Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0573

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AMT OFFENBURG. — NESSELRIED. NIEDERSCHOPFHEIM.

451

Kath. Pfarrkirche (ad S. Udalricum). Schon 1179 hören wir von Mulnheim cum Kath.Pfarrkirche
ecclesia; 1373 von der capella sancti Üdalrici; 1419 von Heinrich Hiltbolt, lütpriester
zu Mulnheim. Das Patronat gehörte zur Landvogtei.

Der heutige Bau stammt von 1741. In demselben noch ein Sakramentshäuschen
aus spätgotischer Zeit (s. Nachtrag).

Außerdem berichtet Kolb noch von einer Kapelle des h. Ulrich mit heilbringen-
dem Brunnen in der Nähe des Dorfes, bei den Rohrburger Höfen.1)

NESSELRIED

(Gemeinde, bestehend aus den Dörfern Ober- und Unternesselried)

Schreibweisen: Nescilriet ca. 1120; Nesselriet 1316; zu Nesselriete 1431; Niessel-
riet 1464; Nessenriet 1511. (Ried mit Nesseln.)

Ortsgeschichte: Obernesselried gehörte zur Herrschaft Staufenberg, war also baden- Ortsgeschichte
badisch, Unternesselried zur Landvogtei Ortenau, Landgericht Appenweier, und wurde
1805 badisch. Ca. 1120 bis 1150 hören wir von einem Adelbertus miles de Nescilrit,
der dem Kloster Reichenbach zu Urloffen einen Acker schenkt.

Kath. Pfarrkirche (ad Assumptionem Virginis). Der heutige Bau von 1875. Die Kath.Pfarrkirche
alte Kapelle, die auf dem gleichen Platze stand, gehörte zu Obernesselried; wir hören
von »unser lieben Frauwen capell zu Nesselrieth 1662«. In der Kirche aus früheren
Zeiten noch eine Holzstatue der Madonna mit dem Christuskind aus dem 17. Jh. (Wall-
fahrtsbild). Auf dem linken Seitenaltar neu gefaßte und zum h. Wendelin gemachte Barock-
statue des h. Rochus.

Ölgemälde der h. Sippe auf Holz, 63 X 124 cm, wohl ehemals ein Antependium.
Die h. Anna selbdritt mit den übrigen Frauen und den spielenden Kindern vor einer
Balustrade, auf der stehend eine Säule zwei Flachbogen trägt, hinter der Balustrade die
h. Männer. Werk eines Baldung-Schülers um 1520 (nach Mone von Friedr. Krämer?).

Von den Glocken sind drei neu, eine dagegen aus dem 17. Jh.: Matthäus Edel
von Straßburg goß mich 1683. Ein ehemaliges Georgsglöcklein mit der Aufschrift:
Zacharias Rohr goß mich 1713 in Straßburg, soll nach Illental von hier gelangt sein.

Im Pfarrhaus einige Gemälde: h. Ursula, auf der Rückseite der Erzengel Gabriel
aus dem dritten oder vierten Jahrzehnt des 16. Jhs., eine h. Barbara, auf der Rückseite
Mutter Gottes, 97X55 cm, Holz, vom Flügelaltar der alten Kapelle. Wohl von einem
Baldung-Schüler, sehr ungeschickt restauriert. — Drittellebensgroße Barockstatue des
h. Norbert sowie ein Engel mit teilweise alter Bemalung, 18. Jh.; auf dem Speicher die
Figuren Christi und des h. Sebastian aus der gleichen Zeit.

Holzstatue

Ölgemälde

Glocken

Pfarrhaus
Gemälde

NIEDERSCHOPFHEIM

Schreibweisen: in Mordunowa in Scopfheim 763 (Fälschung); in Morthenauia
"Scofhaim 777; Schopfheim 1050; Scopheim vor 1066; Scopfheim 1139; Scoppheim
1179; Schophen 1275; Schopffheym 1464 (s. Oberschopf heim, Amt Lahr).

*) Mone, Die bild. Künste im Großh. Baden 14, S. 67.
 
Annotationen