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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 19.1919/​1920

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Heft 38
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Dorn, Karl: Kunstwert und Versicherung, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.36585#0267

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XIX. Jahrgang.

Fjefi 38.

28. Juni 1920

Kanfhmt und Verlicherung.
Don Karl Dorn.

(Schlag.)

Der Stanbpunst bes 2lufsid]tsamtes ist feine
richterliche (Entscheibung, sonbern nur als persönliche
üussassung 311 bewerten. £r f?at in 5achfreisen
audj IVibersprud} gefunben unb es sei auf einen
sdjr lesensroerten Tlussah bes fferrn Vr. jur. ». <&eycr,
K. Virestor a. V., Stuttgart, im £jest ^ com 3u'i
1912 ber <§eitschrift sür bie gesamtc Verstcherungs.
IDissenschaft aufmerfsam gemacht. <2r schreibt ba»
3«: „Von bem Heidjsaussid^tsamt bürsten bei seinem
Besdjeibe über biese 5rage hoch »ielleicht ber erste
Sah bes § 8? bejro. §§ 88 unb 57 bes V. V. <5.
nicht genügenb berücssichtigt morben sein. Bach
liesen Bejtimmungen stetjt einer Vereinbarung über
öie bjofjc bes IVerts ber »erstdjerten Sadjcn 3. §t
Schließung bes Vertrages auch bei ber 5euer»
»erjtcherung bemeglidher Sachen an sicb nichts ent»
9«9en. IVenn also, mie im »orliegenben 5alle, ber
^erstdjerungsneiimer besonbere auch subjeftioe £ieb«
habermerte mit bestimmten betragen »ersichert hah
s° wäre ein soldjer Vertrag allerbings insomeif
nichtig, als etma baburch eine sür ben ^eitpunft
bes Verstdjerungssalls unbebingt maßgebenbe Cayc
vereinbart merben rootltc. Vagegen mirb eine soldje
^ersrct]erung gemissertnaßen im XVcge einer sogen.
Konoersion nach THaßgabe unb im Halmen ber
^estimmung bes § 87, Safc \ bes V. V. <S. sich
bod] mobil in ben meisten sällen aufrecht erhalten
'ossen. Der 23esd]äbigte sönnte Ejicr ohne gmeisel
ntit (Ersolg sich baraus berusen, baß ber Verstcherer
beim Ilbschluß bes Vertrages anersannt habe, baß
bas oerstcherte 3nteresse bes Verstcherungsnehmers
5Ur Seit bes Tbbschlusses bes Verstdjerungsuertrags

ben »eretnbarten IVert in ber Cat für ihn gehabt
habe. IVolIte nun ber Verstcherer im Schabensalle
bie (ßemährung ber (Entschäbigimg in 4®he bes
»erfragstnäßigen Verstcherungsmerfs bestreiten, so
märe es an ihm, nachjumeiscn, baß beim (Eintreten
bes Schabensalls bie tatsäd]lichen Vorausseßungen
sür bie Beurteilung bes IVerts »ersidjerten 3uter«
ess es seit ber <§eit bes Tlbsdjlusses bes Versidjerungs*
»ertrages sich in mesentlichen punften geänbert haben,
hierbei ist namentlich noch 311 beachten, baß ber
Sah 2 bes § 87 in Bbroeichung »on ben allge-
meinen dörunbsäfcen ber §§ 57, 87 Sah \ unb
88 V. V. <5. eine erhebliche Beschränsung ber Ver«
tragssreiheit sestseht, unb baß berartige Bestimmungen
stets streng einsdjränfenb aus3ulegen stnb.
Buch noch ein meitcrer Bmstanb ist bei bem
»orliegenben Beispiel ju berücfstchtigen. IVenn ber
Bestßer bes hsalsschen Bhncnbilbes einer größeren
meiter »ersmeigten Familie angehört, so märe bie
BTöglichfcit nicht ausgesdjlosscn, baß außer ihm »iel«
leicht noch meitere (ßlieber seiner 5amilie »orhanben
stnb, bie auch itjrersctts bereit mären IlTarf s 500 00
unb »ielleicht nod) mehr aussumenbeit, um sür sid]
unb ihre Bachfolger in ben Besih bes (ßemälöes
gelangen 3» sönnen. IVenn auch unter solcfjen
Itmstänben bie Verstcherer 3ur Vermeigerung ber
Vergütung ber Verstcherungssumnte in ber »ercin*
barten ffötje berechtigt mären, so läge hierin gemiß
eine große Isärte. Bun fönnte sreilich bas Beichs*
aufsichtsamt einmenben, in biesem 5aHe liege ein
subjestioer Siebljabermert im Sinne seiner Bestirn*
tnung bieses Begrisss überhaupt nicht mehr »or, ba
 
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