waren hoch mei<
stens bie £id}t»erhältnisse, bie Stanb»erteilung unb
Ausmachung unter pari. (Eine gewisfe (Einheitlich*
seit ist sdjon am plaße, TPentt nun auch nicht gleid}
eine 3nry cingeseßt 3U werben braud}t, so muß bod}
basür gesorgt werben, baß eine gewisse fjausorbnung
besiehl unb besolgt wirb. Eine plaß« unb £}änge-
sommisston ober 3um minbesten ein sadjmännisd} ge*
bilbeter Beirat muß angesteHt werben, ber mit Hat
unb Cat ben Ausslellern, bem ATeßamt unb ben
Käusern 3ur Seite sleht unb gegen manchen gar 311
seljr aus bem Hahmen saHenben AussteÜer prote«
stierenb »orgeht. Denn unter (ßutem wirb mitunter
gerabe3u erschredenber, jebes ästhetisdje (Besühl &e«
leibigenber Kitsdj gebradjt. Die umliegenben Künsiler
an einem sold} aussaHenben Stanb haben nicht ^iß
Art aus Beseitigung einer soldjen Konsurren3 3U
bringen unb »et3eihen lieber großmütig eine solch®
Störung, in ber fsosfnung, baß std} biese (Seschntacs*
lostgseiten selbst richten. Aber wie oiele bermaßen
Beleibigte bleiben bas nächsie mal einsad} sern.
Unb bas bars nicht sein, baß gerabe bie Besten ent«
täuscht werben, benn ber Ausfall ist sür bas gan3«
Kunstgewerbe in seinem Kamps um (Sleidjberechti*
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